2106 - Der weiße Tod
hoch bis unter das Dach, in sein Observatorium.
Er richtete das Fernrohr auf die drei Monde und verfolgte gebannt ihre Bahnen und die Einwirkungen der gegenseitigen Schwerkraft. Das tat er nicht nur an diesem Abend, sondern viele Nächte lang, immer in der Hoffnung, eine Entscheidung zu finden, welche die richtige war.
Und diesmal stand im Himmel nicht nur von einer dunklen Zukunft zu lesen; diesmal sagten die Monde, dass einst ein Retter für das Universum kommen würde. In tiefster Finsternis würde ein Licht erglimmen, und wenn es gelang, für das Volk die richtigen, die weisesten Entscheidungen zu treffen, dann würden auch Die von Zineda einen Weg in eine bessere Zukunft finden.
Liktus Boi verließ nach vielen Nächten die Sternwarte und begab sich hinab in sein Studierzimmer. Er glaubte nun wieder daran, dass das Leben einen Sinn hatte.
Ja, er würde die Herrscherwürde annehmen und sich seinem Volk voranstellen. Er wusste auch schon, mit wem er eine neue Dynastie begründen würde.
Königliches Blut würde sich mit seinem mischen. Sanayo, die älteste Prinzessinnentochter, hatte ihn wissen lassen, dass sie einer Verbindung nicht abgeneigt wäre.
Liktus Bois letzter Gedanke, bevor er seinen Turm verließ und sich zum Palast begab, galt Ben und Tess. Der Himmel allein mochte wissen, wo sie sich jetzt befanden, aber er wünschte ihnen alles Glück der Welt.
ENDE
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