Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2102 - Die Hand der Vorsehung

Titel: 2102 - Die Hand der Vorsehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Mach sie mir nicht zu sehr kaputt! Sind verdammt gute Händler, diese neureichen Fiederlinge! Wer weiß, was die alles geladen haben."
    Widerwillig setzte Zustzscha die bereits eingestellte Gesamtleistung der Geschütze um ein Fünftel herab.
    Wo der fette Saurier Recht hatte, hatte er Recht, auch wenn alles in ihr nach Totalvernichtung gierte.
    „Wenn es mir Spaß machen würde, kleinweise am lebenden Objekt herumzuschnetzeln, wäre ich Chirurgin geworden und nicht Kanonier", maulte sie, bevor sie die zerstörerischen Strahlen auf ihre lichtschnelle Reise schickte. Zischte dann aber dennoch leise auf, als der feindliche Schutzschirm um einiges früher als erwartet zusammenbrach. Rasch beendete sie den Beschuss.
    Nahezu gleichzeitig empfing Gavvum eine Hyperfunknachricht. Sie bestand nur aus zwei Wörtern, aber nicht einmal die konnte er richtig aussprechen: „Wir kapitu'ieren!", las er von einem seiner Schirme ab.
    „Feuer einstellen!", brüllte Llurck überflüssigerweise. Dann stampfte er mit den Säulenbeinen auf, dass die Zentrale bebte, und rieb sich die im Verhältnis zum Rest des Körpers lächerlich kleinen Hände.
    „Meine werten Herren Spießgesellen, Plünderbuben und Raubgenossen", röhrte er ins Mikrofon, „das Rührei ist aufgeschlagen. Lasst es uns in die Pfanne hauen! Enterkommandos ausschleusen! Und für die ruhmreiche Besatzung der SPERRSTUNDE - Grog, bis ich halt sage!"
    Das wurde natürlich mit großem Gejohle aufgenommen.
    „Zum Woh'!", rief Gavvum, sobald er einen neuen Krug erhalten hatte. „Prost, auf den unbesiegbaren Sch'achten'enker 'urck!"
    Der sonnte sich in der Bewunderung seiner Mannschaft, warf sich auf seiner Kommandoplattform in Positur, rückte seine beiden Augenklappen zurecht und richtete das dritte, gesunde Auge in die unendlichen Fernen des Alls. Zustzscha konnte sich denken, was ihm gerade durch den hornigen Kopf ging. Ein Schiff der Jankaron ...
    Die Jankaron galten unter den raumfahrenden Nationen von Virginox als die Emporkömmlinge der letzten Zeit. Ihr erster Kontakt mit den anderen Zivilisationen des Kugelsternhaufens lag erst wenige Jahrzehnte zurück - und dennoch machten sie bereits Anstalten, die alteingesessenen Völker technologisch zu überholen. Dabei besaßen sie, so sagte man, nicht einmal zwei Dutzend überlichtschneller Raumschiffe.
    Aber diese vogelköpfigen, widerlich dürren Zweibeiner waren so unverschämt unverbraucht und findig! In Rekordzeit hatten sie die in Virginox gebräuchliche Technik assimiliert, zu ihrer eigenen gemacht - und nicht selten verbessert.
    Es wurde geraunt, dass inzwischen sogar ein hohes Kopfgeld auf jeden einzelnen Jankaron ausgesetzt war. Offiziell wusste natürlich niemand, von wem, aber wer sonst sollte dahinter stecken als die mächtigen Shuftarr von Tatas II?
    Bis jetzt war es keinem gelungen, diese Prämie einzustreichen. Noch nie war ein Schiff der Jankaron aufgegriffen worden - und die Position ihrer Heimatwelt galt als bestgehütetes Geheimnis von Virginox.
    Kein Wunder, dass Llurck sich die schuppigen Hände rieb. Und seine Soldaten in den vorsichtig auf den eiförmigen Flugkörper zusteuernden Beibooten zu höchster Eile antrieb.
    Denn inzwischen hatten auch die anderen Kapitäne, die ihrem eher schlecht als recht akzeptierten Befehlshaber an Gier um nichts nachstanden, Entermannschaften losgeschickt, obwohl Llurck es ihnen ausdrücklich untersagt hatte. Aber was sollte er tun? Auf die eigenen Leute schießen lassen?
    Schon wimmelte es in Zustzschas Computerbild derart von kleinen Einheiten zwischen dem Konvoi und dem Eiraumer, dass ...
    Zustzschas Zunge schnellte aus ihrem Mund. Ihr war, als hätte man sie mit flüssigem Teer übergössen. „Die bluffen!", rief sie gellend, doch im selben Moment geschah es auch schon.
    Llurcks geschlitzte Pupille weitete sich. Fassungslos stierte er auf den Hauptbildschirm. „Die Ja... die Jaja...", stammelte er, „die Jankaron - sie beschleunigen!"
    „Aber hopp'a! Und eher f'ott als 'angsam!", fügte Gavvum hinzu.
    Dieses Mal hatte er seinen Krug rechtzeitig aufgefangen, doch dafür erwischte ihn Llurcks Schwanz voll.
    Jammernd purzelte er quer durch die Zentrale.
    „Was zum ...!", brüllte Llurck, nachdem er sich einmal um die eigene Achse gedreht hatte. „Feuern! Sofort! Aus allen Rohren! Nein, aus, Kommando zurück! Halt! Nicht schießen! Geht ja nicht. Weil diese Sumpfdeppen im Weg sind! Ausschwärmen! Ausschwärmen! Und ihr in den Beibooten, macht die Schussbahn

Weitere Kostenlose Bücher