2357 - Camp Sondyselene
drei Zahnreihen blicken möchte. Gar nicht zu reden von der Losung, die die beiden Herrschaften hinterlassen hätten, wenn ..."
„Und was war mit den Medusa-Schlangen?"
Cosmuel schüttelte sich. „Erinnere mich bloß nicht an diese Mistviecher! Dünn wie Striche, kräftig wie Stahlklammern und giftig wie eine Horde Schwiegermütter Bäh ..."
Sie durchwanderten die Höhle und ihre vielen Seitenarme. Kantiran flachste weiter, behielt aber sehr wohl die Fortschritte ihrer Arbeit im Auge. Er hatte sich auf ihren Wunsch hin kaum eingemischt, sie auch nicht auf eventuelle Schwachstellen hingewiesen.
Cosmuel leistete gute Arbeit. Die Liste seiner Beanstandungen war und blieb kurz.
Hatte er den Raum des Hauptrechners in der zweiten unterirdischen Ebene bei seiner ersten Begehung noch als zu feucht und die Decke als zu schwach abgestützt registriert, so war nun nichts mehr zu beanstanden. Sie hatte eine weitere Schicht hitzeglasierten Spritzgesteins angebracht, überzogen mit einer Terkonitlegierung. Die Wasserversorgung der zentralen Wohneinheiten, zwei „Stockwerke" darunter, war schlichtweg genial gelöst.
Ein unterirdisches Bächlein, das er in den angefertigten Plänen nicht einmal registriert hatte, sorgte für ausreichend Frischwasser. Die Kühlung diverser Aggregate funktionierte ebenfalls über Wasser und ein raffiniertes System künstlich angelegter Zwischenkanäle, die sich das äolische Prinzip des hiesigen Höhlenlabyrinths zu Nutze machten.
Auch die Unterbringung der „beweglichen Güter", wie die Spionsonden, Minikameras und auch ein kleiner, den hiesigen Verhältnissen angepasster Gleiter so schön hießen, war schlichtweg klasse. Die Fahrzeuge in einer Größenordnung zwischen zehn Metern und wenigen Zentimetern konnten an vier verschiedenen Punkten in Camp Sondyselene ein- und ausgeschleust werden. Notwendige Wartungsarbeiten, die die Roboter der THEREME an ihnen ausführen mussten, wurden genau unterhalb des ins Gestein geparkten Mutterschiffs ausgeführt. „... das Prinzip der kurzen Wege nenne ich das", sagte Cosmuel soeben stolz. „ILKAN war natürlich nicht meiner Meinung und hat in seinen Vorschlägen viel mehr Wert auf Kompaktheit und logische Gesichtspunkte gelegt. Deswegen ist es ja auch bei Vorschlägen geblieben.
Wusstest du, dass das Bordgehirn manchmal einen ziemlich unangenehmen Unterton anschlägt? Manchmal glaube ich, dass es mich nicht mag ..."
„Dieses Problem ist bereits gelöst", sagte Kantiran karg. „Nun - was hältst du davon?"
Sie drehte sich im Kreis, hob dabei die Arme, drehte sich übermütig wie ein junges Mädchen beim Tanz im Kreis. „Wenn ich daran denke, dass das ganze Zeug noch vor elf Tagen in drei OREON-Transportern steckte, dann halte ich das für eine recht gute Leistung."
„Recht gut?" Sie bremste ab, stützte die Arme in die Seiten und blickte ihn mit gefährlich glitzernden Augen an. „Na ja ... eigentlich für ziemlich gut."
Obacht, Kantiran, du musst zurückrudern!
Ein weiteres falsches Wort bringt dich in Teufels Küche ... „Nein - eigentlich halte ich die Anlage für sehr, sehr gelungen. Du hast tolle Arbeit geleistet. Es wird den anderen sicherlich gut gefallen."
In den nächsten Tagen würde ein ganzer Trupp von Friedensfahrern hier einfallen.
Sie würden sich ebenfalls ein Bild von der hiesigen Situation machen, die Arbeit Cosmuels beurteilen - und auch die Wahl des Standorts einer kritischen Prüfung unterziehen.
Irgendwie bereitete es Kantiran Bauchgrimmen, dass Polm Ombar mit von der Partie sein würde. Der Revisor war ein grimmiges Wesen, mit dem nicht immer gut Chroken zu essen war. Auch wenn Kantiran in ihm eine Art ... Freund sah, so war Polm nicht unbedingt jemand, der die Konfrontation scheute.
Letztlich ging es darum, ob die Friedensfahrer seine persönliche Standortwahl guthießen oder nicht. Nicht nur Cosmuel Kain stand auf dem Prüfstand. Auch er selbst musste sich einmal mehr beweisen
5.
Ushekka genoss die trockene Hitze seiner Kabine. Die bordüblichen Heizstrahler lieferten ausreichend Wärme, um seinen kälteempfindlichen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.
An Bord der AY'VA'RATHU musste gespart werden. So kam es, dass die Verbindungsgänge und auch manche der mit wenig Personal besetzten Schiffsabteilungen schrecklich unterkühlt waren.
Der Hauri sog bedächtig am Schlauch des Ospeno-Topfes. Bröckelige, hartklumpige Flüssigkeit schwappte in seinen Rachen.
Verärgert spuckte er den ersten Zug
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