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2365 - Die Drokarnam-Sphäre

Titel: 2365 - Die Drokarnam-Sphäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Julitha lehnte mit geschlossenen Augen gegen die Wand.
    Beide schwiegen.
    Schließlich trat Lucinda zurück und bat alle, sich einige Schritte zu entfernen. „Manchmal muss es mit Gewalt gehen. Ich habe zwar einen Mechanismus freigelegt, der ..." Er winkte ab. „Ach, was soll's.
    Wenn der Mechanismus nicht mehr existiert, wird er das Schott nicht mehr blockieren. Eine einfache Rechnung.
    Schließt eure Helme, man weiß nie, ob dahinter nicht eine Giftgasatmosphäre lauert." Hastig kamen sie seinem Befehl nach. Darin zog er seinen Strahler und feuerte.
    Es zischte, Funken flogen, und mit einem deutlich hörbaren Krachen schob sich das Schott einen halben Meter zur Seite.
    Julitha tippte auf ein Messgerät. „Etwas dringt aus der Kammer. Es scheint sich um reinen Stickstoff zu handeln." Sie hielt den Blick auf die Anzeigen gerichtet. „Gut, dass wir die Helme geschlossen hatten. In reinem Stickstoff würden wir ersticken.
    Aber er wird sich schnell mit der Außenluft vermischen, und dann können wir die Helme wieder öffnen."
    Trim wandte sich an die Medikerin. „Warum ist der Stickstoff nicht schon längst durch den Haarriss ausgetreten?"
    Julitha ging durch das halb offen stehende Schott und bückte sich an dessen Innenseite. „Eine flexible Kunststofflamelle hat das Gas festgehalten." Sie drehte sich um. Ihr Blick schweifte durch die kleine Kammer, die hinter dem Schott lag. Sie zuckte zusammen. „Und ich weiß auch, warum man diesen Raum mit Stickstoff geflutet hat."
    Inzwischen standen alle Mitglieder des Einsatzteams in der Kammer, die wenige Meter durchmaß. Trim blickte sich um und konnte kaum glauben, was er sah. Jeder Millimeter der Wände, der Decke und des Bodens bestand aus schillerndem PEW. „Das ist eine Grabkammer", fuhr die Medikerin fort. Sie trat neben einen offenen Steinsarkophag, in dem ein mumifizierter Körper lag, der einen grauenvollen Anblick bot.
    Trim stellte sich neben sie. Die vertrocknete und verwachsene Leiche lag auf roten Stoff gebettet. „Ist das - ein Lemurer?"
    „Soweit ich es ohne genauere Analyse feststellen kann, stimmt deine Vermutung.
    Die Kammer wurde mit Stickstoff geflutet, um diesen Leib zu konservieren. Er ist stark geschrumpft. Ich habe nie zuvor einen Körper gesehen, der mit derartig vielen Tumoren bedeckt war."
    Trim überwand sich und beugte sich näher über die Schreckensgestalt. Kaum ein Zentimeter der Haut war nicht von Wucherungen verunstaltet. Quer über die vertrocknete Wange zog sich ein dunkelrot verkrusteter Riss. Die Kleidung beulte sich an unzähligen Stellen aus. Selbst unter dem schütteren grauen Haar waren Tumoren gewachsen. „Er trägt ein Stirnband."
    Julitha berührte das auffällige Kleidungsstück mit den Fingerspitzen. „Es besteht aus Leder. Jetzt, da es nicht mehr von purem Stickstoff umgeben ist, wird es in Kürze ebenso zerfallen wie der Leib des Lemurers. Die Einwirkung des Sauerstoffs ..." Sie brach ab. „Vielleicht sollte ich euch diesen Vortrag später halten."
    Startac trat an die gegenüberliegende Seite des Sarkophags. Sein Blick war hart, die Arme an den Oberleib gezogen. „Ist das Inday Anuun-Drazin?"
    Trim hatte dieselbe naheliegende Schlussfolgerung gezogen. „Davon können wir ausgehen. Aber wie kommt ein lemurischer Wissenschaftler zu einer Grabkammer aus PEW? Dieses Mausoleum besitzt einen finanziell unschätzbaren Wert. Und wenn dies seine Leiche ist, worin besteht die Verbindung zu Day-Drazin?"
    Startac starrte den mumifizierten Toten an. „Ausgerechnet an diesem Ort ist Day-Drazins Bewusstseinsfeld nicht gegenwärtig. Was hat das zu bedeuten?"
    Beiläufig bemerkte Trim, dass sich Captain Lucinda und Frahen Tines mit Bildschirmen und technischen Einheiten beschäftigten, die an den Wänden der Grabkammer aufgereiht standen. Er wollte gerade nachfragen, ob noch eins der alten Geräte intakt war, als Startac seine Aufmerksamkeit forderte.
    Dem Freund stand die Verblüffung ins Gesicht geschrieben. „In der Mumie liegt eine winzige Spur von Leben verborgen!"
    Julitha zog ihren medizinischen Scanner und richtete ihn auf die Leiche. „Das ist völlig unmöglich. Der Körper ist seit über fünfzigtausend Jahren tot!"
    „Ich spüre es", widersprach Startac. „Kann ich den Helm öffnen?"
    Julitha überprüfte kurz die Werte der Luft und nickte.
    Startacs Helm faltete sich zusammen. Der Monochrom-Mutant löste weitere Verschlüsse und schlüpfte mit dem rechten Arm aus dem Raumanzug. Er streckte die zitternde Hand

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