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2142 - Im Reich der Aarus

Titel: 2142 - Im Reich der Aarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Knapp dreißig Prozent des vollständigen Datensatzes waren mittlerweile übermittelt. Geschlafen! Gucky fröstelte. Über vier Stunden lang. Abrupt wechselte das Bild auf dem Holoschirm. Statt des Katamars zeigte es auf einmal einen ausgehöhlten Asteroiden des Wurms. Aarus-Schriftzeichen definierten ihn als Scoutbasis.
    Als Scoutbasis, die in den plötzlich aufleuchtenden blauen Strahlen der Waffen des Katamars explodierte.
    Die Bewegung, mit der Cheplin zu dem Holoschirm herumwirbelte, erinnerte Gucky wieder an einen Hai. An einen Hammerhai, der tief unter der Wasseroberfläche kreiste und kreiste und dann plötzlich hinauf jagte und die Zähne des weit aufgerissenen Mauls in das Opfer schlug, den nichts ahnenden Menschen oder Mausbiber, der sich zu weit auf das offene Meer gewagt hatte. „Was ist da los?", bellte der Schwarmer des Wurms Jima. „Was hat das zu bedeuten?" Gucky wusste es sofort. Er hatte dem Aarus fast dreitausend Jahre Erfahrung voraus.
    Er wusste nicht, was genau geschehen war, aber er wusste, welche Bedeutung es hatte. Am liebsten hätte er Bully zitiert. Der für Cheplin unverständliche, aber für ganz Kaart höchst gefährliche Vorgang war selbstverständlich eine Reaktion auf die Daten, die sie mit dem Flackern des Schirms übertrugen. Hätte er irgendetwas anderes angenommen, hätte er sich nur selbst in die Tasche gelogen. Das Bild auf dem Holoschirm wechselte erneut. Es zeigte wieder den Katamar. Das furchtbare, tödliche Schiff. Und...
    Und Gucky sah, dass der Katamar sich plötzlich bewegte. Die Starre, die er an den Tag gelegt hatte, seit sie in den Wurm eingedrungen waren, fiel von ihm ab, so leicht und so schnell, wie ein kreisender Hai an die Oberfläche schoss, und das Schlachtschiff bewegte sich plötzlich, ruckte auf dem Holobild vor, richtete die Doppelnase neu aus, die nun ganz anders aussah als die eines Hammerhais... Gucky dachte nicht mehr, er reagierte.
    Gedankenschnell zog er Cheplin und Susa telekinetisch an sich, durch das heilige Wasser, das entrüstet ob der Störung Wellen schlug, konzentrierte sich, kämpfte gegen die Müdigkeit in den Zellkernen an, die ihn zu lähmen drohte, konzentrierte sich mit letzter, mit allerletzter Kraft - und telepor - tierte mit den beiden Aarus ins Freie, hinaus aus dem Ozeanischen Computer, weg von ihm, nur weg...
    Sie materialisierten irgendwo - nicht weit genug entfernt, nicht weit genug entfernt!, dachte Gucky mit einem letzten Rest von klarem Verstand - im Inneren des Wurms; und Gucky verfluchte sich, weil er Mutant war und der Schmerz, den er esperte, ihn um den Verstand zu bringen drohte und weil er Augen hatte, die sahen, was sie sahen. Nach der Scoutbasis verging auch diese lang gestreckte Qualle mit sechs Armausläufern, der Ozeanische Computer, im Feuer des Katamars! Er entfaltete sich wie die Blütenblätter einer kostbaren Rose, doch diese Blätter dehnten sich immer weiter aus, immer weiter, lösten sich vom Stiel und schossen ins Nichts hinaus.
    Irgendwie wusste Gucky augenblicklich, dass das Flackern des Wurmschirms in dieser Sekunde endete. Und sie hatten nicht mehr als dreißig Prozent der Daten übertragen ... wobei die Übertragungsdauer immerhin fast fünf Stunden betragen hatte! Dann konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ihn überwältigte der unerhörte Schock, der tiefe Schmerz, den Cheplin und Susa empfanden. Er versuchte, sich vor den Emotionen abzuschirmen, doch es gelang ihm nicht, so stark waren sie, und so schwach war er. So schwach ...
    Das Wasser von Aar ... der Heimatwelt ... das wir seit 160.000 Jahren hegen und pflegen ... vernichtet? Vernichtet? Von einem Katamar des Reichs Tradom?
    Die Müdigkeit tief in Guckys Zellen war eine Art Permafrost, der ihn lähmte, und der Schock seiner beiden Begleiter - Gefährten, Weggenossen, Freunde! - nahm ihm den letzten Rest seiner Kraft, einen so winzigen Rest, dass er nicht mehr der Rede wert war. Irgendwo tief in ihm lachte Plofre.
    Er hatte sie auch gesehen, die letzte, tödliche Gefahr, die sich mit rasender Geschwindigkeit näherte. Und Plofre schien sie irgendwie willkommen zu heißen, ganz im Gegensatz zu ihm, Gucky, der nie die Hoffnung verloren hatte, irgendwann in seinem Leben, sei es morgen oder in weiteren dreitausend Jahren, noch einmal ein knackiges, dralles Mausbibermädchen zu vernaschen ...
    Plötzlich glaubte er sich zurückversetzt, erlebte noch mal die Szene an Bord des Virtuellen Schiffes, gen au wie damals im April 1291 NGZ, als sich

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