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2299 - Ahandaba

Titel: 2299 - Ahandaba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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änderte sich nichts. Der Schmetterling schien aus halbstofflicher, offenbar semiorganischer Materie zu bestehen.
    Ich bin ein Koridecc, wisperte eine sanfte Stimme in ihrem Geist, ein Teil jener Bewusstseinsmasse, die ES ausmacht. Ich habe wieder jene ursprüngliche Form angenommen, an die ich mich erinnere. Mein Kreis hat sich geschlossen. „Warum", fragte Zephyda leise, „hast du mich als Orientierungspunkt benötigt?"
    Nicht benötigt, sondern erwählt, erklang die Stimme des Koridecc-Schmetterlings in ihrem Geist wie zuvor die des Paragonkreuzes. Zephyda konnte keinen Unterschied zwischen den beiden Stimmen feststellen. Sie waren vollauf identisch. „Warum?", wiederholte sie.
    Der Weg ins Ahandaba ist fast unendlich lang, erklärte der Koridecc. Doch für mich ist der Weg das Ziel und für dich jetzt auch.
    Als sie in sich hineinhorchte, erkannte sie, dass der Schmetterling Recht hatte. Tief in ihrem Inneren war auch sie nun davon überzeugt.
    Es war keine aufgezwungene Überzeugung, sondern ihre ureigene. Falls sie bislang Zweifel daran gehabt haben sollte, waren sie nun verschwunden.
    Und doch ... da war noch mehr als ein Weg. Es gab auch ein Ziel.
    Ja, bestätigte der Koridecc-Falter. Aber es wird dir schwer fallen, das den Völkern der Karawane zu vermitteln. Es besteht die Gefahr, dass sie dieses Ziel aus den Augen verlieren.
    Zu weit ist der Weg. Deshalb muss er ebenfalls das Ziel sein, soll die Karawane es erreichen und ihre Bestimmung erfüllen."
    „Welche Bestimmung?"
    Bevor wir dereinst das Ahandaba erreichen, werden wir noch einmal in den Lauf der Kosmischen Geschichte eingreifen. Aber das sind Dinge für kommende Generationen. Weit, weit entfernt. Und da du bei meiner Verwandlung als Orientierungspunkt gedient hast, bist du nun die Einzige in den Schutzherren-Archen, die darüber Bescheid weiß. Wenn du in den nächsten Wochen und Jahren in dich hineinhörst, wirst du mehr von diesem Wissen entdecken. „Warum ich?", fragte sie noch einmal, obwohl es nur eine Antwort auf diese Frage geben konnte.
    Weil dieses Wissen bei dir in guten Händen ist. Weil du, Zephyda, einmal die Führerin der Ahandaba-Karawane sein wirst.
    Und der Schmetterling löste sich auf und ließ sie allein zurück in ihrer Kabine, die ihr plötzlich gar nicht mehr klein und dunkel vorkam.
    Die Halle in der Arche war so groß, dass eine sanfte Brise die weite Krone des Baumes Uralt Trummstam rascheln ließ. Zephyda blickte nach oben und empfand die leise Bewegung in den Blättern als Beruhigung und willkommene Abwechslung zugleich.
    Die sechs Schildwachen traten vor und stellten sich im Kreis um sie auf. Sie sah Lyressea genau in die Augen.
    Ihre Lippen bildeten die Frage, die sie sich seit der ersten Andeutung der Medialen Schildwache gestellt hatte: Tun wir das Richtige? Darf man eine so junge Motana zur Schutzherrin machen?
    Lyressea lächelte. Sie hatten darüber gesprochen und waren immer wieder zum gleichen Ergebnis gekommen. Es war nicht nur richtig, es war auch wichtig, dieses Signal zu setzen.
    Zephydas Weihe würde der erste Höhepunkt einer langen Reise sein. Ein Ereignis, das sämtliche Teilnehmer der Ahandaba-Karawane betraf und sie alle zusammenschweißen sollte.
    Ein Zeichen, dass diese Karawane kein Produkt der Vergangenheit ist, sondern dass wir eine Zukunft haben, hatte Lyressea gesagt. Und für diese Zukunft stehst du als Symbol, Zephyda.
    Vielleicht hast du noch viel zu lernen, aber es müssen Zeichen gesetzt werden.
    Die sechs Schildwachen hoben die Hände, ihre Fingerspitzen berührten sich.
    Und es geschah.
    Fast hätte Zephyda damit gerechnet, dass das Paragonkreuz erscheinen würde, die Spirale aus Energie. Aber sie selbst war ja sein Orientierungspunkt bei der Transformation gewesen.
    Fünf Schildwachen schlössen die Augen, während die sechste, Lyressea, den Blick auf die Krone Uralt Trummstams richtete. Zephyda" wusste, dass sie mit Hilfe der Niederschwellen-Telepathie nun den Koridecc-Falter rief.
    Das Rascheln in der Krone wurde lauter. Zephyda sah ein helles Licht, das aus den Spitzen der Blätter zu fließen schien und die Gestalt eines Schmetterlings annahm. „Wir haben Uns hier zusammengefunden, um Zephyda, die Stellare Majestät der Motana, zur Schutzherrin zu weihen", sagte Lyressea schlicht. Keine Aufzählung ihrer Leistungen, keine Begründung für diese Entscheidung. Das war überflüssig. Jeder der zehntausend Motana, Kybb, Arvezen und anderen Wesen, die sich in dieser Halle

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