Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2178 - Zentrale des Zirkulars

Titel: 2178 - Zentrale des Zirkulars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht den Fehler begehen und menschliche Maßstäbe anlegen", sagte der Mann mit der Maske. Monkey verzog das Gesicht. „Überflüssige Worte."
    „Auch die Kattixu besitzen keine Erfahrung im Umgang mit Fremden", fuhr der Terraner ungerührt fort und schob sich zwischen ihn und die Särge. „Sie kennen nur die Völker des Sternhaufens. Wer unter dem Bann der >Umfassenden Obhut< lebt, rebelliert nicht."
    „Das Zirkular ist der lebende Beweis für das Gegenteil, Saedelaere." Der Terraner schüttelte den Kopf. „Es hat irgendwann einen Zeitpunkt oder eine Situation gegeben, in der zumindest ein paar Konstrukteure der Mochichi diesem Bann nicht unterlagen, vielleicht im Zentrum, in der Nähe dieses Objektes Armaire."
    „Es spielt keine Rolle, Saedelaere. Für mich zählt nur das unlogische Verhalten der Kattixu."
    „Sie vermuten nur, dass jemand durch den Zeitbrunnen auf Ord Agenda gekommen ist. Einen Beweis haben sie nicht."
    „Sie werden das Zirkular zerstören." Monkey wandte sich den Särgen zu. „Kümmern wir uns um die Algorrian. Wie viel Zeit bleibt uns bis zur Ankunft in der Zentrale?"
    „Darüber hat Elle Ghill nichts gesagt", bedauerte Saedelaere. „Vermutlich weiß sie es selbst nicht genau." Der Terraner teilte ihm mit, dass die Hälfte der Mochichi ins Steuerzentrum des Schiffes teleportiert war. Dort manipulierten sie die Flugdaten, um unbemerkt ans Ziel zu gelangen. Kurz darauf wechselte das Schiff in den Hyperraum.
    Monkey verließ seinen Teleporter-Anzug. Er stapfte zu den bei den Särgen. Seine Finger huschten über das Sensor-Panel des Multifunktionsarmbands. Dabei sah er den Terraner durchdringend an. „Die Algorrian waren gewissermaßen die Vorgänger der Mochichi", sagte er. „Ich ahne, was Sie damit sagen wollen. Diese Wesen besitzen Wissen aus der Vergangenheit, das die heutigen Konstrukteure nicht kennen."
    „Wir müssen den Algorrian dieses Wissen entreißen, Saedelaere. Egal, um welchen Preis."
     
    7.
     
    Alaska trat an die nebeneinander schwebenden Blöcke. Seine Augen leuchteten. Ein Kribbeln lief von seinem Kopf abwärts zum Hals und zum Rücken. Mindestens zehntausend Jahre! Der Gedanke, Wesen aus ferner Vergangenheit vor sich zu haben, versetzte ihn in eine eigentümliche Stimmung. Zehntausend Jahre! Das war mehr als das Dreifache seiner eigenen bisherigen Lebensspanne. Die Algorrian galten als die Vorgänger der Mochichi und als Lieblinge des Gottes Thoregon. In Ligohu und an anderen Orten standen Statuen der zentaurenähnlichen Wesen. Schon allein das wies darauf hin, welche Rolle sie einst in dem Sternhaufen gespielt hatten.
    Aldarimme war die Wohnstatt der letzten Algorrian gewesen. Jetzt existierte die alte Stadt nicht mehr. Die Kattixu hatten sie vernichtet. Saedealere hob den Kopf. Über die beiden Särge hinweg sah er Elle Ghill an. Die Mochichi wusste mehr, als sie ihnen erzählt hatte, das stand für ihn fest.
    Solange die Gruppe die Zentrale des Zirkulars nicht erreicht hatte, würde sich daran wenig ändern. Elle Ghill deutete auf die Särge. „Wir haben darüber beraten, was mit den Algorrian geschehen soll", sagte sie. „Die Ruhe der beiden Toten darf nicht gestört werden."
    Alaska warf einen fragenden Blick hinüber zu Monkey. Der Oxtorner bleckte die Zähne, ähnlich wie sie es von den Mochichi kannten. „Sie leben", sagte er widerwillig. „Der Lamuuni hat mich erneut darauf aufmerksam gemacht." Alaska hegte nach wie vor gewisse Zweifel an dieser Feststellung.
    Bisher ließ sich nicht einmal feststellen, ob es sich tatsächlich um Algorrian oder nur um Nachbildungen handelte - geschickt modellierte Puppen vielleicht. „Ein paar Messungen stören die Ruhe der Toten bestimmt nicht", versuchte er zu vermitteln.
    Elle Ghill erklärte sich zögernd damit einverstanden. Sie rief ein paar ihrer Artgenossen herbei, die bisher in respektvollem Abstand zu den gläsernen Särgen verharrten. Die Mochichi bauten verschiedene Apparaturen auf und maßen dann die Wärme. Sowohl die Blöcke als auch ihr Inneres wiesen Raumtemperatur auf. Da die Mochichi nichts über die Körpertemperatur lebender Algorrian wussten, brachte sie diese Auskunft nicht weiter. Alaska erhielt Daten von Monkeys Multifunktionsarmband. Die gläsernen Särge reagierten weder auf Orter- noch auf Tasterstrahlen. Das Material und auch die Körper erzeugten kein Echo. Es war, als gäbe es sie gar nicht.
    Der Oxtorner testete bis hinauf an die Grenze zwischen dem UHF - und dem SHF-Bereich des

Weitere Kostenlose Bücher