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2180 - Objekt Armaire

Titel: 2180 - Objekt Armaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vereinzelte Sonnen glitzerten, meist mehrere Dutzend Lichtjahre vom Nachbarn entfernt. Unklar war, ob die Kugelhaufenform erst hier im Ersten Thoregon entstanden war oder ob er quasi als „Ganzes" in den PULS versetzt worden war - somit ursprünglich aus dem Standarduniversum stammte.
    Ohnehin erstaunlich, dass es diese Sonnen gibt, bemerkte der Logiksektor und reproduzierte die Bilder des DaGlausch-PULSES und der NACHT von Segafrendo. In beiden Fällen war der Bereich nicht nur deutlich kleiner, sondern auch „leer" gewesen - einmal von Mega-Dom, Wanderer und NACHTACHT abgesehen.
    Hier waren viele gelbweiß leuchtende Punkte Zwergsterne ähnlich Sol. Bei den orangegelb strahlenden Sternen handelte es sich um Rote Riesen, die sich auf rund den hundertfachen Durchmesser der Sonne aufgebläht hatten. Die bläulich schimmernden Lichtpunkte stellten Sterne dar, die sich auf ihrem Lebensweg zwischen dem Zwerg- und dem Riesenstadium befanden und eine extrem heiße Oberfläche besaßen. Hinzu kamen Rote und Weiße Zwerge, einige Übergiganten, Doppel- und Dreifachsysteme, sogar mehrere Pulsare - also Neutronensterne.
    Insgesamt eine Viertelmillion. Der Anblick an sich erinnerte mich an Thantur-Lok, und für Augenblicke überkam mich ein Hauch von Wehmut. Verantwortungsgefühl wie auch Neugier trieben mich an Bord der SOL scheinbar immer weiter ins Universum hinaus, eine Rückkehr in die Milchstraße war keineswegs abzusehen. Vor dem Hintergrund von Helioten-Aktivitäten und kosmokratischen Galaxienzündern konnte niemand sagen, ob es überhaupt eine solche geben würde.
    Dennoch machte sich mitunter ein Gefühl von Heimweh bemerkbar. Der Wunsch, Terra wieder zu sehen.
    Terra ... Ich lächelte bitter. Jahrtausende hatte ich mich während meiner Verbannungszeit unter den Barbaren auf Larsaf III hinaus ins All, zurück zur Kristallwelt gesehnt, hatte aber mit meiner Kuppelstation und Rico stets einen Ruhepunkt gehabt, ein Refugium, in das ich mich zurückziehen konnte. Trotz der langen Zeit, die ich inzwischen auf der SOL verbracht hatte, hatte sich hier ein vergleichbares Gefühl nie eingestellt. Ich war nie zu einem „Solaner" geworden.
    Monkeys Angebot, irgendwann an seiner Stelle die Leitung der USO zu übernehmen, verstärkte die Augenblicke meiner melancholischen Stimmung - bis ich mich zur Ordnung rief. Das Terrain, in dem wir uns bewegten, war für Zukunftsträumereien viel zu gefährlich. Noch konnte niemand sagen, ob wir dieses Abenteuer überhaupt überlebten ...
    Narr! Fällt einem Pessimisten ein Stein vom Herzen, dann ganz bestimmt auf den dicken Zeh!, knurrte der Extrasinn.
    Ich bin Realist; nicht zuletzt deswegen lebe ich schon so lange. Und meine Erfahrung sagt, dass es hilfreich ist, stets auf alles vorbereitet zu sein!
    Der Stoiker Seneca hatte in Von der Kürze des Lebens geschrieben: Der größte Verlust fürs Leben ist das Hinausschieben; es verträumt immer den ersten Tag und entreißt die Gegenwart, indem es auf die Zukunft verweist. - Aber alles, was kommen wird, steht unsicher: Lebe für den Augenblick!
    Im Verlauf der Rundreise wurde das Erste Thoregon energetisch vermessen und weitgehend kartografiert.
    Das Gros der Sterne waren solche der Hauptreihe; weiße F-, gelbe G- und orangefarbene K-Sonnen, deren Alter zwischen drei und acht Milliarden Jahre betrug. Rund ein Drittel schien über Planeten zu verfügen; viele wiesen geeignete Lebensbedingungen auf.
    Die auf den um 13.700 da Ark lebenden arkonidischen Wissenschaftler Toge Falton zurückgehende und von Tyll Leyden weiterentwickelte Analyse bewährte sich auch diesmal. Er hatte seinerzeit erstmals eine Theorie zur Fernbestimmung von Sonnensystemen, das Erkennen von Planeten sowie die Wahrscheinlichkeitsaussage, ob diese intelligentes Leben trugen, entwickelt. „Ein ganz besonderes Ergebnis erbrachte die Aura-Zange", sagte Myles. „Der gesamte Innenraum des Ersten Thoregons ist von superhochfrequenten hyperenergetischen Feldern erfüllt. Ähnliche Felder, davon gehen wir aus, findet man so im Standarduniversum nicht. Jedenfalls haben wir dergleichen bislang nicht beobachtet. Über der >Sperrzone< im Kern liegt eine Art Schleier. Das schützt sie auf der einen Seite natürlich. Auf der anderen Seite behindert es uns in der Fernerforschung. Es kann sein, dass es dieselben Felder sind, die die Ortungsempfindlichkeit unserer Instrumente insgesamt so negativ beeinflussen."
    Trim Marath, der kurz vor dem Beginn der Stasis an sich rudimentäre

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