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2225 - Terraner als Faustpfand

Titel: 2225 - Terraner als Faustpfand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augen aufriss und fassungslos auf die Schwebeplatte starrte, die in Brusthöhe vor ihm in der Luft hing. Zögernd griff er zu, fühlte das zarte Fleisch unter der knusprigen Kruste.
    Er wollte es nicht glauben, sah zu den anderen hinüber. Doch niemand schien ihn zu bemerken, niemand die Schwebeplatte zu sehen. Irritiert stieß er einen lauten Schrei aus - keine Reaktion. Es schien, als sei er allein in der Welt und die anderen nur verwaschene Holos. Er ging zu Gran, stieß den Plophoser an - doch sein Zeigefinger verschwand in der Gestalt, als sei sie Luft. Nur die Wachteln, köstlich duftend, mehr als verlockend, waren und blieben echt und real. „Was soll's", brummte der Tai-Laktrote, zuckte mit den Achseln und begann genüsslich zu essen. „Nehmen wir das Henkersmahl an." ... und nach der letzten Wachtel veränderte sich abermals die Welt. Die Schwebeplatte war abrupt verschwunden, tosende Geräusche schlugen in die Oase der Stille, die den Arkoniden für unbestimmte Zeit umgeben hatte. Als hätten sie sich mit einer letzten Kraftanstrengung verausgabt, erlosch das fahle Leuchten der Aggregate - und sie verschwanden so spurlos wie zuvor die Schwebeplatte.
    Eine Entladung krachte aus dem Netzwerkrechner, der Gestank von Verschmortem drang heran.
    Gleichzeitig klickte etwas scharf, Schotten in den Haupt- und Nebenschächten wurden entriegelt und klappten unvermittelt auf. Gran Dornbeer rief warnend: „Sie sind auf Subsieben und brechen bald durch! Macht euch bereit, Leute!"
    Dario da Eshmale leckte über die Lippen, schmeckte dem Aroma nach und schüttelte sich. Er wollte nicht darübei nachdenken, nicht hier und jetzt. Und ob es ein Später gab, wurde mit jeder verstreichenden Sekunde unwahrscheinlicher. Die Anzeigen der Ortungsgeräte waren eindeutig und unmissverständlich.
    Das Ende ist nah, mein Lieber. Erwarte es gefasst und in aller Würde. Wir sind eingeschlossen, ein Ausweg steht uns nicht mehr offen ...
    Angst, Wut und Ohnmacht waren ebenso verschwunden wie die grimmige Entschlossenheit. Es gab nur noch Leere, eine Emotionslosigkeit und Ruhe, die ihn selbst erstaunte. Ohne es sich bewusst zu sein, war er in die Atemrhythmen der Dagorlehre gesunken. Das Herz schlug gleichmäßig, nicht einmal Schweiß quoll mehr aus den Poren. Er dachte an die herrlichen Wachteln, schaltete entschlossen auf Rundruf und sagte mit unnatürlicher Gelassenheit: „Es ist so weit, Freunde. Bereiten wir ihnen einen heißen Empfang..."
    Deine Mutter, die Mascantin Ascari da Vivo, galt einmal als eine der schönsten Frauen des Kristallimperiums, ja der ganzen Galaxis. Nun bietet sie einen fürchterlich entstellten Anblick. Von der einst makellosen Schönheit ist linksseitig nur ein weißliches, knotiges Narbengewebe übrig. Rechts erahnst du bei einigermaßen heiler Haut zumindest die ursprünglichen Gesichtszüge.
    Im selben Moment, in dem du die Augen schließt, wird dir klar, dass du dieses Bild niemals wirst vergessen können.
    Dass dieser Horror sich unauslöschlich in dein Gedächtnis eingebrannt hat, verstärkt noch durch den Schock der plötzlichen Schmerzfreiheit. Und du erkennst die Perfidie dahinter. „Dein weiteres, übrigens nicht mehr sehr langes Leben wird nur zwei Zustände kennen", bestätigt Ascari deine Überlegungen. „Entweder Schmerz -oder die Erinnerung an das neue Gesicht, das du mir geschenkt hast. Was davon ist dir lieber, hm?"
    Das Trauma Kantirans.
     
    Zoom 5
     
    Shallowain der Hund erwartet jeden Augenblick die Aufgabe der Verteidiger im SPEICHER - als ihn plötzlich hektische Funknachrichten über den neuen Stand der Lage informieren: über die Ankunft einer technologisch überlegenen LFT-Flotte im System Hayok! „Text an", murmelt er. Sofort wird der Nachrichtenticker in seinem Gesichtsfeld eingeblendet.
    PRAETORIA und 20.000 Einheiten im Hayok-System materialisiert! Abfangverband umfasst nur 4800 Schiffe mit meist kläglichen Beschleunigungswerten. Selbst die GWALON-Kelche zeigen sich nur zu einem Teil gefechtsklar.
    Fiebernd wartet der Kralasene, aktiviert zusätzlich noch die Trivid-Empf änger des Gleiters. Es ist ein mehr als spannender Augenblick - bis für den mehr als enttäuschten Mann feststeht, dass die Arkoniden das Feuer nicht eröffnen.
    Am Himmel über Vhalaum erscheinen dagegen die ersten würfelförmigen Einheiten, bis sie das Tageslicht zu verdunkeln scheinen. Gigantisch schweben die dunklen Gebirge über dem Häusermeer, dem mäandernden Vhalite, den großen Seen Ulrador

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