2115 - Anguelas Auge
beim Sternenfenster und beim zerstörten Eltanenraumer!"
Die besondere Qualität unserer Elitebesatzung zeigte sich bei dem nachfolgenden Manöver: Obwohl wir nicht über einen Emotionauten verfügten, bewegten die Piloten die KARRIBO mit ungeheurer Effizienz. Nach kurzer Hetzjagd entstand mit dem Metagrav-Vortex die Grigoroff-Schicht - und das Schiff glitt in die Sicherheit des Hyperraums. Eine sofortige Überprüfung zeigte, dass sich die Funktion der Syntroniken von einem Augenblick zum nächsten normalisierte.
Schon nach kurzer Zeit meldete sich das Rukk'hal-Kollektiv mit der Auswertung: „Strahlungen in diesem Bereich des hyperenergetischen UHF-Spektrums sind zweifellos Gift für alle Syntroniken, denn sie durchdringen selbst Paratronschirme und stören die empfindliche, überlichtschnell arbeitende Rechnerarchitektur."
Ich dachte: Das Beispiel der Katamare zeigt, dass auch noch andere Methoden als Korra Vir gegen den vermeintlichen Heilsbringer Syntron funktionieren.
Im Hauptholo wurde der Kurs zurück nach Virginox eingeblendet. Sofern nichts dazwischenkam, würden wir nach rund achtzehn bis zwanzig Tontas Flug vermutlich noch am 30. November 1311 NGZ unsere Basis auf dem Planeten Jankar erreichen.
Ich sah zum Zentralpodest hinüber.
Ascari da Vivos Blick schien in weite Ferne zu gleiten. Unwillkürlich fragte ich mich, ob sie nun an den „Barbaren von Larsaf III" dachte. Hoffte sie, dass Rhodan seine Mission bis zu unserer Ankunft ohne Schaden bewältigt hatte?
Sie blickte plötzlich auf, bemerkte meinen Blick - und lächelte auf eine Weise, die ich nicht zu deuten wusste.
*
Ascari da Vivo wird ihren Weg gehen ... Imperator Bostich I. am 20.. Juni 1306 NGZ zum Terranischen Residenten Perry Rhodan anlässlich ihrer Ernennung zum De-Keon'athor.
EPILOG
Milchstraße Am Hayok-Sternenfenster gab es für Reginald Bull keinerlei aufregende Neuigkeiten, das Warten wurde nur von Tag zu Tag unerträglicher. Als Tatmensch drohte er fast zu verzweifeln. Die Suche nach Trah Rogue und seinen Katamaren: Fehlanzeige.
Ergebnisse der Schutzschirmforschung: minimal. Selbst das Besprechen weiterer taktischer und strategischer Varianten drohte bei der hundertsten Wiederholung öde zu werden.
Wie schlecht es um ihn bestellt sein musste, hatte Bully am 22. November erlebt: In einem Tagtraum hatte er plötzlich Guckys Stimme zu hören geglaubt, gefolgt von einem gequälten Röcheln, das unvermittelt abbrach. Eisige Kälte hatte dem Mann den Magen verkrampft und die Kopfhaut zusammengezogen. In einer erschreckend realistischen Vision glaubte er die leblosen Augen des Ilts zu sehen, bis ein düsterroter Schwall absoluter Finsternis Platz machte.
Erst als er schwankte, sich an die Sessellehne klammerte und das heftige Hämmern, des Zellaktivatorchips bemerkte, schwand der Eindruck - um nervenaufreibender Sorge Platz zu machen. Bully wusste, das es nicht mehr als eine irreale Vorstellung gewesen sein konnte. Dennoch packte ihn fürchterliche Angst um den kleinen Freund. Für Stunden war er nicht ansprechbar, fühlte Erinnerungen in sich aufsteigen, sah Guckys Bild vor Augen, das sich nicht verdrängen lassen wollte. Den Gedanken, dem Ilt könne etwas Fürchterliches zugestoßen sein, irgendwo im fernen Reich Tradom, wies Bullys Verstand weit von sich.
Aber das Gefühl ließ sich nicht verdrängen. Hartnäckig schmerzte es, um dann, irgendwann in der schlaflosen Nacht, ebenso abrupt zu verschwinden, wie es ihn heimgesucht hatte. Völlig gerädert, die Augen gerötet und dunkel umschattet, erwachte er am nächsten Morgen, starrte fluchend sein Spiegelbild an und fühlte sich erst nach einer Kanne starken Kaffees etwas besser.
Und immer noch keine Nachricht von Bostich..., dachte Bully und fügte knurrig hinzu: „Nicht mal bei seinem Freund Aktakul hat er sich gemeldet."
Zweimal hatte er sich zwischenzeitlich mit dem Ka'Marentis getroffen und erkannt, dass dieser völlig in der wissenschaftlichen Arbeit aufging. Erinnerungen an terranische Koryphäen stiegen in dem Residenz-Minister auf.
Obwohl völlig unterschiedliche Charaktere, glichen sie einander doch in der fachlichen Besessenheit. Genau das traf auch auf Aktakul zu. Zwischen zwei Abschnitten komplizierter Ausführungen über die Einsatzmöglichkeiten des Situationstransmitters sprach er Bully gegenüber eine persönliche Entschuldigung wegen der Ereignisse auf Ertrus aus. „... war nie an dem Lehen interessiert, ebenso wenig wie an dem
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