Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2272 - Sturm auf Graugischt

Titel: 2272 - Sturm auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hyperenergetischen Gebilde aus der Nähe von Graugischt verschwanden? Einige Stunden, vermutete ich, kaum länger. Sobald sie keine Beute mehr fanden, würde der gewaltige Schwärm weiterziehen.
    Einblendungen in den Ortungsholos zeigten, dass die Zahl der Kybb-Raumschiffe auf unter dreitausend geschrumpft war. Tagg Kharzani hatte also rund sechzig Prozent seiner Angriffsflotte verloren. Und das innerhalb kürzester Zeit. Kein noch so ausgeklügeltes Waffensystem hätte ihm diese Verluste zufügen können.
    Die SCHWERT ging in den Überlichtflug ... ... und fiel wenige Millionen Kilometer vor dem fünften Planeten zurück. Endlos lange Sekunden vergingen, dann meldete sich Echophage. „Die DRIITH ist wieder erfasst! Sie liegt inzwischen auf Fluchtkurs mit vierzig Grad zur Ekliptik. Die Begleitschiffe bilden eine weitläufige Abfangformation."
    „Wir greifen an!", entschied ich.
    Gefangene zu machen, womöglich den Kommandeur der Kybb in unsere Gewalt zu bringen war zwar ein verlockender Gedanke, aber keineswegs durchführbar. Selbst wenn ich es schaffte, Hundertneun dafür einzusetzen, der Zylinderdiskus war schon zu schnell. In wenigen Minuten würde er sich im Hyperraum jedem Zugriff entziehen.
    Der letzte Überlichtetappe der SCHWERT begann. Der Rücksturz erfolgte schon Augenblicke später, auf Parallelkurs mit den fliehenden Kybb-Raumem, knapp eineinhalb Millionen Kilometer von der DRIITH entfernt.
    Die beiden nächststehenden Zylinderdisken wurden von der Wucht unserer Paramag-Torpedos auseinander gerissen und weitgehend atomisiert. Nur noch Sekunden, bis die DRIITH in die erweiterte Reichweite unserer Paramag-Werfer geriet. Selboo feuerte auf zwei weitere Begleitschiffe, aber dann war es zu spät. Die DRIITH transitierte. Sie verschwand um Bruchteile eines Augenblick, bevor der Todbringer das Wirkungsfeuer eröffnen konnte.
    Die restlichen Zylinderdisken entmaterialisierten ebenfalls.
    Damit war es vorerst vorbei. „Zurück nach Graugischt!", bestimmte ich. „Wir müssen sehr schnell handeln, solange uns Zeit dazu bleibt."
    „... und bevor die Kybb mit Verstärkung zurückkehren", sagte Lyressea.
    Befürchtete sie, dass Tagg Kharzani beim nächsten Angriff auch die Kybb-Titanen einsetzen würde?
    Zweieinhalb Millionen Kilometer vor Graugischt fiel der Bionische Kreuzer in den Normalraum zurück. Ich ließ die Ortungen nicht eine Sekunde lang aus den Augen, doch was immer ich zu sehen erwartet hatte, die Wirklichkeit war weitaus schlimmer.
    Tausende Hyperdimos drängten sich irund um die Wasserwelt, und ihre Zahl wuchs immer noch an. Schon in den nächsten Minuten würden sie Graugischt hermetisch abgeriegelt haben, dann gab es selbst für das kleinste Beiboot kein Durchkommen mehr.
    Zugleich waren da die Ortungsbilder der letzten Weißen Kreuzer. Sie verschmolzen nahezu mit den Echos der Hyperraum-Wale, ohne von ihnen jedoch in die übergeordnete Dimension abgestrahlt zu werden.
    Spätestens jetzt musste jeder erkennen, dass die Hyperdimos erschienen waren, um uns gegen die Kybb beizustehen. Sie hatten die Weißen Kreuzer ebenso verschont wie die SCHWERT.
    Warum?
    Eine aberwitzige Hoffnung war in mir herangewachsen, seit Echophage die ELEBATO erwähnt hatte. Ich schaltete wie besessen, meine Finger huschten über die Sensorfelder des Pultes und ließen Bilddarstellungen und Datenkolonnen rasend schnell wechseln. 99 Weiße Kreuzer waren der klägliche Rest der stolzen Streitmacht der Shoziden. Immerhin.
    Ohne das Eingreifen der Hyperdimos hätten höchstens zehn bis zwanzig Prozent eine reelle Chance gehabt, den Kybb zu entkommen.
    Eines dieser Schiffe - ich vergewisserte mich noch einmal - war die ELEBATO. Eine beinahe grenzenlose Erleichterung überkam mich.
    In dem Moment hatte ich keine Fragen mehr. Ich hoffte nur, dass auch Atlan mit dem Kommandoschiff zurückgekommen war. Dann würde ich ohnehin alles erfahren.
    Deitz Duarto konnte es nicht fassen. Dieser Vorgang war einmalig und entbehrte vor allem jeglicher Vernunft. Ute führenden Offiziere der DRIITH hatten sich verschworen.
    Schweigend standen sie da und warteten auf seine Entscheidung. Sie wagten es tatsächlich, seine Autorität anzuzweifeln. Auch wenn sich ihre Überlegungen und seine weitgehend glichen - niemand durfte einem Prim-Direktor so entgegentreten.
    Vergeblich versuchte Deitz Duarto, Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Es war schon schwer zu verstehen, dass ihm der sichere Sieg entglitten war. Noch schwerer war es zu begreifen,

Weitere Kostenlose Bücher