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2266 - Bastion von Parrakh

Titel: 2266 - Bastion von Parrakh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fuchtelte mit einer Folie, die gerade ausgedruckt worden war. „Hoher Herr!", rief er. „Die Forensik hat sich gemeldet. Die beiden Fremden sind gar nicht tot, sondern nur betäubt. Sie haben offensichtlich den Motoschock überlebt."
    „Unmöglich!", entfuhr es Auckran.
    Er warf einen Blick auf die medizinischen Werte, ungläubig erst, doch dann begann er zu lächeln. Er würde die Fremden verhören und herausfinden können, wer sie waren. Er hatte eine große Chance erhalten. Ihm war vergönnt, Gon-Os Feinde zu enttarnen. Sein Gott würde diesen Erfolg zu schätzen wissen.
    In dem Moment erreichte den Adjutanten eine Funknachricht. Eine Rotte Techniten sei soeben hundert Meter vom Tatort entfernt auf zwei weitere Eindringlinge gestoßen, die eine Reinigungsvorrichtung als Fremdkörper gemeldet habe.
    Auckran konnte es kaum glauben. Der eine schien noch am Leben zu sein, und der Anführer der Techniten-Rotte empfahl, dieses Wesen festzusetzen, weil es einen ausgesprochen wehrhaften Eindruck mache. Die übermittelte Holo-Aufnahme eines dreieinhalb Meter großen Hünen in einem roten Kampfanzug unterstrich seine Worte.
    Die vierte Person war ein toter Jugendlicher. Interessanterweise handelte es sich um einen Arvezen, den sie auf Anhieb hatten identifizieren können: Taff Ogtan, der Sohn eines hohen Magistrats!
    Auckran war ganz benommen angesichts dieser Entwicklung. Er machte eine ungeduldige Geste und schickte die beiden Adjutanten hinaus. Triumph erfüllte ihn. Der Junge war ihm egal. Er war der Sohn von Magistrat Ogtan, und was immer der Junge angestellt hatte, der Tod war die gerechte Strafe für seinen Verrat.
    Die drei Fremden lebten allerdings noch, und Auckran hätte sich nichts Schöneres wünschen können.
    Wenn Gon-Orbhon sich endlich erbarmte und ihn aufsuchte, konnte er ihm jetzt nicht nur drei Leichen, sondern sogar drei Gefangene zur Befragung präsentieren.
    Auckran wollte gerade über Funk die Weisung erteilen, die drei Fremden in ein ausbruchssicheres Stasisfeld zu sperren, als etwas die Bastion erschütterte, die Dependance und den gewaltigen Berg Satrugar, den Raumhafen und die Werft...
    Der Statthalter fühlte sich zu Boden geschleudert.
    Eine infernalische Gewalt strich über ihn hinweg und presste sein Gesicht nach unten. Die Erschütterung durchbebte ihn und alles weit und breit.
    Es war eine urwüchsige, mentale Gewalt, ein heftiger Psi-Schock!
    Aber Auckran empfand keine Angst. Er stemmte sich hoch, hielt den wogenden Kräften stand und taumelte zu dem gewaltigen Fenster mit Blick auf den Kratersee. Dort gischteten die Wellen. Keine Spur mehr von der Quecksilberschwere einer seit Jahrtausenden währenden Ruhe.
    Der Statthalter spürte, dass ganz Parrakh dem orgiastischen Einfluss unterlag. Entfesselte Gewalten fegten über den Planeten hinweg, und jedes einzelne Wesen spürte das Beben und Toben innerlich und äußerlich so deutlich wie Auckran.
    Gon-Orbhon!, schrie es in seinen Gedanken. Verfüge über mich!
    Vor seinen Augen verdichtete sich das Bild eines schlafenden, humanoiden Wesens, das gerade erwachte und sich erhob. Sein Gott schlug die Lider auf.
    Der Eindruck wurde still und intim, und eine Wandlung ging in dem Statthalter vor. Er hatte gezweifelt, nicht nur manchmal, sondern sogar häufig, er hatte einfach nicht mehr an die Zukunft seiner Religion geglaubt.
    Und jetzt begriff er, jetzt erkannte er, dass dies erst der Anfang war.
    Ganz allmählich kam er aus der Euphorie wieder zu sich. Unverzüglich gab Auckran Order an die Techniten. Sie sollten einen Gefängnisbehälter für drei Personen erstellen, aber einen, aus dessen Innerem heraus keine paranormalen Kräfte angewendet werden konnten- ein Anti-Psi-Gefängnis.
    Die Techniten, davon war Auckran überzeugt, bauten so etwas mit Leichtigkeit. Sobald das geschehen war, wollte er die Gefangenen zur Dependance schicken.
    Seinem Gott zur Ehre!
    In Ehrfurcht und Anerkennung des mächtigen Gon-O!
     
    ENDE

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