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2106 - Der weiße Tod

Titel: 2106 - Der weiße Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Triumphgefühl nicht mit den anderen teilen konnte.
    Der Arkonide konzentrierte sich wieder auf die Gleiter. Diejenigen, die gelandet waren, stiegen wieder auf. Ihre Beobachtungstätigkeit konzentrierte sich nun auf die sechzig Meter durchmessende Schale, in ihren Funksprüchen immer wieder als COLLECT 90.40.30 bezeichnet.
    COLLECT 90.40.30 war anscheinend intakt, die Ladung konnte planmäßig geborgen werden. Diese Feststellung wurde kurz darauf mit erhöhter Sendestärke in den Orbit hinaufgesendet.
    Benjameen hielt den Atem an. Was kam jetzt? Das Abholkommando?
    Er, Tess und die Ertruser brauchten nicht lange zu warten. Dann sahen sie aus dem Himmel einen Körper sinken. Es handelte sich um einen grob faustförmigen Klotz von geschätzt vierzig Metern Durchmesser. Da Jacinta fühlte sich an eine verkleinerte Posbi-Box erinnert.
    Die schwebende „Faust" verhielt über der Schale, dann legte sich über die Schüssel ein konventioneller, nicht sonderlich starker Prallschirm, der die gesamte Ladung in der Schale einschloss - und damit die vier Versteckten.
    Es ging sehr schnell weiter. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Die Schale wurde von Traktorstrahlen sacht angehoben, mitsamt Ladung bis in rund hundert Meter Höhe manövriert, und dann dockte der faustförmige Körper an den schwer dimensionierten Halterungen der Schale an.
    Beide gehörten konstruktionsbedingt zusammen, erkannte Benjameen. Sie verbanden sich zu einer funktionstüchtigen Einheit.
    Die Frachtschale und ihre „Lokomotive" starteten mit moderaten Beschleunigungswerten Richtung Orbit. Aus dem faustförmigen Körper wirkte ein Andruckabsorberfeld auf die Schale 90.40.30. Benjameen wagte es nicht, die Aktivtaster seines Anzugs einzusetzen, und er hoffte, dass seine Gefährten ebenso vorsichtig waren.
    Doch sie mussten nicht lange warten. Aus dem Dunkel des Weltraums schälte sich schemenhaft ein Körper von ungeheurer Größe.
    Benjameen da Jacinta hatte das Gefühl, das Herz müsse ihm hinter der Brustplatte stehen bleiben.
    Er wollte nach Tess rufen, aber da war nichts. Sie waren energetisch wie tot, ausgeliefert dem, was da an Gewaltigem auf sie zukam...
     
    EPILOG
     
    Liktus Boi saß im Palast und sprach mit den Prinzessinnentöchtern. Die Menge hatte sich aufgelöst, die Zineda waren friedlich in ihre Häuser zurückgekehrt oder zum Turm der Weisen gegangen, um dort das lebensrettende Serum einzunehmen.
    Vorher hatten sie ihn, den Gelehrten, als ihren Retter gefeiert. Es hatte sich herumgesprochen, dass er die Terraner mit seinem Hilferuf herbeigeholt hatte. Das Volk hatte ihm zugejubelt und lautstark verlangt, dass er die Nachfolge von Prinzessin Scharanay antreten solle.
    Aber so einfach war das nicht. Die überlebenden Ziervögel in ihren Käfigen sangen und trillerten zwar jetzt wieder, aber den alten Gelehrten quälten arge Zweifel.
    „Sie wollen, dass ich sie regiere und die Weichen für ihre Zukunft stelle", sagte Boi zu Sanayo, Penjang und Aleotta. „Aber das Erbrecht sieht vor, dass eine von euch Scharanays Nachfolge antritt - und zwar du, Sanayo, die Älteste."
    „Ich danke dir, Liktus", sagte Sanayo. „Aber wir alle drei sind noch zu unreif, um auf den Thron zu steigen. Das Volk hat Recht. Du bist derjenige, der uns vor dem Schlimmsten bewahrt hat, weil du im richtigen Augenblick die Nerven bewahrt hast. Du hast Tess und Ben geholt. Dir verdanken wir unser Leben."
    „Aber ich bin zu alt", sträubte sich der Gelehrte.
    „Noch nicht zu alt, um dich krönen zu lassen und eine neue Herrscherdynastie zu begründen, Liktus", sagte Aleotta, die Jüngste. „Du kannst sicher immer noch neue Nachkommen zeugen."
    „Ihr verzichtet also auf euren Anspruch?", fragte Liktus Boi.
    Alle drei Prinzessinnentöchter bejahten.
    „Aber wie soll es weitergehen?", fragte der Gelehrte. „Die E'Valenter kommen hoffentlich nie mehr zurück, und Ben und seine Gefährten haben uns für immer verlassen. Wir sind auf uns allein gestellt. Wir müssen ganz neu beginnen."
    „Hab den Mut, Liktus", sagte Aleotta. „Versuche es. Es gibt keinen geeigneteren Mann als dich."
    „Ich muss die Monde befragen", sagte Liktus Boi und verabschiedete sich.
    Den ganzen Tag über versorgte er die Zineda mit dem Serum der Terraner. Jeder bekam einen Teelöffel voll und war damit immun gegen den Pilzbefall, dessen Sporen sich im Wind schnell von der Mine bis in die Stadt tragen lassen konnten.
    Dann, als der Tag zu Ende ging, schloss er sich in seinem Turm ein und stieg

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