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2194 - Der Vierte Inquisitor

Titel: 2194 - Der Vierte Inquisitor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kennst keine Vorua, keine JOURNEE, kein „schottisches Frühstück".
    Rhodan, ja, der Name sagt dir etwas. In zahlreichen Funksprüchen der Gegenseite ist er vorgekommen. Er steht für den Feind, der das viele Jahrtausende währende, perfekt ausgewogene Gefüge der Inquisition ins Wanken gebracht hat.
    Dieser Feind muss vernichtet werden. Und wenn es dazu eines totalen Krieges bedürfte.
    Absurd der Gedanke, du könntest diesem Rhodan schon begegnet sein. Früher.
    In einem anderen Leben.
    Aber es gibt nur dieses eine. Und in dem ist kein Platz für ... Erinnerungen. „Ah! Schmeckt hervorragend. Wie auf den Hebriden! Nur eins, Jeremiah -könntest du mir vielleicht noch ein wenig Haggis dazu fabrizieren? Ich weiß, das ist ein Sonderwunsch, aber ..."
    Diensteifrig springst du auf. „Leicht ist das nicht, weil wir keinen Schafmagen mitführen. Aber mal sehen, wenn ich stattdessen ... Ja, das könnte gehen. Du wirst nicht enttäuscht sein!"
    Du eilst in deine Küche.
    Deine Küche?
    Irgendwo weit, weit hinten, ganz am Rande deines Bewusstseins, existiert eine Ahnung. Eine Art Traum. Ein Rest von Hoffnung, du könntest einmal... ein anderer gewesen sein.
    Du wischst die Irritation beiseite. Woher immer sie kommt, sie ist unvernünftig und daher nicht relevant.
    Du bist nicht Jeremiah Hutkin; warst es niemals. Dein Name klingt nur so ähnlich.
    Und du kannst auch gar nicht träumen - weil ein Inquisitor niemals schläft.
     
    2.
     
    Gang: Kalte Vorspeise Hutkin, Vierter Inquisitor des Reiches Tradom, wandelte über den Planeten Kaaf. Wohin er kam, schlug ihm nackte, kreatürliche Angst entgegen. Todesangst.
    So war es richtig. Denn er, als Inquisitor, nahm Leben nach Belieben.
    Ein Gedanke genügte, und die Mentalenergie des ausgewählten Wesens ging auf ihn über. Vollständig. Restlos.
    Andere, Unbedeutende, starben, damit er lebte. So war es richtig und zum Wohle des Reiches.
    Und immer gewesen, seit er denken konnte. Die Unsterblichkeit hatte ihren Preis. Opfer mussten gebracht werden.
    Schwache vergingen, widerwillig, undankbar. Dennoch brachte ihr kleiner, rasch aufgezehrter Beitrag Nutzen.
    Wer sonst sollte ein Reich dieser Größe regieren, wenn nicht Unsterbliche? Nur sie konnten in entsprechenden Dimensionen planen.
    So war es vernünftig. So war es richtig.
    Alles eine Frage der Ernährung und der Organisation. In beiden Disziplinen war Hutkin gut, immer schon gut gewesen.
    Andere Inquisitoren hatten andere Begabungen gehabt.
    Corona, die Erste, hatte eine Unzahl von Methoden ersonnen, wie sich die Leistungsfähigkeit der Sklavenvölker mittels medikamentöser Stimulation und chirurgischer Modifikation bis zur Selbstaufgabe steigern ließ.
    Sebastian, die Zweite, hatte wieder und wieder ihre Führungskraft unter Beweis gestellt, indem sie die Jugendlichen verschiedenster Völker zur Aufopferung für das Reich motivierte.
    Thomkin, der Dritte, hatte aus Tradoms Ingenieuren das Letzte herausgeholt, unerbittlich und gnadenlos. Unter anderem gingen die Fliegenden Horte auf sein technisches Genie zurück.
    Sariocc, der Fünfte Inquisitor, hatte die Fundamente der Religion, die Tradom im Innersten zusammenhielt, verstärkt und ausgebaut. Er hatte aus einem diffusen Glauben an das Leben eine konkrete Todessehnsucht gemacht. Viele Gläubige wünschten sich dank dessen geradezu, recht bald zu sterben, um endlich „in Anguela aufgehen" zu können.
    Snider, die Sechste Inquisitorin, hatte die Vermehrungsrate zahlreicher Völker angekurbelt, indem sie die Mutterschaft zu einer besonderen Leistung stilisierte. Die völlig wertlosen Abzeichen, die sie den Weiblichen verleihen ließ, welche doppelt und dreifach so viele Kinder wie der Durchschnitt warfen, erfreuten sich in manchen Sektoren geradezu kultischer Verehrung.
    Serieach schließlich, der Siebte Inquisitor, hatte in ähnlicher Weise Körperertüchtigung und Gesundheitsvorsorge gefördert. Worunter selbstverständlich Erhaltung der Arbeitskraft zu verstehen war. Umgekehrt hatte er perfekt funktionierende Straflager für Miesmacher, Nestbeschmutzer und andere Reichsschädlinge entworfen und installiert. Bis heute zehrte das Kaafix vom aus diesen Anstalten gelieferten Genmüll.
    November, ihr Führer, der Souverän der Vernunft, vereinte alle diese Fähigkeiten und mehr in sich.
    Nicht zufällig waren nur noch sie beide, er und Hutkin, übrig geblieben.
    Schwache vergehen, damit Starke leben. So war es immer. So wird es immer sein.
    So ist es, und so ist es

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