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2157 - Die Wurmreiter

Titel: 2157 - Die Wurmreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in der Welt entgehen lassen. Der ganze Stamm begegnete ihm nun endlich freundlich, und das tat ihm wohl. Er war jetzt sicher, dass Rani ihn nicht mehr verjagen würde, wenn sie erst alles erführe.
    Doch der Held des Tages hielt es gar nicht lange aus bei dem Gelage, Gesang und Tanz. Emboy vermisste Rani an seiner Seite. Zu gern hätte er es gehabt, dass sie stolz auf ihn gewesen wäre und das vor dem ganzen Stamm gezeigt hätte. So schlich er sich davon, als der reichliche Genuss von Kürbisschnaps die Sinne der meisten benebelte und sie nicht mehr auf alles achten konnten. Eine weise Frau hielt bei Rani Wache. Sie lächelte Emboy an, als er hereinkam. „Es ist gut, dass du vorbeikommst", sagte sie. „Das Fieber ist fast verschwunden, und ich denke, dass Rani morgen erwacht. Du solltest bei ihr bleiben, vielleicht spürt sie deine Nähe und bekommt schneller Lust, von den Dunklen Gestaden zurückzukehren." Emboys Herz sprang in seiner Brust, als er die frohe Botschaft vernahm. Er ließ sich an Ranis Seite nieder und nahm ihre Hand'; sie war schlaff, aber warm und trocken. Ranis Atem ging ruhig und tief, sie lag im Genesungsschlaf. „Ich bin so froh", flüsterte der junge Permine. „Ich kann es kaum mehr erwarten, dass du wieder aufwachst, Rani, denn ich habe dir so viel zu erzählen... Ich bin ganz durcheinander, weißt du. Seit deiner Verwundung ist so viel passiert, und ich verstehe vieles davon nicht. Manches macht mir Angst, manches auch Hoffnung. Ich bin Sternbewohnern begegnet, und sie haben das Artefakt öffnen können. Und... Ach, ich wünschte so sehr, ich könnte dir schon alles sagen. Morgen werden wir wieder losfliegen und nach einem geheimen Zugang in den Berg suchen. Die beiden Sternbewohner glauben sicher, dass er noch da ist. Unseren Legenden haben sie entnommen, dass ein Teil des Berges ausgehöhlt sein muss. Wir haben wohl einst darin gelebt, bis wir anfingen, Krieg zu führen."
    Emboy streichelte Ranis Hand und schmiegte seine Wange daran. „Sie geben mir heute ein Fest, aber ich bin lieber bei dir. Ich muss über so vieles nachdenken. Denn ich möchte nicht als Dummkopf dastehen, wenn ich dir alles erzählen will und nur wirre Gedanken hervorkommen. Schlaf wohl, meine Rani, ich bin bei dir und achte auf dich."
     
    *
     
    Am nächsten Morgen waren Monkey und Alaska frühzeitig auf und suchten nach Emboy Wogelkem. Der Oxtorner hatte irgendwann in der Nacht gemeint, etwas entdeckt zu haben, wohin Gurru sie an diesem Tag als Erstes bringen sollte. Der Flugwurm war ausgeruht und munter; allmählich schien ihm die Sache Spaß zu machen. Das Wichtigste für ihn war, in der Luft zu sein. Sie war seine eigentliche Heimat, wie Emboy berichtet hatte.
    Diese Aussage erschien bei der Körperform und den riesigen, sich wie Tragflächen ausbreitenden Schwingen nur logisch.
    Ein Zusammenstoß oder eine Auseinandersetzung mit anderen Flugwürmern war nicht zu befürchten, da sie sich normalerweise in der Luft aus dem Weg gingen. Das war am Vortag schon so gewesen, und auch an diesem Tag war es in den häufiger besuchten Regionen nicht anders. Gurru begann erneut mit den Umkreisungen, diesmal von unten nach oben. Nach einer Weile sagte Monkey: „Stopp!", und Emboy brachte die Ohrenschlange nahe an die gewünschte Terrasse heran. Angestrengt drehte der Oxtorner den Kopf von einer Seite auf die andere. „Hier müsste es doch sein ...", murmelte er. Doch schließlich gab er auf. „Ich habe mich wohl doch getäuscht", sagte er.
    Die Suche ging weiter. Monkey hatte mehrere Positionen markiert, und nach längerer Zeit schienen sie fündig zu werden. Es war gerade Mittag, und sie hatten bereits wieder zwei unangenehme Regenschauer und die Vegetationsgrenze hinter sich.
    In knapp sechstausend Metern Höhe, gerade an Gurrus Fluggrenze, fand sich auf der Nordseite des Hangs eine Verfärbung im Material, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen war. Die Struktur war viel zu regelmäßig, um natürlich zu sein, so groß wie eine Schleuse und viereckig. „Hier setzt du uns ab!", forderte Monkey den Perminen auf.
    Emboy hatte an diesem Tag vorgesorgt und sich vollständig in dicke Felle gehüllt; entsprechend munter war er. Gurru hatte genug Platz zum Landen, und kurz darauf standen sie vor der bezeichneten Stelle. „Ja, das ist ein Zugang", stimmte Alaska seinem Begleiter zu. „Unsere Pikosyns werden nach einer Öffnungskombination suchen."
    Diesmal dauerte es länger als bei dem Holowürfel. Dann aber glitt

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