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2357 - Camp Sondyselene

Titel: 2357 - Camp Sondyselene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verlieren", sagte Kantiran, während er sich setzte. „Cosmuel hat ein kleines Trivid vorbereitet, in dem sie euch die wichtigsten Informationen zu Camp Sondyselene näher bringt. Wenn ihr wollt, können wir sofort anfangen."
    Sie wollten.
    Cosmuel, die die unbekannte Friedensfahrerin skeptisch zu beäugen schien, begann mit ihrer Präsentation. In einer virtuellen Fahrt konnten die Anwesenden große Teile der mehr als drei Kubikkilometer umfassenden Anlage begutachten. Viel ruhiger als sonst blieb sie während der Präsentation. Mit nüchterner, unaufgeregter Stimme legte sie die Leistungsdaten von Camp Sondyselene vor, ohne dabei auch nur mit einem Wort auf Mühen und Probleme während der letzten vierzehn Tage einzugehen. „Die Energie-Emissionen liegen weit unter den vorgegebenen Schwellenwerten", sagte sie. „Auch habe ich darauf geachtet, markante Ausstöße im hyperenergetischen Bereich an jene der hier benutzten Kennungen anzupassen. Das bedingt zwar ein paar Prozent Leistungsverlust, vermindert aber andererseits die Gefahr, durch einen Zufall entdeckt zu werden ..."
    „Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, Camp Sondyselene derart nahe der Stadt aufzubauen?", fragte Polm Ombar, während er zwei Fleischbatzen in sein Maul stopfte. „Die Anlage selbst scheint perfekt angelegt zu sein. Wenn ich allerdings die Gefährdung der Stadtbevölkerung durch unsere Anwesenheit in Betracht ziehe, hast du eindeutig versagt, Cosmuel." Er sagte es ruhig, fast zu ruhig. Nebenbei kaute er intensiv am rohen oder halbrohen Fleisch herum und schob sich im Sekundentempo weitere Stücke nach. „Das war meine Idee", mischte sich Kantiran ein, bevor die Cyno etwas sagen konnte. „Ach ja?" Polm schleuderte einen angenagten und angebissenen Knochen beiseite. Ein Servo-Roboter kam herbeigewuselt und ließ ihn in seinem überdimensionierten Abfallmaul verschwinden. „Bist du dir darüber im Klaren, was du angerichtet hast? Camp Sondyselene ist offensiv ausgerichtet!" Der Revisor knackte einen unterarmlangen Fleischschlegel entzwei und verwendete dazu gerade mal drei Finger. „Die Friedensfahrer bewegen sich das erste Mal seit ihrer Gründung aus einer passiven Haltung heraus. Das heißt, dass die Gefahrenmomente wesentlich größer als bei allen unseren bisherigen Missionen sind."
    „Ich habe das Thema mit Cosmuel ausgiebig diskutiert und bin zum Schluss gekommen, dass die Vorteile die Nachteile überwiegen." Kantiran konnte nicht umhin, das Werk dieser ungemein kräftigen Hände zu beobachten. So, wie der Revisor dasaß und in Eimern voll Blut und Fleisch wühlte, hätte er ohne Weiteres in einem terranischen Splash-Trivid der untersten Kategorie mitwirken können. „Weil du es ansprichst, Polm: Wer von euch war denn schon einmal in Aktiv-Einsatz? Wer von euch hat jemals die Konfrontation von sich aus gesucht und. ist nicht zurückgewichen? Wer von euch besitzt Erfahrung, wenn es gilt, nicht nur mit dem LICHT-Generator Frieden zu stiften, sondern, ganz im Gegenteil, aktiv in einen Kampf einzugreifen?"
    Polm Ombar schleckte scheinbar völlig unberührt seine Finger ab. Auludbirst sandte eine seltsame, an Eibisch und Weinessig gemahnende Duftmischung aus, während alle anderen nicht reagierten. „Ich bitte euch, mir und meinen Erfahrungen zu vertrauen. Ich habe einen Krieg hinter mir, der alles andere als sauber geführt wurde und in dessen Verlauf ich sehr schmerzhafte private Verluste hinnehmen musste. Ich weiß vielleicht als Einziger hier am Tisch, worauf es ankommen kann, wenn wir uns gegen die Truppen der Chaotarchen zur Wehr setzen. Darüber hinaus ist eine Stadt wie diese ..." Er deutete auf das Bild, das eine der ausgeschwärmten Spionsonden von La Untique projizierte. „... wie ein Honigtopf für all jene, die etwas suchen oder zu verkaufen haben. Sie ist die größte und bedeutungsvollste im gesamten Lazaruu-Sternhaufen. Abgesehen vom zwielichtigen Informationshändlern, Raumfahrern und politischen Vertretern, die hier zweifellos herumlungern oder es sich gut gehen lassen, sind wir auch in der Lage, die Infrastruktur zu nutzen ..."
    Kantiran wiederholte jene Argumente, die er bereits Cosmuel gegenüber vorgebracht hatte.
    Er schwitzte und fühlte sich seltsam ausgelaugt, als er endete. „Meine Begleiterin hat beste Arbeit geleistet, das müsst ihr zugeben. Camp Sondyselene ist funktionstüchtig. Es wird uns gute Dienste leisten. Ich bitte euch also, diesen Bau gutzuheißen."
    Polm Ombar richtete sich auf,

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