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2225 - Terraner als Faustpfand

Titel: 2225 - Terraner als Faustpfand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kantiran. Die Berichte der SPEICHER-Besatzung, die im wahrlich letzten Augenblick vor dem Tod gerettet worden war, lagen vor und waren ausgewertet. Alle befanden sich in medizinischer und psychologischer Behandlung.
    Die Arkoniden wurden hereingeleitet, und Bull, der momentan an einem ausgesprochen langen Hebel saß, grüßte nur knapp: „Mascantin da Vivo, Mascant Kraschyn." Nach kurzer Pause, in der er die von dem Verzerrerfeld eingehüllte Ascari da Vivo scharf ansah, fügte er barsch hinzu: „Schalten Sie das Feld ab und verhandeln Sie persönlich, Admiralin!"
    Ein Moment des Zögerns folgte - bis das völlig entstellte Gesicht der ehemals schönsten Frau der Galaxis zum Vorschein kam. Sofern die Berichte zutrafen, wussten bis dato ausschließlich einige Mediker, der Imperator selbst und Kantiran, dem sie sich gezeigt hatte, um ihren Anblick.
    Und nun alle. ... links weißliches, knotiges Narbengewebe, rechts einigermaßen heile Haut, die die ursprünglichen Gesichtszüge erahnen lassen ...
    Bulls Gesicht blieb ausdruckslos; ihm war sehr wohl bewusst, was er der Arkonidin zumutete. Für sie musste es ein furchtbarer, demütigender Moment sein, dass alle ihr Gesicht sehen konnten.
    Und dann nimmt an den Verhandlungen als Beobachter auch noch Kantiran teil! Der seine leibliche Mutter mustert... von ihr gemustert wird ... und schmerzerfüllt dem Anblick ausweicht, aus dem Saal eilt, sein Trauma nicht überwinden kann ...
    Der Residenz-Minister wandte sich den Mascanten zu und lächelte in Gedanken kühl. „Ich werte die Tatsache, dass es nicht zu weiteren Kampfhandlungen gekommen ist und die arkonidische Flotte kapituliert hat, als Anlass für eine milde Verfahrensweise."
    Seine Pause ließ die Worte wirken; nur das zischende Einatmen einiger Personen war zu hören. Ascari da Vivo und der steif neben ihr stehende Kraschyn wechselten einen kurzen Blick, sagten jedoch nichts. „Die LFT wird nicht die Kontrolle über Hayok übernehmen. Stattdessen biete ich einen Friedensschluss an: Im gesamten Sektor ruhen fortan sämtliche Kampfhandlungen. Unsere Flotte erhält volle Bewegungsfreiheit, insbesondere um sich der Erforschung des Sternenozeans von Jamondi zu widmen. Die Alternative ist klar und unmissverständlich: Ich scheue keineswegs davor zurück, die arkonidische Flotte im Sektor Hayok in einer Vernichtungsschlacht ohnegleichen komplett auslöschen zu lassen!"
    Die Stille gewann fast greifbare Intensität. „Und noch etwas: Ich verlange die Auslieferung eines Kralasenen namens Shallowain, der vor ein terranisches Gericht gestellt werden soll. Ich räume euch einen weiteren Tag Bedenkzeit ein. Das ist alles für den Moment."
    Die Bedenkzeit war verstrichen.
    In letzter Minute bestätigten Ascari da Vivo und Kraschyn über Funk den Friedensschluss, gültig für diesen Sektor der Galaxis. In einer persönlichen Note an Bull bezeichnete die Mascantin ihn allerdings als „Schandfrieden von Hayok"!
    Fran Imith wiegte den Kopf, nachdem sie den Ausdruck gelesen hatte. „Sobald der Kontakt mit Arkon wiederhergestellt ist, falls das überhaupt in absehbarer Zeit der Fall sein wird, werden die beiden den Friedensschluss Bostich gegenüber verantworten müssen."
    Bully nickte. „Und es ist keineswegs sicher, dass sie diesen Tag dann überleben ..."
    Er seufzte und zog seine Freundin heran, während sie weiterlas. „Einen, Punkt der Vereinbarung können sie jedoch nicht erfüllen: Die Person namens Shallowain hat sich Zugriff und Befehl entzogen. Er ist offensichtlich untergetaucht. Die Arkoniden können ihn nicht ausliefern ..."
    „Wir werden ihn dennoch bekommen, über kurz oder lang."
    Sie küsste ihn, kraulte seinen Nacken. An seinem Blick erkannte Fran, dass er mit seinen Gedanken inzwischen ganz woanders war. Sicher bei der Reaktion von Stab und Beratern, überlegte sie. Sie haben mit ziemlichem Unverständnis reagiert: Bull hält alle Macht in Händen - und verzichtet bewusst auf jegliche Kontrolle?
    Als habe er ihre Gedanken erraten, lachte er leise, aber ziemlich humorlos auf. „Ich verfüge über profunde geschichtliche Kenntnisse", sagte er leise und mit sehr rauer Stimme. „Aus eigener langer Erfahrung wie auch durch das Studium vergangener Zeiten. Eine Übernahme und Besetzung, möglicherweise eine terranische Fremdverwaltung in Vhalaum, kann von unserer Flotte nicht geleistet werden.
    Wir verfügen über keinerlei Nachschub, und wir werden ganz sicher nicht angesichts der gestiegenen Hyperimpedanz

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