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Titel: nmp08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Zu diesem Buch
     
    «Corrida auf
den Champs-Elysées» spielt im 8. Arrondissement von Paris. Sein Job als
Leibwächter einer Filmdiva erscheint Privatdetektiv Nestor Burma ziemlich
langweilig. Aber der erste Eindruck trügt.
    Léo Malet,
geboren am 7. März 1909 in Montpellier, wurde dort Bankangestellter, ging in
jungen Jahren nach Paris, schlug sich dort unter dem Einfluß der Surrealisten
als Chansonnier und «Vagabund» durch und begann zu schreiben. Zu seinem Förderern gehörte auch Paul Éluard. Eines von Malets
Gedichten trägt den bezeichnenden Titel «Brüll das Leben an». Der Zyklus seiner
Kriminalromane um den Privatdetektiv Nestor Burma — mit der reizvollen Idee,
jede Folge in einem anderen Pariser Arrondissement spielen zu lassen — wurde
bald zur Legende. René Magritte schrieb Malet, er habe den Surrealismus in den
Kriminalroman hinübergerettet. «Während in Amerika der Privatdetektiv immer
auch etwas Missionarisches an sich hat und seine Aufträge als Feldzüge, sich
selbst als einzige Rettung begreift, gleichsam stellvertretend für Gott und
sein Land, ist die gallische Variante, wie sie sich in Burma widerspiegelt,
weitaus gelassener, auf spöttische Art eigenbrötlerisch, augenzwinkernd
jakobinisch. Er ist Individualist von Natur aus und ganz selbstverständlich ein
geselliger Anarchist, der sich nicht von der Welt zurückzuziehen braucht, weil
er sie — und sie ihn — nicht versteht. Wo Marlowe und Konsorten die Einsamkeit
der Whisky-Flasche suchen, geht Burma ins nächste Bistro und streift durch die
Gassen.» («Rheinischer Merkur») 1948 erhielt Malet den «Grand Prix du Club des
Détectives», 1958 den «Großen Preis des Schwarzen Humors».
    In der Reihe
der rororo-Taschenbücher liegen bereits vor: «Streß um Strapse» (Nr. 12435),
«Bilder bluten nicht» (Nr. 12592), «Stoff für viele Leichen» (Nr. 12593),
«Marais-Fieber» (Nr. 12684), «Spur ins Ghetto» (Nr. 12685), «Bambule am Boul’
Mich’» (Nr. 12769), «Die Nächte von St. Germain» (Nr. 12770), «Kein Ticket für
den Tod» (Nr. 12890), «Wie steht mir Tod?» (Nr. 12891), «Die Brücke im Nebel»
(Nr. 12917), «Die Ratten im Mäuseberg» (Nr. 12918), «Ein Clochard mit
schlechten Karten» (Nr. 12919), «Das stille Gold der alten Dame» (Nr. 12920)
und «Wer einmal auf dem Friedhof liegt...» (Nr. 12921).

Léo
Malet
     
    Corrida auf den Champs-Elysées
     
    Krimi
aus Paris
     
     
    Aus dem
Französischen
    von
Hans-Joachim Hartstein
     
     
     
     
     
     

Malets Geheimnisse von Paris
    Les Nouveaux Mystères de
Paris
    ----------------------
    Herausgegeben
von
    Pierrette
Letondor und Peter Stephan
     
    8.
Arrondissement
     
     
     
     
     
    25.-27.
Tausend Januar 1995
     
    Veröffentlicht
im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH,
    Reinbek
bei Hamburg, Dezember 1990
    Copyright
© der deutschen Übersetzung 1986 by
    Elster
Verlag GmbH, Bühl-Moos
    Copyright
© der Originalausgabe 1982 by
    «Édition
Fleuve Noir», Paris
    Abdruck
der Karten mit freundlicher Genehmigung
    der Éditions L’INDISPENSABLE, Paris
    Umschlagillustration Detlef Surrey
    Umschlagtypographie
Walter Hellmann
    Gesamtherstellung
Clausen & Bosse, Leck
    Printed in Germany
    890-ISBN 3 499 12436 x

1.

Die Narbe an der Brust
     
    Marc Covet, der trinkfreudige
Journalist, saß vor einem großen Glas mit bernsteinfarbener Flüssigkeit, in dem
mehrere Eiswürfel klirrten. Ich stand auf, durchquerte den weitläufigen luxuriösen
Raum, Pfeife im Mund. Was für ein Vergnügen, mit meinen plebejischen Füßen über
den vornehmen Teppich zu latschen. Ich trat hinaus auf den Balkon.
    Die Julisonne überflutete die Champs-Elysées. Ununterbrochen zog unten der Strom glänzender
Limousinen vorbei. Die breiten Bürgersteige waren schwarz von Menschen. Auf der
Terrasse des Fouquet’s gegenüber saßen dichtgedrängt die Gäste. Der Arc de
Triomphe oben an der Avenue sträubte sich von Touristen. Bäume, Menschen,
Dinge, alles strahlte Lebensfreude aus. Vier Etagen unter mir, genau vor dem
Cos-mopolitan-Hötel, befand sich seit kurzem eine Baustelle und bewies mal
wieder, daß Paris ständig von irgendwelchen Straßenbauarbeiten aufgewühlt wird.
Aber sogar der Arbeiter, der Sandsäcke hin und her karrte, schien an der
allgemeinen Heiterkeit teilzuhaben. Offensichtlich ist es angenehmer, auf den
Champs-Elysées zu schuften als in Ménilmuche, auch wenn dabei nur ein leicht
neugieriger Blick einer schönen Spaziergängerin abfällt. Wenn man schon an der
Spitzhacke oder

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