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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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hindern versuchten. Eine Person, die ihr zu ihrem Entsetzen nur allzu bekannt vorkam...
    »Dr. Lee!«, rief sie bestürzt. Dann erkannte sie seine Absicht. »Nein! Nicht!«
    Angel setzte sich fluchend in Richtung Kreis in Bewegung. Buffy sprintete an ihm vorbei, Sand wirbelte unter ihren Füßen auf. Sie sah, wie Oz zu Boden ging, sah Lees Arm, der auf Xander herabsauste, um ihn ebenfalls außer Gefecht zu setzen, und wusste, dass sie es nicht rechtzeitig schaffen würden.
    Giles riss Ariel zu sich hoch und drückte sie schützend an seine Brust. Willow baute sich vor ihnen auf und ihr Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse, als sie irgendeine Warnung herausbrüllte.
    Und von da an schien sich alles wie in Zeitlupe zu bewegen. Lee setzte zu einem gewaltigen Sprung an und landete mit einem Fuß genau auf der Kreislinie. Die Linie verwischte – und die zerbrechliche Manifestation des Beschwörungszaubers zersprang mit einem kaum hörbaren Knall. Einen Moment lang vernahm Buffy nur das schwache Säuseln des warmen Windstoßes, mit dem die angestaute magische Energie ihrem Gefängnis entwich. Und über dieses Säuseln hinweg klang plötzlich Giles’ Stimme zu ihr herüber, leise zwar, doch von unwirklicher Deutlichkeit: »Oh, verdammter Mist.«
    Dann beschleunigte sich ihre Wahrnehmung schlagartig wieder auf ein normales Tempo. Ariel brach in eine Art hysterisches, schrilles Gejaule aus. Willow lag reglos ausgestreckt auf dem Sand, bewusstlos; neben ihr kniete Giles. Seine Nase blutete, doch sonst schien er in Ordnung zu sein.
    Der magische Schlag hatte auch Lee getroffen, hatte ihn zurückgeschleudert und von den Füßen gerissen. Fassungslos saß er da, sein Mund ging unaufhörlich auf und zu, doch er brachte nicht ein Wort heraus. Dann fiel sein Blick auf Ariel, die nun völlig schutzlos war. Er rollte sich auf die Seite, rappelte sich mühsam wieder auf und fingerte nervös an den Taschen seines sandbeschmutzten Jacketts herum, als würde er irgendetwas suchen.
    »Buffy, halt ihn auf!«
    War das nicht Cordelias Stimme? Keine Zeit, sich umzuschauen. Buffy schätzte rasch die Entfernung ab, sprang auf Lee los und holte den Wissenschaftler mit einem flach angesetzten Tackling, das jeden Football-Talentscout vor Begeisterung laut hätte aufjubeln lassen, wieder von den Beinen. Er landete hart auf dem Rücken und gab ein gequältes „ Uff!« von sich.
    »Veranlassen Sie mich nicht, das noch einmal zu tun«, keuchte Buffy, während sie ihn am Boden zu halten versuchte. »Nicht, dass es mir keine Freude bereiten würde, Sie jede Menge Sand fressen zu sehen. Hat vielleicht jemand irgendwas zum Festbinden dabei?«
    »Die Notausrüstung bitte!«, rief Xander und hob einen Arm. Oz zog wortlos ein Paar Handschellen hervor und hielt sie Xander hin.
    »Garantiert stark genug, um einen Werwolf aufzuhalten«, sagte Xander und ließ sie um Lees Handgelenke schnappen. »Ich denke, die dürften für unseren Dr. Störenfried hier ausreichen.«
    »Gute Arbeit, Jungs. Giles, ist Will okay?«
    Der Wächter blickte auf. »Ja, sie ist in Ordnung. Nur ein wenig weggetreten.«
    Als wollte sie seine Diagnose bestätigen, kam Willow in diesem Moment wieder zu Bewusstsein. Stöhnend versuchte sie sich aufzusetzen.
    »Langsam«, bremste sie der Wächter. »So einen Schlag steckt man nicht so einfach weg.«
    Willow nickte und hielt sich sogleich den Kopf. »Hat sich jemand das Nummernschild von diesem Lkw gemerkt?«
    Ariel hörte auf zu jaulen, kam tapsend angelaufen und drückte die Rothaarige, als sei sie ihr absoluter Lieblingsteddybär. Von dem Fell, das sie immer noch um ihre Schultern trug, ging ein kaum wahrnehmbares Glitzern aus, die schwachen Nachwirkungen des jäh unterbrochenen Beschwörungsrituals.
    »Ja, Ariel, es geht mir gut. Oh!« Willow schrie auf, als sie des magischen Schimmerns gewahr wurde. »Das Ritual! Wir haben’s wieder nicht zu Ende gebracht.«
    Buffy seufzte. »Das heißt, wir müssen noch mal von vorn anfangen?«
    „Gerade jetzt scheint mir dafür ein denkbar ungünstiger Augenblick zu sein«, sagte Angel hinter ihr. Buffy drehte sich um, um ihn anzublicken – dann sah auch sie, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte: Etwa ein Dutzend Merrows war in der Brandung aufgetaucht und bewegte sich unaufhaltsam auf sie zu. Auf ihrer meergrünen, schuppigen Haut perlte das Wasser des Ozeans, glitzernd und schön, doch Buffy fand den Anblick alles andere als erbaulich.
    Cordelia, die äußerst behutsamen Schrittes über den

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