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2106 - Der weiße Tod

Titel: 2106 - Der weiße Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie der erste Tote, den sie in der Mine gefunden hatten.
    „Wie sieht es aus, Bellowan?", fragte Benjameen. „Gibt es neue Todesfälle?"
    „Nein", sagte der Aufseher. „Meine Leute halten sich tapfer. Das Gefühl der Freiheit ist die beste Medizin."
    „Aber das wird nicht lange so sein", widersprach Tess. „Wir arbeiten daran, Bellowan. Wir werden euch helfen."
    „Das habt ihr schon getan", sagte der Zineda. „Ihr habt uns unsere Freiheit wiedergegeben."
    „Das war für uns selbstverständlich", beteuerte Benjameen. „Und wir werden euch nicht im Stich lassen."
    In diesem Moment starb einer der Zineda. Es war ganz in der Nähe. Tess und Benjameen sahen hilflos zu, wie er sein Leben aushauchte, über und über mit den weißen Pilzflecken bedeckt.
    „Zurück!", zirpte Bellowan. „Zurück mit euch!"
    Aber die pilzbedeckten Zineda, die wie eine Mauer auf den Arkoniden und die Terranerin zukamen, die Hände flehentlich vorgestreckt, hörten nicht. Sie kamen näher, immer näher...
    „Wir bringen Hilfe, sobald wir können!", rief Tess und gab Benjameen ein Zeichen.
    Im nächsten Moment hoben die beiden Menschen vom Boden ab. Fliegend verließen sie den Ort des Grauens.
    Auf direktem Weg flogen sie dem Turm der Weisen entgegen und landeten auf seinem Dach. Diesmal versuchten sie gar nicht erst, Liktus Boi zu treffen, sie vermuteten ihn ohnehin noch beim Palast.
    Stattdessen begaben sie sich direkt in die JEFE CLAUDRIN zurück.
    „Wir haben einen Plan", sagte Tess Qumisha, nachdem sie sich mit Benjameen in ihrer Kabine frisch gemacht hatte. Harun al Kharud hörte ihr aufmerksam zu.
    „Wir haben unsere Spuren verwischen können", berichtete die ehemalige Telepathin. „Kein E'Valenter wird mehr feststellen können, was bei der Mine geschehen ist. Das heißt, falls ein oder mehrere E'Valenter mit 90.40.30 kommen."
    „Das ist gut", lobte der Kommandant. „Und weiter?"
    „Wir dachten uns", fuhr Tess fort, „dass wir gerne wissen möchten, wohin das Erz gebracht wird. Es gibt ja auch die Frage, was sich hinter der geheimnisvollen Bezeichnung COLLECT 90.40 verbirgt."
    „Richtig", sagte al Kharud lauernd.
    „Wir haben uns gedacht", sprach nun Benjameen weiter, „dass wir beide uns in dem Erz quasi eingraben und darauf warten, was geschieht. Wir werden hoffentlich unbemerkt abtransportiert werden - aber wohin? Natürlich müssten wir in Funkkontakt bleiben."
    „Das habt ihr mir schon einmal versprochen", sagte der Kommandant, „mit dem bekannten Ergebnis. Aber ganz davon abgesehen, halte ich die Idee für gut. Wenn das Unternehmen so ablaufen sollte, müssen euch einige unserer besten Kämpfer begleiten."
    „Zwei", zeigte Tess mit den Fingern. „Höchstens zwei."
    „Also gut", seufzte al Kharud. „Ich gebe euch grünes Licht."
    „Und wer soll auf uns aufpassen?", fragte Benjameen provozierend.
    „Zwei Ertruser", antwortete der Kommandant. „Wie gesagt, zwei unserer besten Kämpfer..."
    Eine gute Nachricht hätte al Kharud am Ende noch für Tess und Benjameen: Den Medikern der JEFE CLAUDRIN war es gelungen, ein Serum herzustellen, das zwar die einmal Befallenen nicht vor den Pilzen retten, aber eine Infektion verhindern konnte.
    Es wurde unter starkem Zeitdruck in großen Mengen produziert. Als die beiden Gefährten wieder nach Zineda zurückkehrten, brachten sie vier große Kanister mit, die sie in den Turm der Weisen schafften, in Liktus Bois Studierzimmer.
    Danach flogen sie zum Palast und landeten auf den Stufen, neben Liktus Boi, der gerade zu den versammelten Zineda sprach. Der alte Gelehrte verstummte, als er Tess und Benjameen neben sich sah. Wieder brandete Jubel auf.
    Benjameen wartete, bis die Menge sich beruhigt hatte. Dann berichtete er von der Zerstörung der Mine. Er sprach den Planetariern Mut zu, dass die E'Valenter nicht wieder zurückkommen würden.
    Tess überließ er es, die gute Kunde vom Serum zu bringen, das im Turm der Weisen für alle Zineda zur Verfügung stand. Ein kleiner Schluck genügte, und das sollte für alle Stadtbewohner reichen.
    „Die Ersten, die das Serum zu sich nehmen, sollen sich um die Erkrankten aus der Mine kümmern und ihr schreckliches Los erleichtern. Sie werden sterben, aber bis dahin müssen sie betreut werden. Wir können das nicht mehr für euch tun und verlassen uns auf euch."
    „Das könnt ihr!", bestätigte der Gelehrte begeistert. „Wie können wir euch jemals danken?"
    „Es gibt nichts zu danken. Wählt euch einen neuen, guten Regenten oder

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