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2185 - Souverän der Vernunft

Titel: 2185 - Souverän der Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unternehmen Völkerwanderung begonnen hatte. Er zog die Brauen hoch. Die Umsiedlung lief unter den letzten Verteidigern der Thatrix-Zivilisation auf vollen Touren, ohne dass es bislang zu größeren Zwischenfällen gekommen war. Auch in der Glutwolke von VAIAS Kind war man höchst fleißig gewesen. Die ersten Paradim-Panzerbrecher waren fertig gestellt und in die speziell konstruierten CoJito-Planetenjäger montiert worden. Sie hatten die ersten Eltanenschiffe mit Jägern dieser Bauart ausgestattet und Piloten geschult, die bereit waren, mit einem Angriff auf einen AGLAZAR ihr Leben zu opfern. Zim November hatte die erste Eltanenflotte mit Planetenjäger-Beibooten persönlich in die Schlacht geführt - und den Sieg davongetragen. Einen Sieg, der 76 Eltanen das Leben gekostet hatte.
    Aber was waren schon 76 Eltanen im Vergleich zu den 98 Millionen, die er im Firmisch-System in den Tod geschickt hatte? Und er hatte keinen einzigen davon persönlich gekannt - keinen der 76 und keinen der 98 Millionen. Zahlen, dachte er. Pervertierte Zahlen, die vergessen lassen, dass jeder einzelne der Toten ein eigenständiges Wesen war, ein Wesen, das auf die Zukunft gehofft hatte, leben wollte... 98 Millionen und ungezählte andere, die aus der Sicht des Jahres 1312 NGZ ohnehin schon längst tot waren. So oder so. Aber er lebte hier und jetzt, es war nun seine Gegenwart, und es zerriss ihm das Herz. „Auch die TEFANI und die THATRIX haben CoJito-Planetenjäger mit Panzerbrechern erhalten", fuhr der Verkünder fort. „Und mehr noch, die beiden Einheiten haben zu einem Kommando gehört, das ich persönlich in die Glutzone von VAIAS Kind geführt habe!"
    Mit einem Mal war Zim hellwach. „Was?"
    „Wir müssen testen, wie weit wir zu VAIA vordringen können", fuhr Vampuce fort. „Denn nur, wenn wir irgendwann zu VAIAS Leib gelangen und die Superintelligenz wecken, kann es einen Sieg gegen die Revolte und das neue Regime geben!" Zim atmete auf. Der Verkünd er hatte sein Erschrecken falsch verstanden und als Begriffsstutzigkeit gedeutet. „Und?", fragte er. „Was ist geschehen?"
    „Wir haben mitten in der Glut ein Wachfort entdeckt und betreten!" Natürlich, dachte Zim. Eltanenschiffe werden nicht abgeschossen, von jenem letzten aktiven Rest VAIAS nicht als feindlich definiert. Das wissen wir aufgrund des Berichts der KARRIBO.
    „Wir haben herausgefunden, dass das PULS-Fort automatisch gesteuert wird. Seine Automatik wurde von einer zentralen Stelle angewiesen, einen bestimmten Abschnitt der Glutzone gegen jedwede Eindringlinge zu verteidigen. Insbesondere dürfen keine AGLAZARE einfliegen! Und es gibt Hunderttausende weiterer solcher Forts!"
    „Aber ..."
    „Diese Anweisung muss von VAIA selbst gekommen sein! Sie hat sich auf diese Weise gegen die Schiffe der Revolte abgesichert!" Nun war Zim klar, wieso der Verkünder von einem „Erfolg" sprach. „Aber können die AGLAZARE tatsächlich den eigentlichen PULS erreichen?"
    „Unsere besten Wissenschaftler gehen davon aus, dass das nicht einmal AGLAZAREN ohne weiteres möglich ist. Sie haben es ebenfalls gerade einmal bis zu den Forts geschafft. Dabei läge der schwierigste Teil zweifellos noch vor ihnen! Aber viel wichtiger sind die Zusammenhänge, die damit allmählich deutlich werden." Fragend sah Zim den Verkünder an. „Ich habe dir von Anguelas Berichten über die Brücke in die Unendlichkeit erzählt, die jetzt blockiert ist. Damit erhält das Ganze Sinn. VAIA hat sich abgekapselt! Niemand kann mehr zu ihrem Leib vordringen!"
    „Allerdings auch die Eltanen nicht", entgegnete Zim. „Das ist zweifellos richtig."
    Zim überlegte verzweifelt, wie er auf das zu sprechen kommen konnte, was ihm wirklich am Herzen lag. Schließlich entschied er sich für den geraden Weg. „Ich möchte dich um einen Gefallen bitten."
    „Was kann ich für dich tun, Unao-Fato?"
    „Ich möchte dich bitten, die TEFANI und die THATRIX in ihre Halbraumstadt zurückzuschicken. Diese beiden Schiffe dürfen sich nicht mehr an Schlachten oder gefährlichen Experimenten beteiligen." Vampuces Blick zeigte seine Verwirrung. „Warum? Was interessieren dich angesichts der kaum fassbaren Verluste allenthalben diese beiden Eltanenschiffe?"
    Weil sie uns in 160.000 Jahren noch zur Verfügung stehen müssen, falls die Zukunft Wirklichkeit werden soll, die wir kennen. Aber das kann ich dir wohl kaum verraten... „Ich bitte dich einfach darum." Der Verkünder betrachtete ihn lange und nachdenklich. „Nun gut",

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