Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Blutzoll.
    »Der Rest des Geschwaders?«, fragte sie.
    »Kein Kratzer, Ma’am!«, meldete Manfredi in frohlockendem Tonfall von seiner Kommandostation, und Michelle spürte den Ansatz eines Lächelns. Doch dann …
    »Mehrere Treffer an beiden Superdreadnoughts«, meldete Stackpole, und Michelles Lächeln erstarb auf ihren Lippen. »Die Imperator hat zwo oder drei Graser verloren, aber im Wesentlichen ist sie intakt.«
    »Und die Intolerant !«, fragte Michelle barsch, als der Operationsoffizier schwieg.
    »Sieht nicht gut aus«, antwortete Manfredi, dem das taktische Datennetz des Kampfverbands gerade die Informationen auf den Schirm gelegt hatte. »Sie muss zwei oder drei Dutzend Treffer kassiert haben … und wenigstens einer ist bis in den Raketenkern vorgedrungen. Schwere Verluste, Ma’am, darunter Admiral Morowitz und der Großteil seines Stabes. Und ihre Gondelschienen sind anscheinend unbrauchbar.«
    »Flaggschiff beendet Raketengefecht, Ma’am«, sagte Stackpole leise.
    Er sah von seinem Display auf und blickte ihr in die Augen. Sie nickte in bitterem Begreifen. Die Fähigkeit des Kampfverbands zu nachhaltigem Beschuss auf große Entfernungen war soeben halbiert worden. Nicht einmal manticoranische Feuerleitung konnte auf beinahe zwei Lichtminuten Distanz mit Salven, wie ein einzelner Lenkwaffen-Superdreadnought sie feuerte, etwas auszurichten hoffen, und Honor würde keine Munition mit dem Versuch verschwenden, das Unmögliche zu versuchen.
    Und damit steht leider die Frage im Raum, was wir jetzt tun, oder?, dachte Michelle.
     
    Mehrere Minuten verstrichen, in denen Michelle auf die knappen, nüchternen Gespräche im Hintergrund lauschte, während die Offiziere ihres Stabes und deren Helfer eine Einschätzung dessen erarbeiteten, was sich gerade ereignet hatte. Die Daten wurden nicht viel besser, überlegte sie mit einem Blick auf die Anzeigen, die sich änderten, je detaillierter die hereinkommenden Schadensberichte wurden.
    Wie Manfredi bereits gemeldet hatte, war Michelles Geschwader bis auf das Flaggschiff von Schäden verschont geblieben, doch andererseits sah es immer mehr danach aus, als wären Stackpoles erste Abschätzungen der Schäden an HMS Intolerant noch zu optimistisch gewesen.
    »Admiral«, sprach Lieutenant Kaminski sie plötzlich an. Michelle wandte sich dem Signaloffizier ihres Stabes zu. »Herzogin Harrington möchte Sie sprechen«, sagte er.
    »Stellen Sie sie durch«, antwortete Michelle und sah auf ihren kleinen Combildschirm. Ein vertrautes Gesicht mit mandelförmigen Augen erschien darauf fast augenblicklich.
    »Mike«, begann Honor Alexander-Harrington ohne Umschweife. Ihr forscher sphinxianischer Einschlag war nur ein klein wenig deutlicher zu hören als sonst. »Die Intolerant ist in Schwierigkeiten. Ihre Raketenabwehr hält nicht mehr stand, und wir nähern uns den Raketengondeln in der Umlaufbahn um Artus. Ich weiß, die Ajax hat selber ein paar Treffer abgekommen, aber lass dein Geschwader trotzdem an unserer Flanke ausschwärmen. Deine Nahbereichsabwehr muss zwischen die Intolerant und Artus. Bist du dazu in der Lage?«
    »Natürlich.« Henke nickte nachdrücklich. Etwas derart Zerbrechliches wie einen Schlachtkreuzer zwischen einen beschädigten Superdreadnought und einen von Raketengondeln umschwärmten Planeten zu setzen war nichts, was man leichtfertig in Erwägung zog. Andererseits gehörte die Abschirmung von Wallschiffen zu den Aufgaben, für die Schlachtkreuzer gebaut wurden, und wenn man die von den Aufklärern gemeldete relativ geringe Zahl an Raketenbehältern in der Umlaufbahn um Artus zugrunde legte, dann stand ihnen wenigstens kein weiterer Lenkwaffenhurrikan bevor wie der, der soeben über den Kampfverband hereingebrochen war.
    »Die Ajax ist als Einzige angeschlagen«, fuhr Henke fort, »und bei uns ist der Schaden ziemlich oberflächlich. Er hat keinerlei Auswirkungen auf unsere Raketenabwehr.«
    »Gut! Andrea und ich verschieben die LACs ebenfalls, aber sie haben eine Menge Antiraketen gegen die beiden Monstersalven von Bandit-Vier verbraucht.« Honor schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass sie so viele Gondeln gleichzeitig abfeuern konnten, ohne ihre Feuerleitung aufs Äußerste auszureizen. Anscheinend werden wir einiges überdenken müssen.«
    »Das liegt in der Natur der Sache, oder?«, erwiderte Henke schulterzuckend. »Wir leben, um zu lernen.«
    »Die von uns, die das Glück haben, zu überleben«, stimmte Honor ein wenig erbittert zu. Dann

Weitere Kostenlose Bücher