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22 - Im Reiche des silbernen Löwen III

22 - Im Reiche des silbernen Löwen III

Titel: 22 - Im Reiche des silbernen Löwen III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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für eine alte Pauke gehalten. Was hat da alles hineingemußt! Sukuhn, Hamza, Teschdid, Madd, Singular, Dual, äußerer Plural, innerer Plural, ana, inte, huwa, ihna, intu, huma, wahid, marra, auwal, dreiradikaliges Verbum, vierradikaliges Verbum, massives Verbum, konkaves Verbum, defektes Verbum – – – wer da den Verstand nicht verliert, der hat entweder sehr viel oder gar keinen Geist! Fühle mich aber auch wie neugeboren, daß ich das alles glücklich überwunden habe. Nun sagt mir doch auch einmal, ob ich gut oder fehlerhaft spreche!“
    „Welcher Meinung war Euer Lehrer über diesen Punkt?“
    „Dummer Kerl! Lachte mich aus!“
    „Ihr habt ihn vorhin aber doch einen sehr tüchtigen Kerl genannt!“
    „War er auch; nur in dieser Beziehung nicht! Sagte immer, ich spräche englisch mit schlecht gewählten arabischen Worten. Behauptete auch, ich würfe zu viel englische Partikel hinein. Was soll ich aber denn mit meinen Partikeln machen, wenn ich sie einmal habe? Das war doch unrecht von ihm. Nicht?“
    „Recht wird wohl der haben, der da weiß, daß kein Meister vom Himmel gefallen ist. Man darf nicht denken, daß man fertig sei, sondern man muß sich üben, immerfort weiterüben.“
    „Das tue ich auch! Habe mich sogar heut geübt, mit dem Wirt da draußen. Wollte einmal hören, wie die Sprache des Arabers klingt, wenn er betrunken ist.“
    „Außerordentlich löbliches Unternehmen!“
    „Mag sein! Nehmt Ihr es mir übel?“
    „Nein. Vielleicht ist es sogar vorteilhaft für mich, daß Ihr ihm einen Haarbeutel aufgesetzt habt.“
    „Wieso?“
    „Davon werden wir später sprechen; es gehört eine lange, aber sehr interessante Erzählung dazu. Wir haben nämlich schon sehr viel erlebt, und zwar Dinge, welche wahrscheinlich noch gar nicht zu Ende sind. Halef wird Euch alles berichten, und ich glaube, daß Ihr den Faden dann mit uns weiterspinnen werdet. Für jetzt ist es notwendig, zu wissen, ob Ihr wirklich die Absicht habt, Euch erst drüben in Persien ein Pferd anzuschaffen?“
    „Ja; eher nicht.“
    „Wo?“
    „Vielleicht Schiras.“
    „Aber wir müssen doch von Buschehr bis Schiras reiten!“
    „Nehme ein Mietpferd.“
    „Das ist für uns unbequem; aber da Ihr es einmal wollt, müssen wir Euch Euern Willen lassen.“
    „Wenn ich hier eins kaufte, müßte ich es per Schiff hinübertransportieren lassen wie Ihr die eurigen. Das kann ich umgehen.“
    „Das ist freilich wahr. Hoffentlich bekommt Ihr dort etwas Preiswürdiges. Da wir echtes Blut reiten, dürft auch Ihr nicht schlecht beritten sein, sonst kommt Ihr nicht mit uns fort.“
    „Habt keine Sorge! Kaufe nichts Schlechtes. Geld ist da! Wer ist der Kerl?“
    Diese Frage galt dem Fährmann, welcher jetzt endlich kam, um uns zu benachrichtigen, daß er nun bereit sei. Wir hatten ihm gesagt, daß er uns im Kahwe finden werde. Nun brauchten wir ihn nicht. Es war vorauszusehen, daß er in echt orientalischer Weise eine Entschädigung dafür verlangen werde; darum antwortete ich, als er seine Aufforderung, jetzt mitzukommen, ausgesprochen hatte:
    „Hast du dich denn schon ausgeruht?“
    „Ja“, nickte er.
    „Aber wir noch nicht. Wir waren noch viel müder als du und müssen also noch länger sitzen bleiben.“
    „Aber ich habe grad jetzt Zeit!“
    „Wir noch nicht!“
    „Ihr könnt auf der Fähre ebenso ruhig sitzen wie hier!“
    „Ganz dasselbe haben wir dir vorhin auch gesagt. Wir wollten rudern, und du solltest dich pflegen; das beliebte dir aber nicht. Jetzt sind wir es, denen es nicht paßt.“
    „Später fahre ich Euch nicht!“
    „So läßt du es bleiben!“
    „Ihr habt mir ein Bakschisch für das Warten bezahlt!“
    „Sehr gern! Wieviel verlangst du?“
    „Fünf Piaster. Ich denke, daß Ihr das sehr billig findet werdet!“
    „Es ist billig; ich hätte mehr verlangt. Gib also die fünf Piaster her!“
    „Ich?“ fragte er erstaunt.
    „Ja.“
    „Euch?“
    „Natürlich!“
    „Du sprichst ja ganz verkehrt! Wer ist es denn, der zu bezahlen, und wer, der zu bekommen hat?“
    „Zu bezahlen hast du. Wer sonst?“
    „Doch Ihr!“
    „Wenn du das behauptest, bist du es, der verkehrt redet. Du bist eine einzelne Person und hast auf uns gewartet. Dafür verlangst du von uns eine Entschädigung von fünf Piastern?“
    „Ja.“
    „Schön! Wir sind zwei Personen, die du hinüberfahren solltest; wir haben auf dich gewartet; das macht zehn Piaster; folglich hast du uns fünf her auszuzahlen.“
    „Allah 'l Allah!“ rief

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