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236 - Gestrandet

236 - Gestrandet

Titel: 236 - Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn und Christian Schwarz
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verwundert.
    »Ich habe keine Ahnung.« Goldwyn schmiegte sich an ihn. »Aber ich fürchte, es wird unsere Heimat werden.«
    Kenner atmete aus. War die Welt untergegangen? Er war erstaunlicherweise nicht deprimiert. Er dachte an Rayna. Sie lebte noch. Wo war sie?
    ***
    9. Februar 2525, Antarktis
    Matthew Drax wusste nicht, wie lange die Reise in völliger Dunkelheit gedauert hatte. Mehrere Stunden aber ganz sicher. Als er aus dem Hovercraft gezerrt wurde, musste er zuerst die Augen schließen und dann das grelle Sonnenlicht wegblinzeln.
    »Das glaube ich nicht«, ächzte er, als er wieder richtig sehen konnte. »Das ist… phantastisch!«
    Von einem Bergrücken aus blickte er über ein gewaltiges, bis zum Horizont reichendes Eisfeld, das von mächtigen Rissen und Spalten durchzogen wurde. In etwa fünf Kilometern Entfernung duckte sich eine von Palisaden umgebene Stadt aus niedrigen Holzhäusern in den schrundigen Schnee. Ein mächtiger, unregelmäßig verlaufender Spalt umgab die Stadt wie eine Art mittelalterlicher Burggraben.
    »Georgshütte«, sagte Unter-Clark Adolfo Darnell erbittert. »Das Terroristennest.« Sofort hatte er einen Gewehrkolben im Rücken. »Maul halten, Clarkist«, befahl der ganz in Blau gekleidete Schläger.
    Adolfo Darnell erhob sich stöhnend aus dem Schnee, in den er gestürzt war. Matt half ihm hoch, in der Erwartung, ebenfalls einen Schlag zu kassieren. Aber der kam nicht. Der Blaugekleidete, wie seine Kameraden in einheitliche Pelzkragenjacke, Hose und Fellmütze mit blauem Emblem gehüllt, ließ ihn gewähren.
    »Geht’s wieder?«
    »Schon gut, ich bin in Ordnung«, erwiderte Darnell und biss die Zähne zusammen. Er wollte sich vor den Georgshüttern keine Blöße geben.
    Sie standen frierend da. Dass sie in den noch eisbedeckten Teil der Antarktis gebracht wurden, hatte Matt schon während der Fahrt vermutet, weil es immer kälter geworden war. Trotzdem war er auf einen solchen Anblick nicht vorbereitet gewesen.
    Vier blau gestrichene Holzhäuser bildeten eine Art Station auf dem Bergrücken. Rund dreißig schwer bewaffnete Blauuniformierte sowie eine Menge Zivilisten hielten sich hier auf. Einige hatten Schneeschuhe an die Füße geschnallt. Zwei fuhren soeben mit quadgroßen Hovies in die Eiswüste hinein.
    Der große blonde Anführer der Terroristen, die sie entführt hatten und den Matt für den Schneewolf persönlich hielt, verhandelte gerade gestenreich mit dem Kommandanten des Militärs. Währenddessen standen die fünf Gefangenen dicht gedrängt und schwer bewacht zwischen den Häusern.
    Ein eiskalter Wind pfiff über den Bergrücken und wirbelte kleine Schneeflocken vom Eis. Trotz seiner Thermokleidung aus marsianischer Spinnenseide begann Matt allmählich zu frieren. Seine Hände waren schon rot und klamm, da keiner der Gefangenen Handschuhe abbekommen hatte. Aruula in ihrem Pelzmantel und den kniehohen Stiefeln konnte es kaum besser gehen. Er fand trotzdem die Muße, seine Blicke weiterhin schweifen zu lassen.
    Das größte der vier Häuser war geöffnet. Durch das mächtige Tor fiel eine breite Lichtbahn und riss drei Kettenfahrzeuge, groß wie Lieferwagen, aus dem Zwielicht. Sie sahen identisch aus, besaßen eine blau gestrichene Fahrerkabine mit aufgemalten gelben Zahlen- und Buchstabenkombinationen sowie eine Sitzfläche im hinteren Teil, die aus zwei parallelen Bänken bestand. Die Plastikplane, die sich auf vier metallenen Stützen darüber spannte, war hoch gerollt und konnte bei Bedarf und schlechtem Wetter heruntergelassen werden.
    Fünf Minuten später wurde eines der Gefährte mit der Bezeichnung PF-23 aus dem Schuppen gefahren. Die Gefangenen mussten auf die Sitzfläche steigen und wurden mit Eisendrähten, die schmerzhaft in die Gelenke schnitten, an den Handlauf neben den Sitzbänken gefesselt. Zwei Bewaffnete postierten sich hinter ihnen.
    Das Kettenfahrzeug nahm rasselnd Fahrt auf und arbeitete sich den steilen Hügel in Richtung Eisfeld hinunter. Immer wieder wirbelten Schnee und Eisbrocken hoch.
    Georgshütte lag nun in voller Pracht vor ihnen. Matt hatte längst erkannt, dass es sich um eine ehemalige antarktische Forschungsstation, höchstwahrscheinlich der Deutschen, handelte. Das Zentrum der Stadt, nach den Maßstäben seiner Zeit eher ein größeres Dorf, wurde von drei schwarzen Halbröhren gebildet, die sich wie Walrücken aus dem Eis erhoben. Zwei waren parallel angeordnet, die dritte verlief im rechten Winkel dazu. Nicht weit davon stand ein

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