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2314 - Die Leben eines Seecharan

Titel: 2314 - Die Leben eines Seecharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Mekzos ..." Der Wortschwall brach unvermittelt ab, denn von irgendwoher erklangen blubbernde Laute. Nicht sehr laut zwar, aber dennoch hatte ich den Eindruck ringsum aufsteigender Sumpfgase. Nicht nur das Geräusch, auch der sich ausbreitende Schwefelgeruch war entsprechend.
    Mein Gegenüber schien sich verflüchtigen zu wollen. Von einer Sekunde zur anderen hellte sich die unterschiedlich graugrüne Färbung seines Körpers auf, als wolle sie sich der Umgebung angleichen, der Blässe des Asteroidengesteins.
    Vegetativ gesteuerte Mimikryfähigkeit, wisperte es in meinen Gedanken. Aidon versucht, sich unsichtbar zu machen.
    „Es ist mein Fehler", sagte mein Gegenüber. „Ich hätte mir denken können, dass einem Schutzherrn nach langer Zeit der Abwesenheit vieles wichtiger sein muss als meine lückenlose Ahnengalerien Ich schüttelte den Kopf, woraufhin Aidon zwei Arme hob und seine Augen weit öffnete.
    „Du bist Nekbal sas'Arrim?" Seine Stimme war leiser geworden, beinahe als scheue er sich davor, eine falsche Vermutung auszusprechen. Sein Tentakelarm zuckte jedoch heran, berührte mit drei neu ausgebildeten dünnen Pseudopodien und unendlich vorsichtig meine Schulter und wühlte sich in mein Haar. „Du trägst Steinwolle wie er. Dieses seltene Mineral ist heute kaum noch zu finden. Ich weiß, dass mein Ahn Ellredt Marn Aidon dir nur ein einziges Mal begegnet ist ..."
    Mit beiden Händen griff ich jetzt nach dem Tentakelarm und zog ihn sanft aus meinem Haar.
    „Du irrst dich", sagte ich. „Ich bin nicht Nekbal sas'Arrim, und ich bin auch kein ..." Ich spürte sein plötzliches Beben, während er förmlich in sich zusammensackte. Der Kopfkörper hing mit einem Mal schwer zwischen den muskulösen Armen und glich sich beinahe völlig dem Untergrund an.
    „... kein Schutzherr?", kam es kläglich aus der Sprechmembran. „Dann habe ich alles falsch gemacht: Ich werde sterben, wir alle werden sterben, und GRAANWATAH wird im Feuersturm versinken."
    Immer weiter sackte er ab, seine Arme krümmten sich wie getretene Würmer über den Boden.
    Sag's ihm!, drängte mein Extrasinn. Er grämt sich sonst zu Tode.
    „Du hast die Besatzung meines Schiffes und mich vor den Verfolgern gerettet, Ingal Fathen Aidon", sagte ich. „Wir sind Freunde der Seecharan, und wenn wir euch helfen können ..."
    „Zu spät! Niemand kann das!"
    Der Schwefelgestank wurde unerträglich und das Blubbern immer lauter, als liege hinter der nächsten Wand ein ausgedehnter, vor sich hin faulender Schlammsee.
    „In gewisser Weise", stellte ich endlich fest, „sind wir die Nachfolger der Schutzherren von Jamondi. Sie haben vor wenigen Jahren die Galaxis verlassen."
    Ingal Fathen Aidon blinzelte mit einem Auge und stemmte den Kopfkörper ein wenig in die Höhe. „Warum haben sie das getan? Sind die Feinde so übermächtig geworden?"
    „Das war es nicht. Sie hatten ihre Aufgabe in der Galaxis erledigt und schlugen den Weg ein nach Ahandaba, zu ihrer neuen großen Aufgabe."
    „Ahandaba ..." Schon wieder blickten mich beide Augen an. „Du hast mit Carya Andaxi gesprochen?"
    Eigentlich war ich gar nicht mehr überrascht, dass er beide Begriffe kannte, sowohl den Namen der Schutzherrin als auch ihren mystischen „Garten Eden".
    „Vielleicht ist nicht alles verloren." Ingal Fathen Aidon stemmte sich wieder in die Höhe. „Du spürst den Alarm, Atlan?
    Die Techniten haben GRAANWATAH aufgespürt - und ich trage dafür die Verantwortung."
    Ich spürte den Alarm. Ich hörte und roch ihn, und das auf eine Weise, dass ich nur noch flach atmete. Der Schwefelgestank war abscheulich, er waberte bereits durch den Hangar. Bald würde ich nicht einmal mehr die Hand vor Augen erkennen können.
    „Stellt niemand den Alarm wieder ab?"
    Ich hustete krampfhaft.
    „Das geschieht, sobald jede Truhe die Bedrohung erfasst hat", antwortete Aidon. „Du willst, dass wir uns an Bord deines Schiffes unterhalten?"
    Er war neugierig. Daran gab es keinen Zweifel. Neugierig und verzweifelt!
    Mit eigenartig fließenden Bewegungen folgte er mir an Bord.
     
    *
     
    An zwei Armen, dicht unterhalb des Kopfansatzes trug Ingal Fathen Aidon breite Metallmanschetten. Mehrmals hatte er knappe Kommandos in eine dieser Manschetten gehaucht, wobei ich den Wortlaut nicht verstand.
    Jetzt befand er sich in der Zentrale von SKARABÄUS-1. „Keine Schutzherren ... keine Waffen ... Ich hätte das erkennen müssen, als die Techniten euch verfolgten. Und wenn nicht ich, dann die Besatzung

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