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2313 - Das Goldene System

Titel: 2313 - Das Goldene System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meter von seinem Überwachungsraum entfernt, er musste nur den äußeren Ringkorridor entlanggehen.
    Möglicherweise war die Anzeige von äußeren Einflüssen ausgelöst worden.
    Saats fühlte sich unbehaglich, sobald er an das Strukturgestöber dachte. Der Begriff klang viel zu harmlos für eine absolut tödliche Umgebung.
    Eine Interkomdurchsage hallte durch den menschenleeren Korridor. Das Ende der Linearetappe in fünfzehn Minuten wurde angekündigt. Weniger die Maschinen des Explorers als vielmehr die Charonii in der angekoppelten Strukturdolbe brauchten eine Erholungspause.
    Saats fand das Hangarschott ordnungsgemäß verschlossen. Allem Anschein nach hatte niemand in den vergangenen 24 Stunden diesen Ringwulstbereich betreten. Aber Durchgangsanzeigen, das wusste Saats nur zu genau, ließen sich mit einigem Geschick manipulieren.
    Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass in dem Hangar nicht die üblichen Korvetten oder Space-Jets standen. Wie die meisten Explorer führte auch die VERA-CRUZ zwei Sondereinheiten der SKA-RABÄUS-Klasse mit.
    Wer, um Himmels willen, interessierte sich ausgerechnet für die Skarabäen?
    Nach einem solchen Fahrzeug hätte Saats sich noch vor fünfzehn Jahren nicht einmal umgewandt.
    Er betrat den Hangar. Die Notbeleuchtung sorgte für ein trübes Halbdunkel. Aus dieser Dämmerung heraus starrten ihn zwei monströse Konstruktionen an.
    Sie waren hässlich, fand Mario Saats, weder Fisch noch Fleisch, sondern irgendetwas mittendrin. Zweckmäßig vielleicht. Auf jeden Fall provisorisch, aus der Not heraus geboren, und das Spielzeug eines Designers. Das war seine Meinung, wenngleich er auf Anhieb nicht zu sagen vermocht hätte, was er an der Konstruktion anders - oder sogar besser - gemacht hätte.
    Sein Blick wanderte durch den Hangar, der ihm viel zu weitläufig für die beiden Skarabäen erschien.
    Niemand hielt sich außer ihm hier auf.
    SKARABÄUS-1 lag zu seiner Rechten in der Verankerung, knapp achtzehn Meter hoch aufragend. Ohne die aktivierte obere Prallfeldkuppel war das Fahrzeug eine dicke Scheibe, dominiert von dem kantigen Ringwulst und der als Bugmodul angeflanschten Siebenzehneinhalb-Meter-Kommandokugel. Oben auf der Scheibe erkannte er die Aufbauten von Geschützmodulen.
    Jetzt noch seitliche Landebeine, schoss es dem Triebwerkstechniker durch den Sinn, und der Käfer ist perfekt.
    Die Schleuse im unteren Deck der Kugel war geschlossen.
    Saats wandte sich SKARABÄUS-2 zu, als ihn ein leises Summen innehalten ließ. Das Geräusch kam von dem Fahrzeug zu seiner Rechten.
    Ungläubig registrierte er, dass sich die Bodenschleuse öffnete. Wie ein riesiges breites Maul im Schädel des Käfers wirkte sie, dann schob sich die Rampe heraus und kam erst zum Stillstand, als sie knirschend den Boden berührte.
    Saats kniff die Augen zusammen. Helligkeit fiel aus der Schleusenkammer nach außen, aber niemand verließ das Schiff.
    Nach wie vor dachte er gar nicht daran, sich in der Zentrale zu melden.
    Das hier war seine Aufgabe, und wenn er jemals wieder als Leitender Techniker Verantwortung tragen wollte, vielleicht für einen Hawk-II-Konverter, dann musste er beweisen, dass er in der Lage war, Verantwortung zu übernehmen.
    Seine Vita wies seit dem Hyperimpedanzschock einige unschöne Makel auf.
    Entschlossen ging er auf die Rampe zu und blieb vor der Schräge stehen. „Komm raus!", rief er mürrisch.
    Niemand antwortete ihm.
    Hatte sich die Schleuse von selbst geöffnet? Womöglich infolge eines Schaltfehlers, verursacht durch das Strukturgestöber?
    Saats ging die Rampe hinauf. Die Schleusenkammer umfasste nahezu1 das gesamte untere Deck mit zehn Metern Durchmesser.
    Ein Antigravschacht führte im Anschluss in die Höhe und ermöglichte zugleich den Übergang in den Hauptrumpf.
    Mario Saats wollte sich eben in den Schacht schwingen, als er Geräusche aus dem angrenzenden. Segment vernahm.
    Gleichzeitig spürte er die schwache Vibration des Bodens. Ein dumpfes Brummen erklang, das langsam heller wurde und nach längstens zwanzig Sekunden verschwand.
    Er kannte den Vorgang: Die Energieerzeuger waren hochgefahren worden.
    Aber so etwas geschah nicht von selbst, dazu gehörten Kodes, die einer versehentlichen Aktivierung entgegenstanden.
    Saats stürmte weiter und sah Sekunden später den großen Zyklotraf-Ringspeicher vor sich, ebenso den Sphärotraf und mehrere Reaktoren. In dem Moment war er viel zu aufgeregt, um sich auf die Zahl der Energieerzeuger zu konzentrieren.
    Ein Schatten

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