2314 - Die Leben eines Seecharan
niemand darum kümmert. Alle bilden sich wer weiß was ein, aber die nahe liegenden Dinge sehen sie zuletzt." Ächzend ließ er sich in einen der Sessel sinken. „Immerhin hat Alysha mir vertraut.
Sonst wären wir jetzt nicht hier."
Ich wartete und blickte ihn nur forschend an, weil ich wusste, dass er sich keine Auskunft entlocken ließ, die er nicht geben wollte. Nach zwei Minuten fuhr er sich unbehaglich mit der Hand unter den Kragen, eine Minute später seufzte er, als müsse er sich in ein ungeliebtes Schicksal ergeben.
„Also gut. Ich habe mit dem Techniten experimentiert, bis ich die ersten Kodes isolieren konnte. Eigentlich keine besondere Arbeit, aber zeitraubend. Einige Sequenzen waren irreparabel geschädigt - zum Glück nicht die Befehle für die Selbstvernichtung. Aber das habe ich schon vermutet."
„Wir haben den Impuls abgestrahlt, als wir die gewaltige Flotte über dem Asteroiden in der Ortung hatten", sagte Lenka Angrost, als Gregorian wieder schwieg.
Dafür handelte sie sich einen verweisenden Blick ein.
„Fünf Minuten Verzögerung", fuhr Dr.
Gregorian fort. „Die Techniten, mit denen wir es hier zu tun haben, sind ausgesprochen primitiv in ihrer Programmstruktur. Vor allem verfügen sie über ein ausgeprägtes Schwarmverhalten. Beides Notwendigkeiten, die auf den Strahlungsverhältnissen des Goldenen Systems beruhen. Der empfangene Selbstvernichtungsimpuls wird deshalb sofort an die nächste Stelle weitergegeben. Ich musste widrige Umstände und geringe Funkreichweiten einkalkulieren. Deshalb der Vorlauf. Die Impulskette durfte nicht abreißen."
„Es hat funktioniert", sagte Julius Guck Andoman von der Ortung. „In weitem Umkreis treiben nur noch Schiffswracks."
*
21. Juli 1344 NGZ Trauer und Freude vermischten sich bei uns und bei den Seecharan. Doch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft überwog.
Ich gab den Selbstvernichtungskode für die Techniten an Ingal Fathen Aidon weiter. Nach der Schlacht um GRAANWA-TAH wusste er, was er damit zu tun hatte. Die Techniten mussten vernichtet werden, denn sie ließen sich nicht vertreiben.
Und so kehrte nach zwölftausend Jahren die Ewige Truhe der Seecharan nach Rohalon zurück, nicht nur für eine halbe Umrundung des Heimatplaneten und um danach eine wilde Flucht anzutreten, sondern um die robotische Pest auf Rohalon mit Stumpf und Stiel auszurotten.
Wieder brannte der Planet. Nur waren es diesmal die Fabriken der Techniten, die sich selbst in die Luft sprengten.
Rohalon - ein beinahe zu Tode geschundener, verbrannter Planet – war endlich wieder frei. Ob und wie er sich erholen würde, musste die Zukunft erweisen.
„Wir haben immer für die Schutzherren Salkrit geschürft", verkündete Aidon nach seiner Rückkehr. Mir schien, als wäre er ein Stück weit über sich selbst hinausgewachsen, als hätte sein Flug nach Rohalon einen Kreis geschlossen, der vor mehr als zwölftausend Jahren begonnen hatte. „Das Salkrit, das auf GRAANWATAH und den benachbarten Asteroiden gelagert wurde, benötigen wir nun nicht mehr. Es ist für unsere neuen Schutzherren bestimmt, als Ausgleich für die Rettung unseres Volkes."
„Lass uns Freunde und Partner sein, nicht Herren und Diener", bat ich. So viel Dankbarkeit - gleichwohl hochwillkommen - war nicht richtig für ein stolzes und ethisches Volk wie die Seecharan. „Wir werden euch dafür bezahlen, wie es sich gehört."
Aidon dachte kurz nach. „Wir werden Freunde sein, solange wir existieren", versicherte er. „Aber nehmt dieses Salkrit als Geschenk an. Bitte. Wir stehen tief in eurer Schuld."
Du darfst ihm seinen Stolz nicht nehmen.
Ich weiß.
„Eure Schuld ist mehr als abgegolten", antwortete ich. „Ihr habt uns gerettet, und wir haben euch geholfen, wie Freunde es tun. Doch Freunde berauben einander nicht. Einhundertzehn Kilogramm Salkrit ..."
„Das ist kein Raub. Ihr erleichtert uns von dem, was symbolisch für unsere Not stand. Sobald es fort ist, werden wir endlich eine freie Zukunft haben, und wenn ihr wiederkommt, werden wir uns für jedes Mikrogramm neuen Salkrits bezahlen lassen. Bist du damit zufrieden?"
Das war ich.
*
Einhundertzehn Kilogramm wertvollster Hyperkristall. Ich hätte niemals zu hoffen gewagt, dass wir eine solche Menge nach Hause bringen würden - wenn der Transport auch nicht problemlos vonstatten gehen würde.
Aidon erklärte, dass es nach seinem Wissen unmöglich sei. mehr als fünf Kilogramm in einem Raumschiff aus der Charon-Wolke
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