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2107 - Im Fabrikraumer

Titel: 2107 - Im Fabrikraumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufnahm. Als das Geschoss beschleunigte, nutzte es den physikalischen Effekt der Kavitation. Um seinen schlanken Körper herum bildeten sich für Bruchteile von Sekunden zahlreiche mit Wasserdampf gefüllte Blasen, die Kavitationsblasen. Unmittelbar darauf aber hüllte sich der gesamte Zylinder in eine einzige Blase. Damit senkte sich der Widerstand des Wassers bis auf nahezu null. In diesem Moment erhöhte der Torpedo seine Geschwindigkeit auf mehr als fünftausend Stundenkilometer.
    Er benötigte knapp mehr als zehn Minuten, um die tausend Kilometer entfernte Korallenstadt zu erreichen. Den Bewohnern dieser submarinen Siedlung blieb möglicherweise gerade noch genügend Zeit, die Gefahr zu erkennen. In irgendeiner Weise darauf reagieren konnten sie nicht mehr. Sie konnten sich nicht in Sicherheit bringen, und sie konnten keine Abwehrmaßnahmen ergreifen. Sie konnten nur noch sterben.
    Während der tödliche Torpedo durch den Ozean raste, stieg das Raumschiff in den Weltraum auf.
    Von dort aus konnten die Offiziere in der Hauptleitzentrale beobachten, wie eine gewaltige Explosion den Wasserplaneten spaltete.
    Der Schock schreckte Benjameen da Jacinta aus seinem Zerotraum.
    Derartige Bilder hatte er nicht sehen wollen. Er wollte die Situation an Bord ausspionieren. Er wollte Informationen, die der Orientierung in Tradom dienten. Stattdessen hatte sich ihm die Fratze des Todes präsentiert. Ein weiterer Di'Valenter hatte sie ihm in einer Art Tagtraum vermittelt, ohne es zu wollen und ohne selbst etwas davon zu bemerken.
    „Was ist los?", fragte Tess Qumisha. Besorgt beugte sie sich über ihn. „Du siehst aus, als sei dir der Teufel persönlich begegnet."
    „So könnte man es auch nennen." Benjameen legte die Hände vor das Gesicht und rieb sich die Augen.
    „Erzähle es mir", forderte sie. „Ich muss alles wissen."
    Der Arkonide fühlte sich nicht gut. Angesichts der Tatsache, dass der Kommandant sich über gesetzliche Bestimmungen hinweggesetzt und einen ganzen Planeten mit seinen Bewohnern vernichtet hatte, verkrampfte sich sein Magen und rebellierte gegen die Konzentrate, die er kurz zuvor zu sich genommen hatte. „Wir haben es anscheinend mit einem Mann zu tun, der vor nichts zurückschreckt.
    Nicht einmal vor einem Massenmord."
    Er schilderte kurz, was er gesehen hatte. „Dabei haben sich diese Wasserbewohner dem Di'Valenter gebeugt. Sie haben ihren Widerstand aufgegeben und dem Reich Treue geschworen. Es hat ihnen nichts genützt. Er wollte sich rächen, weil er sich durch sie in seinem Stolz verletzt fühlte. Man hatte es gewagt, sich gegen ihn, den mächtigen Kommandanten, aufzulehnen. Das konnte nicht gut gehen."
     
    *
     
    Aus einem Automaten entnahm der Stellvertretende Kommandant ein Getränk, das mit einer beruhigenden Droge versetzt war, ihn jedoch nicht müde werden ließ. Er spürte schon bald, wie sich sein Magen entspannte und wie das Gefühl der Schwere aus seinen Beinen wich.
    Pamas Kaquant überlegte, ob er in die Hauptleitzentrale zurückkehren sollte, verwarf diesen Gedanken jedoch wieder. Er wollte Zo Rakmynt nicht begegnen. Der Kommandant hatte ihn auf heimtückische Weise attackiert, und er würde den nun eröffneten Kampf weiterführen. Dabei lagen alle Vorteile auf seiner Seite. Dem konnte Pamas Kaquant nur begegnen, wenn er Verbündete fand, die ihm den Rücken freihielten.
    Er gönnte sich ein weiteres Getränk der gleichen Art.
    Wie gut er sich an jenen Planeten erinnerte, den er für das Paradies gehalten hatte! Frei und glücklich hatte er sich dort gefühlt. Wie selten zuvor hatte er die Natur genossen. Sie war ihm absolut vollkommen erschienen. Unbekleidet war er am Strand eines Ozeans entlanggelaufen, hatte den feinen, warmen Sand an seinen Füßen gespürt und sich dem lauen Wind ausgesetzt, der gesättigt gewesen war mit verführerischen Aromen.
    Zuvor hatte er alle Möglichkeiten seines Beibootes ausgeschöpft, um die Natur des Planeten nach Mikroorganismen zu untersuchen, die ihm gefährlich werden konnten. Die robotischen Labors hatten keine gefunden. Sie hatten grünes Licht für ihn gegeben, und er war hinausgetreten in jene Welt, die seine Sinne mit ihrer Schönheit betäubte.
    Aus seinem Traum war er erst erwacht, als sich zwei Tage später ein schier unerträgliches Jucken an seinen Füßen eingestellt hatte. Dieses Mal hatte er sich von der medizinischen Abteilung der COLLECT untersuchen lassen. Die Diagnose war niederschmetternd gewesen. Er trug Viren an seinen

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