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2303 - Der Duale KapitÀn

Titel: 2303 - Der Duale KapitÀn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hielt die BRIXBIE sich bloß nicht mehr im Einsteinraum auf, sondern steckte hinter einem undurchdringlichen Tarnfeld, das der Gegner über sie gestülpt hatte? Denkbar war es.
    Die ultimate Tarnung durch Schirmfelder – das schien der Trumpf der Angreifer zu sein. Heimann hatte sich mit den Details des Überfalls auf die Solare Residenz vertraut gemacht. Der Vorgang unterschied sich nicht sonderlich von herkömmlichen Kommandounternehmen dieser Art. Der Unterschied lag in den technischen Hilfsmitteln, welche die Angreifer beim Eindringen in die Solare Residenz benutzt hatten.
    Ein bis zwei Dutzend Kämpfer waren es gewesen, Miniaturausgaben von Halutern, so viel stand bisher fest. Sie hatten überlegene Tarnschirme benutzt, die kein Taster der Stahlorchidee entdeckt hatte. Es war ihnen gelungen, zwei Drittel der Teilnehmer an der galaktischen Konferenz zu töten. Allerdings schienen sie nicht mit so viel Widerstand gerechnet zu haben. Ein Teil der Zwerge war tot, die anderen waren im Schutz ihrer Schirmsysteme geflohen.
    Durch Heimanns Gedanken geisterten Begriffe wie „Terminale Kolonne von TRAITOR" und „Galaktischer Heerwurm". Die Chaosmächte schickten sich an, nach der Oberhoheit über Hangay und die Lokale Gruppe zu greifen. In Hangay drohte bekanntlich die Entstehung einer Negasphäre, TRAITOR schien die Vorhut der Chaosmächte zu sein.
    Und die Kolonne von TRAITOR sollte sich wesentlich näher an Sol befinden, als die Zehn-Lichtjahre-Ortungskugel rings um ein Sonnensystem es eigentlich zuließ.
    Ganz dicht am Solsystem.
    Deshalb suchten sich die Schiffsbesatzungen buchstäblich die Finger wund, tasteten und orteten mit allem, was ihre Schiffe an technischem Gerät hergaben. Nicht einmal die „Ultra-Giraffe", wie das Ortungsgerät genannt wurde, in der ARNO KALUP lieferte einen Anhaltspunkt.
    Vielleicht erhalten wir dennoch bald einen Beweis dafür, dachte Francis Bob Heimann. Gleichzeitig wünschte er sich alles, nur das nicht. Laut sagte er: „An alle Einheiten: Gefechtsbereitschaft herstellen! Klarmeldung sofort."
    Was hatte Admiral Shaizeff ihnen im Tagesbefehl vom 6. Februar mitgeteilt?
    Es wird Krieg geben, einen fürchterlichen Krieg ...
     
    *
     
    Rund um den ENTDECKER veränderten die Paratronschirme ihre Farbe von einem hellen zu einem tiefen Blau.
    Es bedeutete höchste energetische Intensität, was gleichbedeutend mit einem maximalen Schutz des Schiffes war. Ob es in einem Fall wie diesem ausreichte, wagte Heimann zu bezweifeln. Ein Gegner, der selbst auf nahe Distanz nicht zu orten war, konnte überall sein, hundert Kilometer über dem Schiff oder sogar auf der Oberfläche des Kugelriesen.
    In der Hauptleitzentrale herrschte längst wieder angespannte Stille. Heimann wusste aus vielen Gesprächen mit der Mannschaft, wo deren Gedanken hauptsächlich weilten; bei den Angehörigen auf Terra und im Solsystem, aber auch bei den Tausenden von Menschen, die in den Raumstationen und Patrouillenschiffen weit draußen Dienst taten.
    „Die BRIXBIE ist nach wie vor das einzige Schiff unseres Geschwaders, das sich nicht meldet", meldete Grant Lazenby heiser.
    „Ausweitung des Alarms. Alle verfügbaren Roboter ausschleusen. Untersuchung aller Schiffshüllen!", befahl der Kommandant der TYLL LEYDEN.
    Die geringste Unachtsamkeit konnte ihnen zum Verhängnis werden. Wenn sich da draußen tatsächlich etwas befand wie vor sechs Tagen auf der Oberfläche der Solaren Residenz, würden sie es mit allen Mitteln bekämpfen. Im harmlosesten Fall bedeutete es eine begrenzte Zerstörung der Schiffshülle.
    Heimann hoffte, dass es nicht zu Schlimmerem kam.
    Das Geschwader absolvierte eine Linearetappe von drei Lichttagen. Wieder orteten die Schiffe, kehrten das winzigste Korn interstellarer Materie um, suchten nach Anzeichen für Unregelmäßigkeiten im Raum-Zeit-Kontinuum, nahmen sogar Strangeness-Messungen vor.
    Jeder blaue Balken in den Diagrammen ließ die Männer und Frauen an Bord ein wenig aufatmen, denn er symbolisierte den Weltraum so, wie er sein sollte: leer.
    Gleichzeitig gingen ihnen die Worte von Fawn Suzuke nicht aus dem Kopf.
    Das seltsame Mädchen war die Botin des Nukleus, in dem sich alle Bewusstseine der überlebenden Monochrom-Mutanten zu einer geistigen Entität zusammengefunden hatten. „Der Posten existiert. Nicht in zehn Lichtjahren Entfernung, sondern viel näher. Kurz außerhalb des Systems", hatte die mysteriöse Botin gesagt.
    Heimann wollte das Zahlenverhältnis zwischen

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