2185 - Souverän der Vernunft
Wissenschaftlerin, „jeder Probelauf richtet ungeheure Zerstörungen an, doch was immer wir anstellen: Jeder Schuss vernichtet gleichzeitig die Trägerplattform!"
„Ihr müsst die Geschütze neu konstruieren, miniaturisieren und in kleinen, jägerartigen Raumfahrzeugen unterbringen! So, wie wir es euch ursprünglich vorgeschlagen haben."
„Ich sehe den Sinn dieser Aktion nicht ganz ein." Zim durchwühlte verzweifelt sein Gedächtnis. Hatte er vielleicht etwas vergessen, was der Wissenschaftlerin nun weiterhelfen würde?
Aber es war schon so lange her, dass er sich mit dem Jäger befasst hatte, und er wusste so wenig ...
Ihm fiel etwas ein, aber hatte er das nicht ganz am Anfang erwähnt? „Die eigenzerstörerische Wirkung entsteht erst in etwa zwanzig Metern Entfernung außerhalb der Waffe." Offensichtlich nicht. Coprada Jitto riss die Augen auf. „Aber dann könnte der Panzerbrecher ausschließlich in Jägern installiert werden!"
„Genau. Habe ich das nicht von vorn herein klargestellt?"„Die Reichweite der Waffe fällt mit fünfzigtausend Kilometern geradezu kläglich gering aus. Wer immer einen solchen Jäger tatsächlich fliegt ..."
„... begibt sich automatisch auf eine Selbstmordmission", ergänzte Zim. „Es sei denn, man setzt ferngesteuerte Einheiten ein. Oder Robotschiffe." Die Wissenschaftlerin überlegte kurz. „Wir werden versuchen, in SAHINS STERN einen entsprechenden Jäger zu entwickeln und in Serie gehen zu lassen. Es gibt keine waffentechnische Alternative." Zim atmete auf. „Ausgezeichnet. Ach ja, darf ich dem Projekt einen Namen geben?"
„Und welchen?" Zim lächelte. „CoJito-Planetenjäger."
Kurz nach dem Gespräch mit Coprada Jitto suchte Grek-6651/2 Zim in seiner Kabine auf. Der junge Emotionaut hatte den Maahk lange nicht gesehen; ihre Aktivitäten für die Thatrix-Zivilisation ließen ihnen kaum noch Zeit für persönliche Gespräche. Sie kamen zwar regelmäßig zusammen, aber in erster Linie zu Lagebesprechungen. Grek koordinierte die Evakuierung der Thatrix noch treuen Fremdgasatmer. „Es ist schon lange her", sagte der Maahk, „dass auf der Erde Post in Flaschen befördert wurde, aber mir kommt dieses Konzept faszinierend vor."
„Post in Flaschen?"
„In den Anfängen der frühatomaren irdischen Zivilisation war die Arbeit der Postbehörden so schlecht, dass immer mehr Bürger ihre Briefe in Flaschen steckten und in Flüsse und Meere warfen, in der Hoffnung, sie würden die Adressaten auf diese Weise schneller erreichen. Diese Praxis setzte sich schließlich allgemein durch, und die Flaschenpost entstand. So habe ich es jedenfalls Datenträgern über diese frühe Vorzeit entnommen."
Zim runzelte die Stirn. Er hatte davon noch nie gehört. „Wenn wir statt einer Flasche zum Beispiel eine Sonde nehmen und statt des Wassermeeres den Sternenozean, könnten wir doch versuchen, solch eine Flaschenpost in die Zukunft zu schicken. Wir könnten die Galaktiker um Perry Rhodan mit Hilfe eines Logbuchs der Vergangenheit in Kenntnis setzen, wie es der Mannschaft der JOURNEE ergangen ist." Der Emotionaut schlug sich mit der Hand an die Stirn. „Warum bin ich nicht darauf gekommen?"
„Wahrscheinlich, weil du für Gedanken dieser Art schlicht und einfach noch keine Zeit gefunden hast", entgegnete der Maahk trocken.
„Die Idee ist jedenfalls hervorragend. Wir könnten auf diese Weise wichtige Erkenntnisse der JOURNEE-Besatzung vermitteln, etwa die Existenz der Anlagen in Auge-B. Allerdings steht uns keine terranische Technik mehr zur Verfügung, und die würde wohl auch keine 160.000 Jahre überstehen ..."
„Das Beispiel der Eltanenstadt im Halbraum und die TEFANI haben gezeigt, dass eltanische Technologie sehr wohl solch einen Zeitraum überdauern kann. Warum also nicht?" Zim nickte. „Dann kümmere dich darum. Stelle ein Logbuch zusammen und beschaffe die entsprechende Technologie!"
„Ich werde mich zunächst intensiv mit den Computersystemen befassen müssen, die den Eltanen zur Verfügung stehen, und auf dieser Grundlage eine entsprechende Sonde für die Ewigkeit konstruieren ...", begann der Maahk, doch Zim war mit den Gedanken schon wieder bei dem Unternehmen Völkerwanderung.
9.
Zim November „Endlich erzielen wir Erfolge!", sagte Jo Vampuce. „Vielleicht ist das der Wendepunkt!" Zim November verstand die Begeisterung des Verkünders nicht. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass er müde war, unendlich müde. So müde wie der Eltane, als er das
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