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2418 - Der Entropische Zyklon

Titel: 2418 - Der Entropische Zyklon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontrolle zu halten. Immer wieder entglitten ihm die Fäden, an denen er sich orientierte. Von Orientierung konnte längst keine Rede mehr sein. Er tastete blindlings, griff irgendwo zu, ohne dass es etwas nützte. Er versuchte dem Zyklon auszuweichen, ein rein psionisches Unterfangen, denn der Scout flog unbeirrt seinen Kurs. Lange würde es allerdings nicht mehr dauern, bis das Phänomen nach dem Fahrzeug griff und es sich einverleibte.
    Endlich erwischte der Oahm’Cara ein paar Fäden, die ihn vom Zyklon wegbrachten. Aber sie versackten im Nichts.
    Der Zyklon fraß die Strukturen nicht nur auf, er assimilierte auch den fünfdimensionalen Raum drum herum. Er schuf ein Nichts, in das der Scout zu stürzen drohte.
    „Senzo, Gadur!" Was unternahmen die Brüder? Wurden sie ihrer Aufgabe gerecht, nach den Ausstülpungen Ausschau zu halten, die sich in mehr oder minder regelmäßigem Abstand bildeten?
    Farick Gilitt entdeckte ein paar Fäden, die regelmäßig pulsierten. Sie schienen dem Zyklon vorauszueilen und eine Art Bugwelle zu bilden. Der Kolonnen-Geometer vermaß sie mit seinem Sinn. Es war eine Zone der Ruhe, von der dem Scout keine Gefahr drohte, der einzige Ort in diesem Sektor, an dem ihnen nicht der Hauch einer Gefahr drohte.
    „Wir haben die erste Ausstülpung", meldete Gadur. „Es ist das Thanola-System."
    Er führte Messungen durch und gab die Ergebnisse an den Scout weiter. Die Supratronik errechnete die dazu gehörenden Koordinaten des Normalraums und stimmte ihren Flugplan danach ab.
    „Boje Eins scharfmachen!", sagte Farick.
    Bisher hatten sie nur die Grobabstimmung mit dem Zyklon erledigt, jetzt begann die eigentliche Arbeit.
    Atemzüge später kehrte der Zyklon-Scout in den Normalraum zurück. Irgendwo tief im flachen Bauch des Fahrzeugs aktivierte sich mit einem lauten Schnaufen das Pressluftsystem und schoss die Boje hinaus ins All. Auf dem Holobild zeigte sich ein feuriger Kometenschweif, als die Boje die ihr vom Scout übertragene Eigengeschwindigkeit verringerte und hinter dem Fahrzeug und dem Zyklon zurückblieb.
    Dutzende von Messbojen würden es am Schluss sein, die allein von ihrem Scout ausgebracht wurden. Die anderen Scouts flogen gleichmäßig um den Zyklon verteilt und erfüllten dieselbe Aufgabe. Die Bojen vermaßen die Strukturänderungen und schickten die Daten an die Scouts, die sie an die Dienstburg SIRC weiterleiteten. Gleichzeitig überprüften die Scouts alle Sonnensysteme, die in den Daten der Dunklen Ermittler als signifikant für den Kurs des Entropischen Zyklons verzeichnet waren.
    Ohne die präzisen Ortsbestimmungen durch die Kolonnen-Geometer hätte SIRC nie brauchbare Daten über das Agieren der Entropischen Zyklone erhalten. Der gesamte Ablauf bei der Erschaffung dieser Proto-Negasphäre wäre ins Wanken gekommen, wenn nicht sogar unmöglich geworden.
    „Die Boje arbeitet korrekt!", zirpte Senzo.
    Farick Gilitt nahm es mit Erleichterung zur Kenntnis. „Wir fliegen in Richtung des nächsten Sonnensystems."
    Jetzt begann ihre eigentliche Aufgabe erst.
    Er programmierte die nächste Hyperraumetappe und schaffte es, den Scout an den Fäden entlang bis vor die Bugwelle zu bringen, wo er geschützt und ruhig flog. Die Oahm’Cara fanden ein wenig Zeit, sich mit ihrem Geometer-Sinn um den Zyklon zu kümmern und sein Verhalten zu untersuchen.
    Drei weitere Ausbuchtungen folgten, jedes Mal setzten sie eine Boje aus. Danach ritten sie wieder auf der Bugwelle.
    Und Farick Gilitt dachte an den Bau in INSTERBANE und fragte sich, ob er ihn tatsächlich gerettet hatte oder ob es sich nur um eine jener Halluzinationen aus potenziellen Wirklichkeiten gehandelt hatte, die einen im Hyperraum ab und zu heimsuchten.
     
    3.
     
    Aussetzer
     
    Die Baken schlugen leicht gegen seine Beine. Er hielt inne, hob den Kopf ein Stück und musterte mit seinen Facettenaugen die Begrenzungen der Pilotenmulde. Im Normalbetrieb waren die Baken beweglich. Bei Gefahr erstarrten sie und boten dem wuchtigen Hinterleib des Oahm’Cara-Piloten sicheren Halt.
    Selbst wenn keine Prallfelder mehr funktionierten, die Baken hielten.
    „Wir haben eine Störung im Antriebssystem", sagte Eurypio Gilitt. „Ich versuche sie einzugrenzen."
    Farick wies die Supratronik an, einen Permanenttest zu installieren. Doch da ebbte die leichte Erschütterung im Innern des Scouts bereits wieder ab. Die Baken pendelten aus, die Kolonnen-Geometer wandten sich erleichtert ihren Konsolen zu.
    Ein erster Bahnabschnitt des

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