2357 - Camp Sondyselene
fragte Ushekka schließlich. „Nein", antwortete der Wasserträger. „Es geht längst nicht mehr um die Kristalle."
Sie schoben mehrere tote Kartanin beiseite und drängten sich noch näher zur Essensbude. Es regnete, als wäre das Ende der Welt gekommen
25.
Kantiran landete den Zweimanngleiter im Schutz des Deflektorschirms und überblickte das schier unglaubliche Chaos.
Hundertschaften klappriger Roboter schafften Leichen beiseite, warfen sie achtlos in riesige Container.
Sie mischten sich unters Volk. Niemand achtete auf sie. Umherstehende Kartanin gaben ihre Beobachtungen oder jener, die das grausame Schauspiel überlebt hatten, weiter. Halbwüchsige torkelten maunzend umher und suchten nach ihren Freunden, Eltern, Verwandten.
Viele lagen trotz des heftigen Regengusses in riesigen Knäueln verkeilt und beweinten ihre Angehörigen. Andere standen völlig unter Schock, saßen apathisch da oder marschierten planlos zwischen den Buden umher. „Wir müssen unsere Kollegen zurück nach Camp Sondyselene beordern", sagte Polm Ombar mit belegter Stimme. „Dies ist jene ... Spur; die wir gesucht haben."
Kantiran ballte die Hände.
Er war Mensch.
Er besaß einfach nicht die Fähigkeit, all dieses Leid wegzustecken und das „große Bild" dahinter zu sehen.
Die Friedensfahrer steckten inmitten der größten Auseinandersetzung, die dieser Teil des Universums jemals gesehen hatte.
Aber das kümmerte ihn in diesen Augenblicken nicht.
Er hob den Kopf, ließ den Regen dankbar über sich ergehen.
Das Nass schwemmte die Tränen aus seinen Augen.
ENDE
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