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2193 - Rettungsplan Stimulation

Titel: 2193 - Rettungsplan Stimulation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entstand.
    Langsam, aber letztlich unverkennbar verstärkte sich unter den Qevayaan als „Erbe" ihrer Herkunft die Tendenz zur Vergeistigung. Nach weiteren 80.000 Jahren war der Drang nicht länger aufzuhalten: Geführt vom Ritter der Tiefe Vaikan von Vaniloon, der zwar unsterblich, aber seiner körperlichen Existenz überdrüssig war, vollzogen 80 Prozent der Qevayaan den gezielten Übergang in eine neue Seinsform.
    Der Kern VAIAS entstand, der Heiligen Mutter des „Vier-Galaxien-Reichs".
    Die Superintelligenz wuchs in den folgenden Jahrzehntausenden vergleichsweise rapide, weil beim körperlichen Tod nicht nur Mitglieder der Qevayaan, sondern auch solche aller anderen Völker ins Bewusstsein der Superintelligenz eingingen. Aus dem Rest von 20 Prozent, die die Vergeistigung nicht mitgemacht hatten, gingen einerseits das Lichtvolk und die Vaia'Kataan und andererseits die Tonkihn hervor ...
    Das Vergessene Wissen von Tradom, Apokryphe Texte, dem Verkünder Xunorar zugeschrieben 5.
    Vergangenheit vor rund 1,17 Millionen Jahren Er war müde, unendlich müde.
    Selbst der strahlende Sonnenschein konnte ihm kein Lächeln entlocken. Dabei sollte es ein Tag der Freude sein, des Glücks. Nicht mehr lange, bis der „letzte Schritt" eingeleitet wurde. Endlich würde er - und mit ihm viele andere - der inzwischen als beengend empfundenen körperlichen Hülle entweichen.
    Aber er war nur noch müde und ausgelaugt. Die Last der Jahrzehntausende drohte ihn zu zerquetschen, der Druck der ungezählten Erinnerungen übermächtig zu werden. Sie beinhalteten zu viel Leid, Elend, Schmerz und Tod. Er dachte an Jhulrad und die ungezählten anderen Orbiter, die ihm gedient hatten.
    Vorbei!
    Viele hatten für ihn ihr Leben gelassen, in den Myriaden Kämpfen und Auseinandersetzungen. Andere waren im Laufe der Zeit zu echten Freunden geworden, waren für lange Zeit seine Wegbegleiter, Berater und Helfer gewesen. Die Last mochten sie vielleicht ein bisschen gelindert haben, aber stets blieb er der Ritter der Tiefe und sie die Orbiter. Vaianam war entstanden und zum bestaunten Wunder geworden, golden schimmerten die Tymcal-Sphären vieler Sonnensysteme.
    Jetzt war er nur noch müde, unendlich müde.
    Er beschattete die Augen und sah zur Sonne hinauf. Nur wenige Wölkchen zogen über den Himmel.
    Am Horizont verschwamm alles in einem diesigen Dunst, der keine klare Trennung mehr zwischen Luft und Meer gestattete. Türkisfarben breitete sich die Fläche aus, vereinzelt kräuselten Wellen, schäumte Gischt. Mit leisem Zischen liefen die Wellen am Sandstrand der Insel aus, umspülten seine nackten Füße.
    Langsam ging er weiter, den Hang einer Düne hinauf, auf deren Kamm sich dürrer Strandhafer unter Böen neigte. Die Phalanx mehrfach mannshoher Monolithen, grob behauene Blöcke, die sich in mehreren Reihen in der Ferne verloren, erinnerte den Ritter an die Quader der Steinernen Charta.
    Khrat im fernen Norgan-Tur, der Dom Kesdschan ... waren es nun zwanzig- oder dreißigtausend Jahre, seit er das letzte Mal dort gewesen war? Es wollte ihm nicht einfallen. Nein, er war wirklich müde. „Es wird Zeit!", murmelte er und ließ sich im kleinen Schatten eines Monolithen nieder, lehnte sich zurück und fühlte die Kühle des Steins durch das rostbraune Fell. In seiner Brust breitete sich, ausgehend von der Wirbelsäule und dem Brustbein, intensive, wohlige Wärme aus.
    Ganz fern war das sachte Vibrieren, das behutsam zu einem mentalen Gesang anschwoll, zu einem sphärischen Klingen und Schwingen. Goldlicht schien plötzlich spiralig den Block emporzustrudeln, mischte sich mit den ebenfalls golden glitzernden Tymcal-Flöckchen, die überall dahingaukelten und die Luft mit Flitter erfüllten.
    Ein Licht blitzte auf, wurde zur flackernden Flamme, die stilisiert erstarrte und von zwei Händen auf silbrigem Grund beschützt wurde - das Symbol des Ordens! -, erlosch langsam und hinterließ eine nachglühende Spur im Blickfeld des Ritters der Tiefe. Die Wärme, die ihn erfüllte, wurde zur Hitze, durchdrang sein Ich bis zum letzten Winkel, schmiegte sich an halb Vergessenes, umfloss Verdrängungen und die Schrunde von Triebregungen, unbewusste Wünsche und den aufgewühlten Bodensatz von Lüsten, Abneigungen, Begierden und Ängsten.
    Eine atavistische Woge erschütterte ihn. Wellenförmig wechselten die durchdringenden Gefühle; Trauer mit Mitgefühl, Furcht und Einsamkeit. Vaikan von Vaniloon fühlte sich von allem und jedem verlassen, empfand plötzlich

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