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2357 - Camp Sondyselene

Titel: 2357 - Camp Sondyselene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auffetten?"
    Kirmizz betrachtete den Lenker eindringlich. Sollte er ihn töten - oder übernehmen?
    Cajanthas war zweifellos ein minderwertiges Geschöpf, darauf aus, unerfahrene Besucher auf Vibe-Lotoi zu schröpfen.
    Andererseits ... es mochte von Vorteil sein, jemanden an der Seite zu wissen, der wusste, wie La Untique funktionierte.
    Kirmizz wollte sich in der Stadt umsehen und darauf warten, dass seine verschütteten Erinnerungen ansprachen. Die Nähe der Raumschiffe hier sagte ihm zwar etwas, aber sie erzeugten bloß misstönende Geräusche in seinem Kopf. Als besäßen sie grässliche, ungeübte Stimmen. Es musste noch andere Dinge geben, die Kirmizz' Gedächtnis auf die Sprünge halfen. Also würde er das Angebot des Echsischen annehmen. Töten konnte er ihn immer noch. „Ich akzeptiere", sagte Kirmizz knapp und stieg in den Fond des Schwebegefährts. „Na also, geht doch, mein stinkender Freund!" Der Chauffeur drehte seinen Kopf um 180 Grad nach hinten und schielte ihn an. „Wo soll's denn hingehen?"
    „Ich brauche eine Herberge. Zuerst aber zeig mir die Sehenswürdigkeiten der Stadt."
    „Geht klar. Macht hundertachtzig LZR-Iverand - ist das in Ordnung für dich?"
    „Ja."
    „Moment! Eine lange, gummiähnliche Hand schlängelte sich auf Kirmizz zu, legte sich kalt auf seine Schulter. Die Krallenlackierung war mittlerweile in Nussbraun gehalten. „Du wirst doch nicht derart viel Geld ausgeben wollen? Das ist reiner Wucher!"
    „Du selbst hast den Preis vorgeschlagen, Cajanthas!" Sanft, aber bestimmt schob Kirmizz die Hand beiseite. „Mag ja sein - aber auf La Untique handelt man den Fahrpreis aus. Ist eine Sache der Ehre, Stinker."
    „Na gut. Ich zahle dir sechzig LZR-Iverand."
    „Ich wusste doch, dass ich dir nicht trauen darf, Fremder!", schrillte der Echsenartige und setzte sein Fahrzeug wieder zu Boden. „Beutelschneider! Halsabdreher!
    Depudant! Die Heilige Bubba soll dich noch heute heimsuchen und dir die Testikel ins ungewaschene Maul stopfen!
    Hast du denn überhaupt kein Schamgefühl?"
    Kirmizz verstand das Spielchen nicht. Es ermüdete ihn. „Nun gut. Dann zahle ich eben hundert."
    „Willst du, dass ich meine eigene Nachbrut fressen muss, um bis zur Ankunft des Zerlösers nicht hungers zu sterben?
    Herzloses Ungetüm, Sohn eines gepökelten Rückelschweins!"
    „Dann eben hundertfünfzig." Kirmizz beugte sich vor, blickte Cajanthas eindringlich ins Gesicht. „Das ist mein letztes Wort. Dieses Schauspiel hat nun ein Ende."
    „Ich wusste ja, dass du ein wahrer Freund bist, Freund! Meine Nachbrut würde ein Loblied auf deine Großzügigkeit grunzen, wenn ich sie nicht schon längst weggeschmaust hätte. Nun gut - dann gehen wir's an!"
    Cajanthas hob sein Fahrzeug an und brauste in scheinbar unkontrollierten Schlangenlinien davon, ohne auf Roboter oder Lebewesen auf dem Landefeld zu achten. Mit der Linken steuerte er, während er die Rechte dazu verwendete, Schrott und Müll in ein Trichterrohr zu füttern. „Was tust du mit all dem Unrat?", fragte Kirmizz interessiert, während sie sich einer leuchtenden Schranke näherten. „Die Karre spuckt das Zeug nach allen Richtungen hin. Sieht dann so aus, als würde der Gleiter jede Minute den Geist aufgeben. Ein defektes Fahrzeug interessiert niemanden, während ein neuer ... Nun ja, wir befinden uns in La Untique.
    Du kannst gar nicht so schnell schauen, da stiehlt man dir die Hand und sticht deinen Gleiter ab. Kann auch von Fall zu Fall umgekehrt sein, je nachdem, ob die Transverpflanzungskliniken Nachschub benötigen oder die Service-Werkstätten.
    Guten Tag, Herr Inspektor. Schönes Wetter heute."
    Cajanthas hatte sein Fahrzeug ruckartig vor der Schranke gestoppt, eine Sonnenbrille aufgesetzt und einem heranschleichenden Kartanin die letzten Worte zugerufen.
    Der Felide war heran. Er beugte sich zum Chauffeur herab. Er trommelte auf das Dach des Schwebegleiters. „Der gute alte Cajanthas!", sagte er mit einem schnurrenden Unterton. „Hast du mal wieder einen Dummen gefunden?"
    „Scheint so. Wie geht's dem werten Kollegen Ischmil?"
    „Schlecht, mein Bester. Wie er mir erzählte, schuldest du ihm noch ein kleines Sümmchen Geld." Das Getrommel auf dem Dach wurde drängender, ungeduldiger. „Darf ich ihm melden, dass du deinen monatlichen Obolus beglichen hast? Es ist schließlich nicht selbstverständlich, dass ein Unabhängiger wie du auf das Landefeld vorgelassen wird."
    „Mein Fahrgast wird bezahlen." Cajanthas rutschte nervös auf

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