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2112 - Verschollen in Tradom

Titel: 2112 - Verschollen in Tradom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Vielleicht war Anguela der Fahne stärker verpflichtet, die an der dreißig Meter hohen goldenen Standarte vor der Säule wehte.
    Sein Blick glitt nach Norden. Dort waren endlose Kilometer voller Fertigungsstätten und Forschungslabors zu sehen, in denen der Reichtum Pombars erwirtschaftet wurde. Der wichtigste Raumhafen des Planeten schloss sich mit gut 50 Kilometern Durchmesser nördlich dieser Industrieregion an, während sich im Süden hauptsächlich die malerischen Wohnhäuser der Pombaren befanden.
    Die Vergrößerungsfelder zoomten auch weiterhin automatisch die Ausschnitte heran, die der Landesherr anvisierte, und er schaute unwillkürlich zweimal hin, als sein Blick auf dem Marktplatz vor der Zitadelle auf ein seltsames Wesen fiel, wie er es noch nie gesehen hatte. Es war etwa einen Meter groß, und der Kopf war mit rötlich braunem Fell bedeckt. Die großen, runden Ohren saßen seitlich in voller Höhe des Kopfes. In der spitz zulaufenden Schnauze blitzte ein einzelner, großer Zahn auf.
    Das Pelzwesen trug eine gelbe Montur, die sich eng um seinen gesamten Körper schmiegte, auch um den stark verdickten Unterleib. Aus einer Öffnung am Steiß lugte ein breiter, abgeplatteter Schwanz hervor, der bis auf den Boden reichte.
    Die einzigen weiteren unbekleideten Körperteile des Wesens waren die fünfgliedrigen, zierlichen Hände. Auch sie waren mit rötlich braunem Fell bedeckt.
    Die Gestalt befand sich in Begleitung zweier ebenso seltsamer Roboter. Auch solche Modelle hatte Ikanema Two nie zuvor gesehen.
    Sie waren dreimal so groß wie das Pelzwesen und wirkten überaus klobig, schwerstgepanzerte Maschinen mit gedrungenen, massigen Körperchassis und kurzen, ungelenken Stummelbeinen.
    Das kleine Pelzwesen zwängte sich vor dem Andenkenstand, der zur Zitadelle gehörte, durch die Menge. Große Mühe bereitete ihm das kaum. Die anderen Touristen und Schaulustigen, die sich auf dem Marktplatz drängten, wichen ihm aus, kaum dass sie die beiden Roboter sahen, die es flankierten.
    Immerhin - echte Fremde, das war für einen weit gereisten Archäologen wie ihn selten geworden.
    „Eiter?", riss Tassoli ihn aus seiner Betrachtung. „Bist du schuldig?"
    Ikanema lachte leise auf. „Ich weiß doch nicht einmal, was man mir vorwirft!"
    Tassolis Blick wich nicht von ihm.
    „Ja", bekannte Ikanema, „ich bin tatsächlich schuldig."
    Sein jüngstes und fähigstes Kind prallte entsetzt zurück.
    Der Landesherr spreizte die Arme, und auf sein Brustgesicht legte sich der Anflug eines Lächelns.
    „Ich erinnere mich daran", sagte er, „dass ich als junger Pombare schon einmal hier im Turmzimmer gestanden habe, am Vorabend meiner eigenen Reise zum Planeten Zaujanji, mit der damals, vor so vielen Jahren, das Verhängnis begann ..."
    „Was hat das mit deinem Verrat zu tun?", fragte Tassoli. „Mit den reichsfeindlichen Aktivitäten?"
    „Alles ... und nichts", sagte Ikanema. Und der alte Landesherr schickte sich an, seinem jüngsten Kind die ganze Geschichte zu erzählen ...
    Vergangenheit: Ascarde Wie du, Tassoli, war auch ich der jüngste Spross meines Eiters. Und wie du war ich der intelligenteste, der begabteste, derjenige, der am ehesten nach dem berühmten No Two kam.
    So ist das nun einmal bei uns Pombaren. Jedes nachfolgende Kind ist normalerweise ein wenig klüger als das, das vor ihm geboren wurde. Es ist keineswegs ungewöhnlich, dass der jeweils jüngste Spross auch der begabteste ist, wie du ganz genau weißt.
    Hast du meinen Eiter noch gekannt, Tassoli? Es ist so lange her, alles verschwimmt im Dunkel der Vergangenheit, im Nebel der Erinnerung ...
    Aber wie dem auch sei, du weißt natürlich, dass No nicht nur mein Eiter, sondern ebenso mein Vorgänger als Landesherr war. Und dass er ein weiser und gerechter Herrscher war, vom Volk des Planeten Pombar geliebt wie die gesamte Herrscherfamilie unserer Welt.
    Meine Familie und ich, alle direkte Nachkommen des Herrschers No, residierten in der Zitadelle oberhalb der prächtigen Millionenstadt Barlofft, der Hauptstadt des Planeten. Und als ich an diesem Abend hier in diesem Turmzimmer stand und auf die Stadt hinabschaute, da dachte ich mit Inbrunst in meiner jugendlichen Brust: Hier lässt es sich leben. Die Welt der Pombaren ist in Ordnung!
    Doch mir war ein wenig schwer um die Seele in meiner Brust. Ich liebte Pombar und Barlofft, ich fühlte mich sehr wohl hier, und meine Geschwister akzeptierten mich. Aber schon seit planetaren Monaten, wenn nicht sogar

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