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2104 - Durch das Sternenfenster

Titel: 2104 - Durch das Sternenfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn es galt, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu dokumentieren oder unbedarfteren Zeitgenossen zu erklären.
    „Ich weise erneut darauf hin", sagte Blue Parrot, „dass die Katamare aus noch ungeklärten hyperphysikalischen Gründen nicht imstande sind, das Sternenfenster zu durchdringen - was sich aber jederzeit ändern kann, sobald auf der anderen Seite die Manipulationen rückgängig gemacht werden. Jederzeit!"
    „Aber wir können das Fenster durchdringen", sagte Rhodan.
    Die drei Gesprächspartner gingen schnellen Schrittes zur Automaten-Cafeteria hinüber. Da ich Durst hatte, folgte ich ihnen einfach.
    Humphrey Parrot riss die Augen übertrieben weit auf und spreizte die Hände. „Und wozu, wenn ich fragen darf? Auf der anderen Seite stehen uns zweiundzwanzigtausend Katamare gegenüber. Was können wir schon unternehmen, solange das Fenster von so ungeheuer starken Kräften gesichert wird? Hinzu kommt: Das Sternenfenster kann lediglich mit einer Geschwindigkeit von fünf Prozent der Lichtgeschwindigkeit gefahrlos durchflogen werden. Ab sechs Prozent liegt das Risiko, dass das Fenster sich ... verfestigt, oder wie auch immer man diesen Vorgang bezeichnen mag, und das eindringende Objekt zerschellen lässt, bei zehn Prozent. Ab sieben Prozent steigt das Risiko der Totalvernichtung auf ein Drittel, ab acht Prozent liegt es bei drei Vierteln. Und ab neun Prozent besteht keinerlei statistische Chance auf ein Durchdringen mehr! Mit anderen Worten ..."
    Die Admiralin legte den Kopf kaum wahrnehmbar schief.
    „Mit anderen Worten", unterbrach sie den Wissenschaftler, „wenn die LEIF ERIKSSON das Fenster durchfliegt, wird sie bei einer Beschleunigung von achthundertundachtzig Kilometern pro Sekundenquadrat zwei Minuten und sechzehn Sekunden lang in Feuerreichweite der feindlichen Schiffe sein."
    Blue Parrot riss den Mund auf, schloss ihn sofort wieder und sah die Admiralin entgeistert an, als traue er ihr solch eine simple Berechnung einfach nicht zu.
    Irgendwie war das typisch für ihn. Er hatte neben seiner Raumflottenausbildung eine hochkarätige wissenschaftliche Schulung mit dem Fachgebiet Hyperphysik, spezialisiert auf Feldprojektion, absolviert. Vor sieben Jahren war er zwar Kommandant der bei Olymp eingesetzten Blockadegeschwader 7 bis 12 gewesen, doch er sah sich weniger als militärischen Offizier denn als Wissenschaftler. Allerdings verstand er von beidem unglaublich viel, und er hatte sich, wann immer ich ihm zugehört hatte, nie zurückgehalten, das alle Welt auch spüren zu lassen.
    Vielleicht hatte er nichts für Frauen übrig, war der knisternden Faszination, die die Admiralin ausstrahlte, gegenüber immun. Vielleicht ließ er sich von ihrer zwar eng anliegenden, aber doch schlichten weißen Uniform-Kombination ohne pompöse Rangabzeichen, nur mit dem Symbol des Huhany'Tussan über dem Herzen, täuschen.
    Vielleicht war er zwar ein begnadeter Wissenschaftler, aber auch ganz einfach überheblich und - in dieser Hinsicht - gedankenlos.
    Er musste es eigentlich besser wissen, doch er hatte Ascari da Vivo unterschätzt. Und die Admiralin ließ sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen, ihn über seinen Irrtum aufzuklären.
    Ich hatte mich über sie informiert, kaum dass ich sie das erste Mal an Bord gesehen hatte. Ihre Biografie war kein Geheimnis. Sie war eine hochbegabte Musterschülerin gewesen und schon im Alter von 15 Arkonjahren als Kadettin in die elitäre, uralte Galaktonautische Akademie von Iprasa eingetreten.
    Dort wurde wirklich nicht jeder aufgenommen. Unter anderem war auch der berühmte Atlan an dieser Akademie ausgebildet worden, jener legendäre Arkonide, der die Geschicke der Menschheit jahrtausendelang begleitet hatte, der aber seit 1290 NGZ nicht mehr in der Milchstraße weilte.
    Sie hatte rasch Karriere gemacht, war als Dreiplanetenträgerin an der Operation Stiller Riese beteiligt gewesen und nach nur drei Arkonjahren von Imperator Bostich I. zum Has'athor, zur einfachen Sonnenträgerin, befördert worden.
    Ihr größter Vorteil mochte jedoch sein, dass sie den ARK SUMMIA-Abschluss gemacht hatte. Danach war ihr Extrasinn aktiviert worden. Genau wie Atlan verfügte sie damit über einen Logiksektor, der ihr im Bedarfsfall unschätzbare Dienste leistete.
    Und sie war eine so wunderschöne Frau, dass man das alles im strahlenden Glanz ihrer Anwesenheit einfach vergessen konnte.
    Ganz abgesehen davon war das Rechenexempel so anspruchsvoll ja nun auch nicht. Man musste

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