Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2350 - Das schreiende Schiff

Titel: 2350 - Das schreiende Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sicht" hatte steuern müssen.
    Warum fielen ihm ausgerechnet jetzt wieder Ereignisse aus seiner ältesten Lebensgeschichte ein?
    Der grüne Schimmer des Kraftfelds kam näher. Rhodan nahm etwas Geschwindigkeit zurück, versuchte, die Größe der Lücke vor ihnen abzuschätzen.
    Es gelang ihm noch immer nicht.
    Vielleicht hundert Meter, vielleicht dreihundert. Jedenfalls würde die DÄDALUS bequem hindurchpassen. Wer auch immer die Lücke geöffnet hatte, schien sie für den SKARABÄUS eingerichtet zu haben.
    Zehn Sekunden ... fünf ... dann hatte die DÄDALUS die Strukturlücke erreicht. Das grüne Flackern verschwand vom Holo der Außenoptik.
    Rhodan atmete unwillkürlich auf' - und zuckte zusammen, als er hinter sich einen spitzen Schrei hörte.
    Er fuhr herum. Gucky sah ihn aus großen, runden Augen an.
    Seine Züge hatten sich etwas geglättet, das Fell war nicht mehr ganz so verschwitzt.
    Es schien ihm besser zu gehen. „Da ... ist etwas", sagte er zögernd. „In einem der ... Waggons des Schiffes nehme ich etwas wahr. Wo genau ... weiß nicht ... hinten, glaube ich." Er verzog das Gesicht. „Es ist schrecklich ..."
    Rhodan kannte den Ilt gut genug, um zu warten, bis er von allein fortfuhr. Der Mausbiber schloss die Augen wieder, konzentrierte sich, lauschte. Ein leichtes Zittern lief über seine Gesichtsbehaarung. „Ein Schreien ... ein telepathisches Schreien. In diesem schreienden Schiff befinden sich Lebewesen, die entsetzlich leiden!"
    Das schreiende Schiff ... Die Gedanken, die er empfing, mussten so überwältigend sein, dass er sie mit dem Raumer selbst assoziierte.
    Rhodan nickte. Er ignorierte Guckys Stöhnen und nahm in erster Linie zur Kenntnis, dass der Mausbiber wieder espern konnte. Es beruhigte ungemein, dass es dem Ilt allmählich besser ging. Er war überzeugt, dass sie ihn und seine Fähigkeiten dringend benötigen würden. „Was für Wesen?", fragte er.
    Hilflos zuckte Gucky die Achseln. „Sie sind fremd, unsagbar fremd ... auf keinen Fall Wesen wie wir, aber sie unterscheiden sich auch noch auf eine andere Weise von uns ..."
    „Und wieso leiden sie? Wie leiden sie?"
    „Ihr Leid ist allumfassend ... und sie sind so fremd ... Ich wage es einfach nicht, tiefer vorzudringen. Ich kann sowieso keine klaren Gedanken erfassen, nur verschwommene Eindrücke ..."
    „Aber wenigstens geht es dir besser."
    „Ich fühle mich noch immer, als hätte ich mit einem Oxtorner geboxt mit dessen Okrill als Schiedsrichter, aber ich habe den Eindruck, dass es langsam wieder aufwärts geht. Und du bist nicht weitergekommen, Großer?"
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    Die DÄDALUS näherte sich noch immer dem fremden Schiff. Rein optisch schien es nicht auffällig größer geworden zu sein.
    Entweder war der Abstand des SKARABÄUS zu der unbekannten Einheit oder das Schiff selbst wesentlich größer, als Rhodan bislang angenommen hatte.
    Der Resident sah nach den Strangeness-Scouts, die sich ebenfalls auf dem Weg der Besserung zu befinden schienen. Dann setzte er sich hinter die Kontrollen und bereitete einen Funkruf vor, eine der üblichen Grußbotschaften, die sie als Einheit der Liga Freier Terraner auswies und ihre friedlichen Absichten betonte.
    Dann wartete er, während die DÄDALUS mit gleichmäßiger Geschwindigkeit ihrem Ziel entgegenstrebte.
    Keine Antwort. In dem Waggon-Konglomerat vor ihnen reagierte niemand auf seine Botschaft.
    Er überlegte gerade, ob er noch einmal versuchen sollte, per Funk Kontakt mit dem fremden Schiff aufzunehmen, als ein Ruck durch die DÄDALUS ging und das Jaulen einer Sirene erklang.
     
    *
     
    „Wir stehen unter Beschuss!", meldete die Bordpositronik. „Ausweichmanöver eingeleitet!"
    Mit einem leisen Fluch sprang Rhodan zurück hinter die Kontrollen. Die Ortungsbilder, die nun hereinkamen, waren deutlich besser als noch vor kurzem, und er erkannte, dass sich zahlreiche Aufbauten auf der Hülle des schreienden Schiffs zur DÄDALUS gedreht hatten. Er hegte nicht den geringsten Zweifel daran, dass es sich um kleine Geschützstellungen handelte, die soeben das Feuer auf die DÄDALUS eröffnet hatten.
    Kopfschüttelnd rief er Daten auf. Wieso öffnete man ihnen eine Strukturlücke im Schutzschirm, nur um sie dann anzugreifen? Was wurde hier gespielt?
    Etwas beruhigt lehnte er sich zurück, als er die Daten gesichtet hatte. Sämtliche Feuerstöße waren bislang im 50 Meter durchmessenden HÜ-Schirm des SKARABÄUS verpufft, ohne dessen Leistungsfähigkeit ernsthaft auf die

Weitere Kostenlose Bücher