Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2115 - Anguelas Auge

Titel: 2115 - Anguelas Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
anmessen kann, drängt mich immer wieder hinaus. Kein physikalischer oder hyperphysikalischerEinfluss, sondern ... irgendetwas anderes.
    Ein ... Tabu! Das Zentrum der Matrix ist mir eindeutig verboten."
     
    *
     
    Als Ascari da Vivo wieder bei uns auf dem transparenten Boden landete, hatte Kai da Quertamagin zweifellos einen Entschluss gefasst. Der Chefwissenschaftler der KARRIBO verkündete bebend vor Zorn: „Ich werde mir mit Hilfe unserer Geräte Zugang zur Steuerung der Station verschaffen. Wo sonst sollte ein Zugriff auf die Kontrollen möglich sein? Nur so können wir den zweifellos vorhandenen Rechner anzapfen und die, Daten besorgen, über die wir derzeit nur spekulieren."
    Scheinbar aus weiter Ferne hörte ich, innerlich den Kopf schüttelnd, dass Kal den ihm unterstellten Wissenschaftlern befahl, ihre Impulsstrahler zu ziehen und auf eine Verwendung als Schweißgeräte umzuschalten: „... werden die Wandverkleidungen in den Nischen öffnen und uns Zugriff verschaffen."
    „Niemand schießt!", schnarrte Ascari da Vivos Stimme. „Hast du vergessen, dass die KARRIBO zunächst als >unbekannte Einheit< eingestuft wurde? Der Zentralcomputer hat uns zwar eingelassen - aber ich bin mir sicher, dass wir permanent unter Beobachtung stehen. Ganz sicher haben wir jedoch nicht dieselben Befugnisse wie die rechtmäßige Besatzung des Forts! Wir werden gegen die Station keinerlei Aktionen einleiten, die als feindselig interpretiert werden können. Ich wiederhole: keinerlei! Die Station ist keineswegs hilflos, sondern kann sich gegen unbefugte Eingriffe jederzeit schützen!"
    An diesem Punkt kam es zur offenen Konfrontation; Kal brüllte unbeherrscht: „Ich verbitte mir jeglichen Eingriff in meinen Kompetenzbereich! Du beurteilst da selbstherrlich Sachverhalte, von denen du nichts verstehst, Maseantin!"
    Den Rang schleuderte er ihr wie ein Schimpfwort entgegen; seine ganze Verachtung über ihre in seinen Augen unstatthafte Karriere lag in diesem einen Wort. Sämtliche Mitglieder des Erkundungskommandos schnappten förmlich nach Luft. Die Äußerungen des Tai-Laktrgten reichten aus, ihn vor ein Bordgericht zu stellen.
    Ascari weiß das, Kal weiß das, durchfuhr es mich. Und doch scheint sich der Adlige darauf zu verlassen, dass sein gesellschaftlicher Status ihn vor allen disziplinarischen Folgen seines Tuns bewahren wird. Gab die Mascantin an diesein Punkt nach, war der Verlust an Autorität in den Augen der Mannschaft entscheidend.
    Sie kann Kals offenen Aufruhr nicht dulden! Die befürchtete Kraftprobe zwischen ihnen ist in diesem alles andere als glücklich gewählten Moment vollentbrannt ... „Keiner der Impulsstrahler wird verwendet!", erneuerte sie mit eiskalter Ruhe ihren Befehl.
    Die Wissenschaftler des Erkundungskommandos rührten sich nicht, sahen allerdings unsicher zwischen ihr und Kal hin und her. Ascaris Befehl war ihnen Gesetz, Kal ihr direkter Vorgesetzter.
    Der Tai-Laktrote zitterte, verlor unter dem Blick der Mascantin endgültig die Nerven, keuchte gestelzt: „Du bist nur ein Emporkömmling! Ich werde es dir zeigen. Glaubst du wirklich, sämtliche Konventionen unserer über Jahrtausende gewachsenen Kultur ignorieren zu dürfen? Es reicht bei weitem nicht, nur für den Höchstedlen die hübschen Beine breit zu machen ..."
    Sie sagte kein Wort, sah ihn nur mit ihren blutrot glühenden Augen an. Er zog seinen Strahler - unter den nun spöttischen Blicken Ascaris, die ihm auf diese Weise keine Wahl mehr ließ. Der Wissenschaftler suchte sich eine Stelle der Wand aus und wollte beginnen, das fremdartige, an dieser Stelle weißlich leuchtende Material aufzuschweißen. „Nein!"
    Er lachte, sein Zeigefinger krümmte sich ... ... bis Ascaris STREGA-KNK-Schuss traf, gleichzeitig mit einem aus der Nischenkante hervorbrechenden blauen Strahl, der den Wissenschaftler - trotz seines kurzfristig hochgespannten Individualschirms - einhüllte und in der Art eines Desintegrators im Bruchteil einer Sekunde auflöste: Kal da Quertamagin war augenblicklich tot.
    Die Wand war an der Stelle, wo der Adlige seinen Versuch hatte unternehmen wollen, völlig unbeschädigt. Die Station hat reagiert und den vermeintlichen Angreifer einfach beseitigt wie einen störenden Schädling.
    Ascari da Vivo nahm das Ableben ihres Chefwissenschaftlers ohne jegliche Regung zur Kenntnis. Ihre vorsichtige Haltung war von der Reaktion der Station bestätigt worden - und doch wusste jedermann, dass sie sich ihren Widersacher höchst elegant,

Weitere Kostenlose Bücher