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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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können, ein Ausdruck von Zufriedenheit. Nun, bei Seehunden jedenfalls. Bei Selkies könnte es durchaus etwas völlig anderes bedeuten. Vielleicht aber auch nicht. Sie war sich nicht sicher, ob alles, was sie dort gelesen hatte, auch auf diese Wesen übertragbar war. Obwohl einige Verhaltensmuster, die für Wölfe galten, auch auf Werwölfe zutrafen; in diesem Punkt hatten sie reichlich Erfahrungen sammeln können. So gesehen stellten die Informationen aus dem Internet zumindest einen ersten Ansatz dar.
    Dem Ratschlag auf der Website folgend, streckte Willow eine Hand aus, die Handfläche nach unten, und ließ sie sanft auf das Sitzpolster sinken, weit genug von ihrem scheuen Gast entfernt, sodass dieser sich nicht bedroht fühlen konnte. Je häufiger sie diesen Vorgang wiederholte, umso rascher würde Ariel ihn als tröstlich empfinden. Angeblich.
    »Wenn wir dir helfen sollen«, begann sie im Plauderton, »werden wir nicht darum herumkommen, dein Fell etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Was bedeutet, dass du nicht darum herumkommen wirst, uns ein klein bisschen zu vertrauen. Anderenfalls hängst du nämlich mehr oder weniger hier fest. Und das hier ist wirklich nicht der richtige Ort für dich, wenn du verstehst, was ich meine.« Willow verdrehte anlässlich ihrer eigenen Worte die Augen. »Was offensichtlich nicht der Fall ist. Weil du ja kein Englisch kannst. Ein Problem, das wir bisher noch nicht hatten.«
    Diese Erkenntnis verblüffte sie selbst. »Wow. Das stimmt. Alle Dämonen sprechen Englisch. Als ob es so etwas wie die offizielle Sprache der Hölle wäre. Oder haben die vielleicht so eine Art satanischen Universaltranslator? Oder irgendeinen Zaubertrick? So was könnte ich echt gut für den Französischunterricht gebrauchen. – Hey, Giles! Was gefunden?«
    Der Bibliothekar kam langsam die Treppe herunter, blieb auf der untersten Stufe stehen und betrachtete das Buch, das er in der Hand hielt. »In der Tat, ja, ich glaube, das habe ich. Honigbergs und O’Hogans Treoir Praiticuil Muiri.«
    Ariel hob den Kopf und gab ein leises, überraschtes Jaulen von sich. Giles, den Blick immer noch auf das Buch gesenkt, fuhr indes fort: »Das ist Irisch-Gälisch und lässt sich wohl am ehesten mit Praktischer Meeresführer übersetzen. Ich habe ihn vor ein paar Jahren in einer kleinen unscheinbaren Buchhandlung erstanden, zusammen mit einigen anderen Raritäten; bisher bin ich nicht dazu gekommen, mehr als flüchtig hineinzusehen –“
    »Giles, stopp, warten Sie! Als Sie eben den Titel genannt haben, auf Gälisch, meine ich, ist sie – Ariel, sprichst du Gälisch? Ich leider nicht, aber – Giles?«
    Giles blickte von Willow zu dem Selkie und bemerkte die plötzliche Aufmerksamkeit, die in den großen braunen Augen des seltsamen Wesens aufgeflackert war. »Meine Gälischkenntnisse sind eigentlich eher bescheiden... ähm... Caintigh Gaelige?«
    Ariel machte ein Geräusch, das man, wäre es von einem Menschenkind gekommen, beim ersten Hinhören für ein glucksendes Kichern hätte halten können. »Se’fo’d’ach.«
    »Hey!«, rief Willow begeistert. »Sie hat was gesagt!«
    Giles blinzelte verwundert. »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, sie hat gerade... Dummkopf zu mir gesagt.« Der Ausdruck in seinem Gesicht ließ vermuten, dass er sich noch unschlüssig darüber war, ob er sich freuen oder beleidigt sein sollte. »Sicher, sie spricht mit starkem Akzent, genau wie ich, und ich gebe gerne zu, dass mein Gälisch ein wenig eingerostet ist, sodass mir die Syntax einige Probleme bereitet, aber...«
    Er radebrechte sich noch ein paar Sätze zurecht, versuchte tapfer die Klippen gälischer Grammatik zu umschiffen, doch Ariel, die seine angestrengten Bemühungen mit großem Interesse zu verfolgen schien, blieb jede weitere Antwort schuldig.
    Schließlich gab Giles seufzend auf. »Schätzungsweise kennt ihr Volk Gälisch nur als eine Art Zweitsprache, vielleicht ein Überbleibsel aus jener Zeit, als sie noch Kontakt zu den Fischern und Seeleuten hatten, die an den Küsten ihrer Heimatinsel lebten. Ich kann mich an die Wörter und ihre Aussprache noch einigermaßen gut erinnern, und was sie soeben von sich gegeben hat, lässt wenig Hoffnung auf eine von Missverständnissen freie Verständigung.«
    Er wedelte mit dem Treoir Praiticuil Muiri herum. »Immerhin wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.«
    Willow fand nicht, dass das Nachschlagewerk sonderlich beeindruckend aussah. Anders als die meisten von

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