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2391 - Die Schwarze Zeit

Titel: 2391 - Die Schwarze Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwer, die richtigen Schlüsse zu ziehen: Auf ganz Jonathon gab es nur eine wissenschaftlichtechnische Kapazität, die solche Effekte erzeugen konnte - gewollt oder ungewollt, als Begleiterscheinung einer Waffe oder als Auswirkung einer technischen Havarie....
    Malcolm S. Daellian und die Algorrian.
    Und es war ihm auch klar, worum es sich bei der Maschine handelte, die man nicht bauen durfte: Der Kontext-Wandler tat etwas mit der Zeit, entstellte sie.
    Er missbraucht sie. Wir eröffnen also eine zweite Front, dachte Tifflor. Die Temporale Front. Wir beginnen den Zeit-Krieg. Merkwürdigerweise kam ihm eine alte Geschichte in den Sinn, ein uralter Comic, in dem es um eine fremde Welt ging, Mongo, um einen finsteren Diktator, um eine schöne junge Frau, um einen Raumfahrer, der gegen den Tyrannen antrat - Flash Gordon.
    Wie einfach wir es uns damals vorgestellt haben, dachte er. Als wäre die Zukunft ein Abenteuerspielplatz. Haben wir das damals wirklich geglaubt?
    Sie saßen unverändert im Gleiter. Vor ihnen befand sich Daellian UltraTech.
    Aber es war nicht zugänglich. Eine meeresblaue Glocke lag über dem Gelände. „Eine neue Art von Paratron?", überlegte Tifflor laut. „Nein", sagte Aktakul. „Ein Paratron wirft keine Wellen."
    Oh nein, dachte Tifflor. Wir stecken in einer Zeitschleife. Gleich wird sich die Glocke ausdehnen und... ... die Glocke erlosch. Tifflor schaute zur Uhr. Sie zeigte 11.47 Uhr.
     
    *
     
    ... Schritt für Schritt für Schritt.
    Und dann war er da.
    Hoch die Hände, Ertruser! 25. Februar 1346, 11.30 Uhr Es fühlte sich an, als würden wutentbrannte Kreaturen ihm mit Desintegratormessern in den Gedanken herumhacken und die Bruchstücke mit Krallen aus dem Schädel reißen. Trommler in seinen Schläfen schlugen die Pauke. „Still sein, still sein!", schrie Milla. Der Lärm nahm zu.
    Das Tor zum Leitstand stand offen, zum ersten Mal, seit das Gebäude errichtet worden war. Es roch - nicht nach Feuer, nein, nach Ozon, nach verbrannter Elektronik, nach Gold und Gift.
    Das Gekreisch hatte aufgehört. Milla vernahm ein gewisses Tuscheln, weit, weit entfernt. Vom Ende der Welt.
    Oder von ihrem Anfang.
    Es klang verheißungsvoll. Lockend. Lebensmüde. Sternenmüde.
    Neben dem Eingang lagen Mouna Lipkin und Jasem Harenchar, die beiden Oxtorner.
    Ihre Augen standen offen und sahen aus wie gläserne Murmeln. Milla passierte die offen stehenden Schotten. Durfte er das?
    Aber es gab kein Gebot mehr. Milla hatte das Gefühl, zur Unzeit hier zu sein: zu spät, der Pavillon schien verwest; zu früh, denn es stand noch gar kein Gebäude hier, nur Fläche war hier, Fläche, über die der Sturm strich.
    Mitten in der Leere war eine Halle. Nicht groß, die Decke vielleicht fünf Meter hoch, Milla hätte sie mit einem Sprung erreicht.
    An den Wänden reihte sich Holo an Hob und bildete eine Art Panoramafenster. Alle zeigten ein blaues Flimmern.
    Im Zentrum der Halle stand ein Uförmiges Schaltpult, bedeckt von einer verwirrenden Vielfalt von Touchscreens.
    Vor dem Pult standen vier Diwane, Sitzgelegenheiten, die auf die Bedürfnisse algorrianscher Körper eingerichtet waren.
    Zwei der Diwane war unbesetzt. Auf den beiden anderen lagen Dinn Anyan und Curcaryen Varantir. Zwischen ihnen wand sich Le Anyante am Boden. Die Leiber der Algorrian bewegten sich wie eine zähflüssige Masse. „Hallo?", fragte er. Sein Ruf verwirbelte im Raum wie blassblauer Schaum.
    Erst jetzt bemerkte Milla, dass Anyante blutete. Eine Lache hatte sich unter ihrem Leib gebildet und breitete sich in alle Richtungen aus. „Ihr müsst mir bitte helfen ...", flüsterte er.
    Niemand reagierte. Le Anyante verblutete langsam.
    Milla dachte nach. Allmählich setzten sich ein paar Gedankenfetzen zusammen, wie die Scherben eines zerbrochenen Glases in einem rückwärts laufenden Film.
    Es ist nur Ein Gerät. Wenn es böse wird, ziehen wir einfach den Stecker Das war Daellian. Daellian hatte es ihm erlaubt. Besser: Daellian hatte es ihm befohlen: Zieh den Stecker!
    Milla sah sich um. Aber es gab hier keinen dieser altertümlichen Stecker. ... und setzen der Sache ein Ende!
    Le Anyantes Blut verrann. Wie eine Blutuhr, die ablief ...
    Ja, Malcolm.
    Milla baute sich vor dem Schaltpult auf, hob die Arme und ballte die Hände.
    Sie werden schimpfen, oh, wie sie schimpfen werden, dachte er. Sollen sie nur schimpfen. Hier ist kein Stecker Aber ich setze der Sache trotzdem jetzt ein Ende.
    Er schlug zu.
     
    *
     
    Die Verschalung des Pultes war

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