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0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
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»In einer halben Stunde wissen wir, ob wir das Mittel in der Hand haben, das uns zu Millionären macht«, raunte Hank Riddle.
    »Wir haben dieses Mittel, und wenn ihr keine Fehler macht, beißen sich die Cops die Zähne an uns aus«, antwortete Jack Dillinger.
    Tom Lobster trat auf die Bremse des Lastwagens. »Wir sind da.«
    ***
    Der Zeiger der elektrischen Wanduhr im Schalterraum des Village Station Post Office sprang einen Strich weiter. Es war 22 Uhr. In dem großen Raum waren nur wenige Lampen eingeschaltet. Bill Ruller, der einzige Beamte des Office, saß an seinem Schreibtisch.
    Bill Ruller gähnte. Er starrte dabei auf den kleinen Tischkalender. Das Blatt vom 27. Januar war aufgeschlagen, und Bill Ruller dachte mit Missvergnügen daran, dass er eine ganze Woche Nachtdienst vor sich hatte.
    Draußen donnerte ein schwerer Lastwagen vorbei. Selbst die geschlossenen Rollläden vor den Fenstern, die auf die Straße führten, hielten den Lärm nicht ab.
    Ruller fühlte plötzlich eine bleierne Müdigkeit in seinen Gliedern. Die Luft in dem großen Raum war trocken und verbraucht. Wie von Bleigewichten beschwert, fielen ihm plötzlich die Lider zu. Der Kopf nickte nach unten. Die Arme auf dem Schreibtisch rutschten ein Stück vor, der Kopf sank auf die rechte Armbeuge.
    Vorsichtig wurde die Tür aufgestoßen. In der Türöffnung blieb ein Mann wenige Augenblicke stehen. Er sah aus wie ein Marsbewohner. Sein Schädel war von einer dunklen Gummimaske umschlossen. Der gerippte Schlauch, der am unteren Teil saß, sah aus wie ein Rüssel.
    Auf Zehenspitzen schlich sich die seltsame Gestalt näher an Bill Ruller heran. Der Mann trug einen dunklen Anzug. Im Gehen flatterte der linke Ärmel der Jacke wie eine Fahne im trägen Sommerwind. Der Mann hatte nur einen Arm.
    Der Einarmige trat hinter Bill Ruller. Er musterte ihn aufmerksam und legte ihm die Rechte auf die Schulter. Der Mann rüttelte Bill leicht.
    Der Kopf von Bill Ruller fiel von der Armbeuge auf die Platte des Schreibtischs.
    Der Einarmige drehte sich um und gab mit der Hand ein Zeichen. Zwei Männer, die ebenso wie Marsmenschen maskiert waren, traten geräuschlos ins Zimmer. Sie schoben ein gummibereiftes Transportgerät für die Sauerstoffflasche hinter sich her. Die dicken Kreppsohlen verschluckten das Geräusch der hastenden Schritte. Der Einarmige deutete auf eine Ecke des Raumes.
    Dann bückte er sich und hob einen durchsichtigen Kunststoffgegenstand auf, der neben dem Schreibtisch lag. Auf dem Boden, wo das röhrenförmige Gebilde gelegen hatte, glitzerten einige Glassplitter. Der Einarmige zertrat die hauchdünnen Scherben zu einem pulvrigen Rest und steckte die Kunststoffröhre in seine rechte Jackentasche.
    Das Zischen von ausströmendem Gas rauschte durch den Raum. Der Mann mit dem hellbraunen Anzug hielt die Flamme seines Feuerzeuges vor die Öffnung des Schneidbrenners. Mit einem leichten Knall entzündete sich das Gasgemisch. Zuerst züngelte die Flamme weit und gelb. Mit zwei geschickten Handgriffen regulierte der Maskierte sie zu einem blau strahlenden Kegel.
    Der schwere Geldschrank war in einem Olivton gespritzt. Die Farbe warf unter der Glut des Schneidbrenners blubbernde Blasen. Die heiße Flammenzunge leckte die kochende Flüssigkeit auf. Das nackte Metall verfärbte sich zu einem glühenden Rot. Gierig fraß sich der Schneidbrenner in den Stahl.
    Der Einarmige eilte quer durch den Raum zu dem Schreibtisch, an dem Bill Ruller hockte. Wieder schüttelte er ihn. Aber Bill Ruller merkte nichts davon. Er lag jetzt mit dem ganzen Oberkörper über der Schreibtischplatte. Sein Kopf war zur Seite gedreht. Der Mund stand halb offen.
    Die verschwommenen Augen hinter den fast tassengroßen Gläsern der Maske blitzten triumphierend auf. Der Einarmige blieb reglos auf der gleichen Stelle stehen und beobachtete Bill Ruller kalt.
    Die Arbeit an dem Geldschrank lief nach Plan ab.
    Sie brauchten genau eine Stunde und 56 Minuten. Das waren vier Minuten weniger, als der Einarmige einkalkuliert hatte.
    Der dritte Gangster war groß und hatte die Bewegungen eines Tänzers. Er wand einige Fetzen Sackleinen um den glühend heißen Griff und riss die Tresortür auf.
    Neben dem Geldschrank lagen zwei Koffer auf dem Boden. Der Einarmige hatte die Deckel schon aufgeklappt.
    Die beiden anderen Männer räumten den Geldschrank aus. Jeder Handgriff saß. Bündel auf Bündel flog in die Koffer. Für das Silbergeld hatte der Einarmige mehrere Leinensäckchen bereit.
    Die

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