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2102 - Die Hand der Vorsehung

Titel: 2102 - Die Hand der Vorsehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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frei!"
    Aber die Jankaron, die jetzt wie zum Hohn auch den Schutzschirm wieder hochfuhren, hielten die schwerfälligen Raumboote der Enterkommandos geschickt zwischen sich und dem Pulk der Piraten, während sie die Distanz zu ihren Verfolgern rapid vergrößerten.
    Der Kanonier der HENKERSTOCHTER vergaß als Erster seine Skrupel und jagte ihnen ohne Rücksicht auf Verluste eine schwere Thermosalve hinterher. Prompt streifte er stattdessen den schwachen Schirm eines Beiboots der ERBTANTE, worauf im Funk der Piratenschiffe endgültig das Chaos regierte.
    „Verdammich verdammt noch mal!"
    Trotz ihrer überlegenen Triebwerke brauchte auch Moolkwetz viel zu lang, bis er sie aus dem Durcheinander und in eine brauchbare Schussposition manövriert hatte. Zustzscha konnte zwar noch einen einzelnen Treffer landen, doch das jankarische Schirmfeld hielt ihm problemlos stand - und dann war das Schiff ebenso plötzlich verschwunden, wie es zuvor aufgetaucht war.
    Moolkwetz raufte sich den Zackenkamm. „Und so was nennt sich die Pest von Virginox! Was für eine verdammte, verdammte, verd..."
    Llurcks muskulöser Schwanz wickelte sich um den Hals des Steuermanns, drückte ihm die Luft ab und hob ihn ruckartig vor das wutverzerrte Gesicht seines Anführers.
    „Sag dieses Wort noch ein einziges Mal", grollte Llurck, „und du frisst dein Holzbein!"
     
    1. Strophe
     
    Feierzeit
     
    Das Schiff der Jankaron trug den Namen KELTAMMER. Das bedeutete in ihrer Sprache, dem Jannik, sowohl „Vorsehung" als auch „Vorsicht". Es maß an der längsten Stelle 64 Yabaal, und 64 Jankaron taten darauf Dienst.
    Der Name des Kapitäns, der alles auf eine Karte gesetzt hatte, war Roxo Quatron.
    Die Pilotin, durch deren Flugkünste die Flucht doch noch gelungen war, nannte sich Itchi Cultega.
    Der Bordingenieur, der die vom Thermo-Treffer angerichteten Schäden in schier unmöglich kurzer Zeit behoben hatte, hieß Vett Burmer.
    Nur Kiv Aaterstam, der Waffenmeister, hatte wieder einmal untätig daneben gesessen.
    Und war stolz darauf! Sein ganzes Leben lang hatte er seinen Schülern eingeschärft, dass die wahre Kunst des Kampfes darin bestand, Gewalt möglichst zu vermeiden. Durch Einsatz der vier jankarischen Kardinaltugenden: Voraussicht, Intelligenz, Kreativität und Mut.
    Kiv Aaterstam war stolz auf sein Volk, auf seine Schüler und ganz besonders auf die Crew dieses Schiffes.
    Obwohl in größter Not und höchster Eile eingeleitet, war die Transition der KELTAMMER erfolgreich verlaufen - ein weiterer Beweis dafür, dass niemand im Sternhaufen diese hochkomplizierte Technologie perfekter beherrschte als sie, die Jankaron.
    Auch mit dem grässlichen Entzerrungsschmerz und der anschließenden Bewusstlosigkeit - immerhin hatte der Sprung über die gewaltige Distanz von 16 Lichtjahren geführt - wurden sie schneller fertig als jedes andere ihnen bekannte Volk.
    Lässig und beiläufig, als wären sie nicht gerade um Flaumfederbreite dem Tod entgangen, bestimmten Roxo und Itchi ihre Position.
    „37,549 Lichtjahre von Virginox-Zentrum."
    „Knapp außerhalb des Systems einer orangefarbenen Sonne."
    „Zehn Planeten."
    „Der vierte: 129,285 Millionen Kiloyabaal Sonnendistanz."
    „Durchmesser: 7524 Ky; Schwerkraft: 1,2 Jangrav; Achsneigung: 36 Grad."
    „Kein Mond."
    „Ich würde sagen, das ist Mascha."
    Kiv schloss die Augen. Sie waren, wo sie hingewollt hatten. Und wenigstens diesmal hatte am Austrittspunkt keine böse Überraschung auf sie gewartet.
    Dennoch blieb Roxo angespannt.
    Sprungbereit, leicht vorgebeugt, den grauweiß gefiederten Kopf ein wenig schräg gelegt, lauschte er konzentriert auf die aus dem Orternest eintreffenden Meldungen. Den Daumen seiner Linken hatte er in den Gürtel der leichten Raumkombination gesteckt; die drei Finger trommelten auf dem Kolben der Koma-Kralle, jener seltsamen, einzigartigen Waffe, von der er sich niemals trennte.
    Kiv konnte sich vorstellen, was nach dem Schockerlebnis mit dem Piratenpulk jetzt im Orternest los war: die Hölle persönlich!
    Freilich herrschte dort nach einer Transition auch sonst Hochbetrieb. Jederjank wusste, dass Roxo in Sachen Aufklärung keinen Spaß verstand - nicht umsonst hatte er sein Schiff KELTAMMER getauft.
    Quadrant für Quadrant wurde penibel abgesucht und dreimal gegengecheckt. Obzwar Verfolgung durch die Red Chy kaum zu befürchten stand - die „Pest von Virginox" mied gewöhnlich so viel bevölkerte Systeme wie das der Sonne Maschanti -, konnten hier doch mannigfache

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