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0609 - Tiefsee-Mystik

0609 - Tiefsee-Mystik

Titel: 0609 - Tiefsee-Mystik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Suko hatte sie weder gehört noch gesehen, deshalb bekam er es knüppeldick und gnadenlos.
    Hinter ihm zersprang die große Scheibe, vor ihm flog die Tür auf, er hörte Chris Tanner grell schreien, fuhr aus seinem Sessel hoch und verwandelte sich innerhalb eines Augenblicks in eine Kampfmaschine aus zwei Armen und zwei Beinen.
    Das war der andere auch. Glasreste hingen in seiner Kleidung.
    Kleine Splitter klebten in seinem Gesicht, Blut quoll aus winzigen Wunden, hinterließ dunkelrote Sommersprossen auf der Haut, und mit einem Gewehr drosch er zu.
    Es war eine Schrotflinte, deren Läufe er abgesägt hatte. Das Ding hätte Suko umbringen können, rechtzeitig genug riß der Inspektor die Arme hoch und fing den Hieb ab.
    Trotzdem erschütterte ihn der Treffer. Suko taumelte zurück, seine Hand rutschte zur Beretta, da war der zweite Kerl da.
    Von hinten her griff er an. Eine schwielige, stinkende Hand umklammerte Sukos Hals, die andere hielt ein Messer, dessen Klinge gefährlich nahe vor Sukos Gesicht funkelte.
    Der Chinese warf seinen Körper zurück. Die linke Hand schnellte dabei hoch, und während er zusammen mit dem Kerl zu Boden fiel, gelang es ihm, dessen Handgelenk abzufangen und es zusammenzudrücken.
    »Hund«, gurgelte der Typ hinter ihm.
    Der erste kam.
    Grinsend schaukelte er näher. Er mußte um die fünfundzwanzig sein, trug Lederkleidung, ein rotes Stirnband um das fettige, schwarze Haar und sah in seiner Kleidung verdammt wild aus. Pocken verunstalteten sein Gesicht, in den Augen lag ein grausames Funkeln, und Suko dachte daran, einen Sadisten vor sich zu haben.
    Der Kerl schlug zu.
    Beide Läufe bekam Suko zu spüren. Die Augen quollen ihm aus den Höhlen. In seinem Körper rumorte es. Schmerzwellen schossen hoch bis zum Hirn, wo sie explodierten. Die Übelkeit stieg in seine Kehle, und der Kerl vor ihm verschwamm.
    »Sei froh, daß wir dich am Leben lassen, Chink!« Mit diesen Worten drosch der Schwarzhaarige noch einmal zu.
    Diesmal traf er Suko am Kopf. Für den Inspektor gingen sämtliche Lichter aus. Der Rest zerplatzte in einem furiosen Wirbel, dann riß ihn der Schacht in die Tiefe.
    Unter ihm wälzte sich der Kerl mit dem Messer hervor. Er war kleiner als der Gewehrträger und besaß hungrige Augen. »Soll ich ihm nicht doch die Kehle durchschneiden?«
    »Wirst du dafür bezahlt?«
    »Nein.«
    »Dann hol dir erst den Auftrag.«
    »Okay, du hast gewonnen.«
    Der Flintenträger drehte sich um, denn noch ein dritter Typ war in dem Raum. Von den beiden anderen unterschied er sich absolut.
    Er trug einen eleganten Zweireiher, ein blütenweißes Hemd mit angedeuteten Streifen, eine korrekt gebundene Krawatte und hatte sein dunkelblondes Haar wellig gefönt und es erst dann zurückgekämmt.
    Er saß bei Chris Tanner, dieser verängstigten Frau, die in die Mündung der Pistole starrte.
    Chris war schmal, sie wirkte zerbrechlich, trug einen braunen Pullover und eine dunkelgrüne Hose. In ihren Augen flackerte die Angst. Sie wußte, daß sie zu weit gegangen war, sie hätte die anderen nicht zu stark reizen sollen.
    Der Schönling nickte ihr zu. »Tja, wir hatten dich gewarnt, Mädchen. Jetzt können wir nichts mehr für dich tun.«
    »Wieso denn?« Ihre Stimme zitterte.
    »Alles schon beredet, Süße. Was nun folgt, ist das Ende.« Der Schönling grinste. Seine hellen Augen strahlten. »Aber wir werden es langsam einläuten, ganz langsam.«
    »Was… was … meinen Sie?«
    Der Mann hob einen Arm und streckte den Zeigefinger an. »Hörst du das Klingeln und Klirren?«
    »Ja, natürlich, ja…«
    »Das ist die Kette.«
    Chris begriff nicht. »Welche Kette denn?«
    »Die wir dir schenken werden. Nur wird sie schwerer sein als du. Kapiert?«
    Ja, Chris Tanner begriff. Ihre Hand verkrampfte sich noch mehr, schien in den Stoff der Couch hineinwachsen zu wollen, um darin zu verschwinden. Sie sah das kalte Lächeln auf dem Gesicht des Schönlings. Da wußte sie, daß sie kein Pardon zu erwarten hatte.
    Der Kleinste kam mit der Kette. Er schleifte sie hinter sich her. Daß er den Raum verlassen hatte, war Chris nicht aufgefallen, aber jetzt war er da und schleuderte die Kette vor ihre Füße, wo sie mit einem letzten Klingeln liegenblieb.
    Die einzelnen Glieder waren fingerdick. Sie hingen zusammen, es gab keine Lücke, und der Rost klebte auf ihnen wie eine dunkelrote Schicht.
    Wie ein Kuß von eiskalten Lippen berührte der Revolverlauf ihre Haut am Hals. »Du wirst dich jetzt hinlegen, Süße, und zwar auf

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