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2418 - Der Entropische Zyklon

Titel: 2418 - Der Entropische Zyklon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kuma-Saka-Sektors lag fertig definiert vor.
    Zyklon YOMHALVU hatte ihn durchquert und seine Spuren sowohl im Normalraum, als auch im Hyperraum hinterlassen.
    Farick übernahm persönlich die Aufgabe, anhand der ermittelten Werte und der mit dem Geometer-Sinn gemachten Beobachtungen die weitere Peripherie der Zyklon-Schneise zu bestimmen. Sie lag fast exakt auf dem mathematischen Rand des Sektors, mit einer minimalen Abweichung von sechs Lichtminuten.
    Der Oahm’Cara projizierte die Sternenkarte in das Bild. Weit voraus zog ein einzelnes Sonnensystem seine Bahn, das die Peripherie zur Hälfte tangierte.
    In den Daten der Dunklen Ermittler war es als Kal-System verzeichnet, eine gelbe Sonne mit elf Planeten. Eine solche Konstellation stellte für den Zyklon ein gefundenes Fressen dar. Er würde von seiner Bahn abweichen und im Gegenzug auf der anderen Seite der Schneise eine Lücke erzeugen.
    Für den Scout bedeutete das Arbeit.
    Die Kolonnen-Geometer mussten alle jene Sonnensysteme überprüfen, die von der Bahnabweichung betroffen waren. Möglicherweise brauchte der Zyklon seinen Kurs gar nicht zu ändern, dann lag es an den Oahm’Cara, dafür zu sorgen, etwa indem sie im Hyperraum neue Fäden schufen, sie mit den vorhandenen verknüpften und ihn auf diese Weise dirigierten.
    Die Besatzung eines einzelnen Scouts reichte für einen solchen Kraftakt jedoch freilich nicht aus. Andere Zyklon-Scouts würden ihr zu Hilfe eilen, falls genug Zeit zur Verfügung stand. Und genau das konnte zum Problem werden: Zeit. Davon war Farick Gilitt keineswegs überzeugt.
    Wieder schlugen die Baken gegen seine Beine, diesmal stärker und ein wenig schmerzhaft. Er machte sich dünn, in dem er die empfindlich schmalen Unterbeine nach innen stellte. In den Warnruf Eurypios mischte sich dieses Mal das Alarmsignal der Supratronik.
    „Die Antriebsblöcke drei und vier arbeiten unregelmäßig."
    Die Meldungen stimmten Farick Gilitt traurig. Jahrelang hatte er sich mit den Antriebssystemen der Kolonne auseinandergesetzt, hatte die Mechanismen studiert, energetische Berechnungen angestellt und Vorschläge für eine bessere Effizienz gemacht. Nie war etwas daraus geworden. Die Kalbarone von INSTERBANE hatten ihn gelobt, seine Vorschläge waren in den Tiefen der Kolonnen-Fabrik verschwunden und nie mehr aufgetaucht.
    Inzwischen kannte der Oahm’Cara den Grund. Alle Schiffe, die in Hangay zum Einsatz kamen, benutzten Kolonnen-Hightech. Es handelte sich um optimierte und versiegelte Systeme, die gewöhnlich keiner Wartung bedurften.
    Und wenn doch einmal, dann kamen die Ganschkaren und tauschten die schadhaften Blöcke komplett aus. Sie öffnen und die Fehler reparieren, war ihnen nicht möglich. Versiegelte Kolonnen-Technik blieb versiegelt und damit selbst in kaputtem Zustand noch ein Geheimnis.
    „Block zwei fängt ebenfalls an zu stottern!", schrillte Eurypio.
    Farick Gilitt ahnte dumpf, was auf sie zukam. Fiel mehr als die Hälfte aller Blöcke aus, reichte die Kraft der verbliebenen Projektoren nicht mehr aus, den Scout im Hyperraum zu halten.
    „Prallfelder aktivieren. Energien der Reservespeicher auf das Schirmsystem.
    Brüder, nehmt Kauerhaltung ein."
    Er ging ihnen mit gutem Beispiel voran, zog die Beine an den Körper, beugte den Kopf nach unten und legte das vorderste Beinpaar schützend über ihn. Die Supratronik bewegte das Datenholo von der Konsole hinunter zum Boden, so dass er es weiterhin betrachten konnte.
    Der Ist-Wert des Projektorsystems lag nur noch zwei Prozent über der Instabilitätsgrenze. Die gelbe Linie erhielt immer mehr Zacken, von denen einige nach unten zeigten und die Grenze durchstießen.
    Es verhieß nichts Gutes.
    Farick rechnete mit einer kurzen Zeitspanne, bis der endgültige Zusammenbruch erfolgte. Deutlich spürte er die Nervosität, die sich im Innern des Fahrzeugs ausbreitete. Die Hinterleiber der Oahm’Cara sonderten vermehrt Feuchtigkeit ab.
    Die Baken schwankten stärker. Vibrationen breiteten sich von hinten nach vorn in dem Zyklon-Scout aus.
    Farick konzentrierte sich auf seinen Geometer-Sinn und versuchte im Gespinst des Hyperraums die richtigen Fäden zu finden. Gelang es ihm, das Fahrzeug zu vertäuen, bis sich der Antrieb wieder stabilisiert hatte, konnten sie geregelt und ohne Risiko in den Normalraum zurückkehren. So aber ...
    Der Scout fing an zu schaukelten.
    Gleichzeitig stießen unzählige gelbe Zacken nach unten durch die Linie. Die Beleuchtung erlosch, das batteriegespeiste

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