Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
237 - Die Welt in der Tiefe

237 - Die Welt in der Tiefe

Titel: 237 - Die Welt in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
unter fremdem Einfluss stand. Doch was hatte der Kolben enthalten, und was wollte sie damit? Es musste etwas mit ihrem gestrigen Ausflug zu den Dearys zu tun haben, auch wenn dieser Zusammenhang im ersten Moment absurd erschien.
    Matt alarmierte Darnell. Der Unter-Clark fragte bei den Wachposten nach. Aruula hatte Fort Washington tatsächlich vor einer halben Stunde in Richtung Fort Kennedy verlassen, war dort aber nicht angekommen. Sie musste sich trotz Beleuchtung unbemerkt in die Büsche geschlagen haben.
    Matt bekam es mit der Angst zu tun. Wenn sie, aus welchen Gründen auch immer, wieder zu den Deary-Felsen ging, konnte es diesmal tödlich enden.
    Auf Matts Bitte hin stellte Adolfo Darnell ein Kommando Marinas zusammen. Sie alle bekamen kugelsichere Westen. Mit drei schnellen Kampfhovies, die extra für den Einsatz gegen die gefährliche Tierwelt des Sanktuariums gebaut waren und drei schwenkbare Maschinengewehre besaßen, brausten sie am Rand der Biotief-Felder dahin. Matt saß im vordersten bei Darnell und er konnte nicht behaupten, dass es ihm besonders gut ging. Er war so angespannt, dass er gar nicht bemerkte, wie er abwechselnd mit dem linken und dem rechten Fuß schnelle Takte auf den Boden klopfte.
    Die Kampfhovies schoben sich den Highway to Hell hoch. Matt hoffte, dass Aruula jeden Moment in ihren langen Lichtkegeln auftauchte. Doch vergeblich.
    Langsam, mit gedrosselten Motoren, schoben sich die gepanzerten Fahrzeuge, die von ihrer Form her Särgen glichen, in die Felsen vor.
    »Da! Da ist sie!« Matt beugte den Oberkörper vor, seine Sinne waren bis zum Äußersten angespannt. »Was tut sie da?«
    Aruula hatte sich gerade ein steiles Geröllfeld empor gearbeitet und hing nun zwei Meter darüber in den Felsen.
    »Die Dearys hätten sie längst angreifen müssen«, murmelte Darnell. »Warum tun sie es nicht? Spätestens wenn sie oben ist, werden sie’s aber tun.«
    Aruula sah zu den Hovies herüber – und verstärkte ihre Anstrengungen, weiter nach oben zu kommen. Sie war offensichtlich nicht sie selbst. Steine bröckelten unter ihr weg, über den Felsen erschienen die ersten Deary-Köpfe.
    »Fahren Sie so dicht heran, wie es geht, Darnell!«, rief Matt. »Ich hole sie. Geben Sie mir Feuerschutz.«
    »Versuchen wir es. Viel Glück!« Über Funk erteilte Darnell Befehle. Die Marinas sprangen aus den Hovies und eröffneten das Feuer auf die Bergkuppen. Ein Höllenlärm entstand, Steinsplitter und Vegetationsfetzen flogen durch die Gegend.
    Die Dearys kreischten. Erste Körper schossen von den Höhen, wurden getroffen, drehten sich, knallten zu Boden. Zwei kamen durch. Ein Marina kam nicht rechtzeitig weg, sein Sperrfeuer verfehlte den Angreifer. Über der Weste schlug der Schnabel in seinen Hals. Gurgelnd brach der Mann zusammen. Sein Kamerad schoss den Deary mit wütenden Kampfschreien zusammen. Doch auch er wurde von zwei weiteren Tieren attackiert. Es wurde immer gefährlicher für den Trupp.
    Derweil war Matt aus dem Hovie gestiegen. Er kletterte Aruula nach, kam aber in dem nachrutschenden Geröll kaum voran. Sie war in den Felsen wesentlich flinker als er und ließ sich vom Schusslärm und den wilden Schreien nicht irritieren. Darnell, der die Situation genau einschätzen konnte, biss die Zähne zusammen und stieg ebenfalls aus.
    »Geht nicht anders, sorry«, murmelte er. Dann nahm er einen faustgroßen Stein, holte aus, zielte und warf.
    Er war ein guter Werfer. Der Stein traf Aruula in den Rücken. Sie schrie, verlor den Halt und rutschte ab!
    Matt versuchte sie zu packen, als sie dicht an ihm vorbei rauschte, verfehlte sie aber um Haaresbreite. Mit wütenden Schreien schürfte Aruula über den Geröllschutt und blieb benommen liegen. Matt kletterte wieder nach unten.
    Ein Deary landete knapp neben Aruula, ließ sie aber in Ruhe. Er stufte sie wohl als wehrloses Opfer ein, das er sich später noch holen konnte. Einstweilen war Matthew das Ziel seiner Wünsche. Doch Darnell erledigte die Bestie mit dem M 16, bevor sie erneut springen konnte.
    Matt erreichte Aruula. Sie rappelte sich gerade wieder hoch. »Was… was ist los?«, fragte sie verwirrt.
    Keine Zeit für Erklärungen. »Los, komm!« Sie stiegen über den Geröllschutt nach unten. Kurze Zeit später waren alle wieder in den Hovies. Auch die Leichen der beiden Marinas, die bei diesem Einsatz ihr Leben gelassen hatten.
    »Wo hast du das Ding?«, wollte Matt wissen.
    »Was für ein Ding?« Aruula betastete ihre Beulen und wischte sich das

Weitere Kostenlose Bücher