Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2176 - Thoregons Kinder

Titel: 2176 - Thoregons Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unternehmen, doch ihr unschlüssiges Verhalten zeigte dem Terraner, wie verwirrt sie waren; offensichtlich hätten sie niemals mit einer solchen Gegenwehr gerechnet.
    Aber selbst kriegserfahrene Angreifer hätte Monkeys Beharrlichkeit aus dem Konzept gebracht. Eine Strategie, die normalerweise hundert Prozent Erfolg brachte, schlug hier fehl. Was sollten sie tun? Alaska sah, wie einige Schüsse auf den Oxtorner abgegeben wurden; offensichtlich versuchten sie jetzt, ihn zu paralysieren.
    Das entlockte ihm höchstens ein unwilliges Knurren. Wie lange will ich noch gaffender Zuschauer sein? Ich sollte auch endlich etwas unternehmen!
    Alaska Saedelaere berührte mehrere Sensorfelder, doch nichts rührte sich. Er versuchte es über Sprachsteuerung: „Waffensysteme aktivieren!" Nichts tat sich.
    Sein Anzug war komplett desaktiviert worden. Nicht mehr als eine tote Hülle war er jetzt, zu nichts mehr nütze. Allerdings bestand damit kein Grund mehr, im Anzug zu bleiben. Im Moment achtete niemand auf ihn, alle waren mit Monkey beschäftigt, aktiv oder als Zuschauer. Sie hatten völlig vergessen, dass noch jemand im Raum war. Alaska glitt lautlos aus dem Sarkophag. Zum Glück war die Sitzgruppe gleich nebenan, so dass er schnell in Deckung gehen konnte, bevor jemand aufmerksam wurde. Aber was nützte das? Um Zeit zu gewinnen?
    Mit dem Math-Pata hätte er fliehen können. Es beschleunigte so schnell, dass er rasch außer Reichweite kam. Doch das Skyboard lag fern von ihm bei der Terrassentür.
    Was kann ich sonst noch tun? Saedelaere besaß keine Waffen, weder offensiv noch defensiv. Außer vielleicht... seine Maske. Jedes Wesen wurde augenblicklich wahnsinnig, sobald es das unverhüllte Fragment erblickte, das war jetzt nicht anders als früher, und es spielte keine Rolle, ob es ein Mensch war oder ein Blue.
    Alaska Saedelaere war der Einzige, der sein Gesicht sehen konnte. Er fand es, im Gegensatz zu seinem eher unscheinbaren menschlichen Antlitz, faszinierend und schön, voller fantastischer Wirbel und Farben. Ab und zu entdeckte er sogar Konturen, wenn er sich darauf konzentrierte. Es war samtig weich, schmiegte sich an ihn, umhüllte ihn wie ein ... Schutz. Er liebte und hasste es zugleich, es war ein Teil von ihm, das ihn ins Abseits des alltäglichen Lebens rückte, doch wie viel Alltäglichkeit wollte er denn?
    Alaska empfand sich als kosmischen Menschen, dessen Bestimmung im Universum lag. Dem Alltag stand er vergleichsweise verständnislos gegenüber. Ein Politiker zu sein oder gar eine Familie zu gründen war nie sein Ziel gewesen. Er war ein Grübler, ein Neugieriger, stets auf der Suche nach neuen Geheimnissen, die es zu ergründen galt. So war er selbst ein Geheimnis, mit diesem Fragment, das ihm aus unbekannten Gründen erneut verliehen worden war, ein Teil des universellen Rätsels. Das sollte es wohl sein. Und dies war seine Waffe, unüberwindlicher noch als der Oxtorner. Denn selbst Monkey mit seinen künstlichen Kameraaugen konnte den Anblick nicht ertragen.
    Aber warum sollte er sie jetzt einsetzen? Wenn die Mochichi ihn und Monkey hätten töten wollen, hätten sie das längst getan. Stattdessen versuchten die kleinwüchsigen Wesen, die zwei Männer gefangen zu nehmen. Also wollten sie sie lebend, wahrscheinlich um sie zu befragen, wie sie an den Anzug gekommen waren. Alle Mochichi trugen diese sarkophagähnlichen Teleporter-Anzüge. Damit gehörten sie mit Sicherheit zu der Widerstandsgruppe, die Monkey und Alaska gesucht hatten.
    Wie die Aktivatorträger also richtig angenommen hatten, hatte der Anzug sie auf die richtige Spur gebracht. Also. war alles genau wie geplant verlaufen ... mit Ausnahme der Tatsache, dass die Mochichi sie angriffen und gefangen nehmen wollten. „Hört auf!", schrie Saedelaere aus seiner Deckung heraus. „Wir sind doch alle Freunde!"
    Die Mochichi hatten Alaska gehört. Für einen Augenblick hielten sie tatsächlich inne.
    Aber nur für einen kurzen Moment. Und vermutlich nicht deswegen, weil sie über seine Worte nachdachten, sondern sich jetzt an ihn erinnerten. „Das wird sich erst noch herausstellen!", rief ein Mochichi. Dann schwebten zwei in ihren Teleporter-Anzügen auf Alaska zu. „Wenn wir so weitermachen, kommen die Kattixu auf unsere Spur, wollt ihr das?", rief er. „Wir stehen doch auf derselben Seite!" Keine Antwort.
    Alaska sprang aus seiner Deckung hervor und prallte mit dem Mochichi zusammen, der ihm am nächsten war. Er versuchte dem fragilen Wesen im

Weitere Kostenlose Bücher