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2367 - Rekruten des Chaos

Titel: 2367 - Rekruten des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ersten Versuch unternommen hatten.
    Den ersten, den ich bewusst miterlebt habe, korrigierte er sich.
    Was sagtest du? Du heißt mich willkommen? Dann danke ich dir für deine vorübergehende Gastfreundschaft.
    Um ihn herum wurde es übergangslos hell.
    Er sah die Halle, wie er sie mit seinen Hypersinnen immer wahrgenommen hatte.
    Gleichzeitig sah er sie aber auch in den internen Abbildungen der Ortung, die der COMP in Betrieb genommen hatte. „Der erste wichtige Schritt ist vollzogen", hörte er einen Ganschkaren sagen. „Es wird weitere Jahrtausende dauern, bis das Bewusstseinsfeld in den Kristallkörper integriert ist. Wir werden viele Versuche unternehmen, aber irgendwann wird das Integrat fertig gestellt sein."
    Ich höre die Stimme auf akustischem Weg!
    Es ist die Rückkopplung durch meinen Körper Es ist ab sofort auch deiner Former von Haardh, du hast jetzt wieder einen Körper.
    Ich hatte nie einen. Mein Volk hatte sie.
    Besser wäre gewesen, man hätte unsere Bewusstseine separiert und jedem einen eigenen Körper gegeben.
    Vermutlich entspricht es nicht dem Ziel, das sich TRAITOR gesetzt hat. Meinem auch nicht. Wann erfahren wir etwas über unser Ziel?
    Ich bin ein Computer, kein Hellseher
     
    4.
     
    Tief unter der Fabrik leuchteten zwei irreguläre Gasnebel. Sie sahen aus wie vom Sturmwind zerrissen. In ihrem Innern wogten die Materiemassen, Entladungsblitze von etlichen Lichtjahren Länge zuckten. Eruptionen schleuderten Gas und Staub weit hinaus ins All.
    Die Sternenkatastrophen dieser Region mochten ein paar tausend Jahre her sein, so lange etwa, wie das Integrat für seine Vervollkommnung benötigt hatte.
    Jetzt aber war der Zeitpunkt gekommen.
    Nach Aussage des COMP-Teils waren inzwischen über zwanzigtausend Jahre vergangen, vielleicht auch mehr. Das Integrat hatte die ganze Zeit im Innern der Fabrik zugebracht.
    Der Former von Haardh konnte sich fast nicht mehr vorstellen, wie es draußen aussah. Sein Leben im All, die Freiheit von damals, es schien ihm wie ein Traum aus einem anderen Leben oder aus dem Leben anderer. Wäre der COMP mit seinen untrüglichen Daten nicht gewesen, der Former hätte vieles nicht wahrhaben wollen. „Ausschleusen!" Das Kommando kam aus einer durchsichtigen Kanzel über ihnen im Hangar. „Wir sind beim Quandraja-Irrläufer."
    Die Insassen waren kaum auszumachen.
    Gewöhnlich fertigten sie Schiffe von mehreren hundert Metern Durchmesser und bis zu hundert Metern Höhe ab, aber kein zylindrisches Gebilde von gerade mal dreißig Metern Länge. „Wir sind bereit. Öffnet den Hangar!", antwortete der COMP über den in seinen Körper integrierten Funkwellenmodulator.
    Da draußen, lag da etwa ... Der Former erinnerte sich undeutlich an die Oberfläche des Planeten, auf der die Fabrik gestanden hatte. Galt das immer noch? Lag die rötliche Bronzeebene weiterhin auf A'iron-A'iron, oder hatte sie sich längst von der Heimatwelt seines Volkes entfernt?
    Existierte der Planet noch?
    Der Former von Haardh grub in den verschütteten Stollen seines früheren Lebens. Irgendwann - er hatte keine Ahnung mehr, in welchem Zusammenhang es gewesen war - hatte er sich die Frage nach dem Sinn der Aktion gestellt. Was hatte die Mitarbeiter der Terminalen Kolonne damals bewogen, den Planeten der A'ironen nicht nur vor der tödlichen blauen Sonne zu retten, sondern ihn mit ins Niemandsland zu schleppen? Enthielt er wertvolle Rohstoffe, die man ausgebeutet hatte?
    Die A'ironen waren nie auf die Idee gekommen, nach etwas zu suchen, was sie nicht dringend benötigten. Außerdem hatte in ihnen über Tausende Generationen hinweg der Drang geherrscht, die planetare Existenz aufzugeben. Schon aus diesem Grund hatten sie nie Löcher in ihre Welt gebohrt.
    Und TRAITOR?
    Plötzlich konnte der Former es kaum erwarten, dass der Kristallkörper endlich ausschleuste. Die Hangarschotten glitten quälend langsam auseinander, Draußen leuchtete ein einzelner Stern. Das musste der Quandraja-Irrläufer sein, von dem die Ganschkaren gesprochen hatten. „Integrat an Leitzentrale", sagte der Former unter Nutzung des Funkmodulators. „Quandraja ist so etwas wie ein Leuchtfeuer. Wo liegt es?"
    „Zwischen den Galaxien Tellondrod und Namerodh. Dahinter erstreckt sich eine dunkle Zone bis zum Abgrund."
    Das Integrat kannte weder die Namen der Galaxien noch den besagten Abgrund. „Gibt es Daten zum Abgrund?"
    „Natürlich. Es ist kein Abgrund im eigentlichen Sinne, aber man gelangt auf diesem Weg zur anderen Seite.

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