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2418 - Der Entropische Zyklon

Titel: 2418 - Der Entropische Zyklon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verfolgt.
    Waren das Zufälle, oder steckte mehr dahinter?
    Die SOL beobachtet gezielt solche Vorgänge, die mit der Entstehung der Negasphäre zu tun haben!, merkte der Extrasinn an.
    Da sind wir ausnahmsweise mal einer Meinung, dachte ich sarkastisch. Selten genug kam es vor.
    Aus Dao-Lin-H’ays Bericht über die Entropischen Zyklone wussten wir, dass diese unter anderem einen Verdummungseffekt mit sich brachten. Ob als Primär- oder Sekundäreffekt, konnten wir bisher nicht sagen. Mit diesem Phänomen ging ein Verlust an Lebenskraft beziehungsweise Vitalenergie einher.
    Die SOL hatte es auch vor rund drei Jahren nur mit Hilfe der offenbar im Vergleich zu Lemurerabkömmlingen offenbar deutlich widerstandsfähigeren Mom’Serimer geschafft, den tödlichen Einfluss zu überstehen und die Yokitur-Dunkelwolke zu verlassen.
    Wir waren also gewarnt, und wir hatten die biopositronischhyperinpotronischen Systeme unserer Schiffe entsprechend für einen solchen Notfall instruiert.
    Ich erhob mich und wandte mich an die Schiffsführung, die wichtigsten Persönlichkeiten des Wissenschaftlerstabes und an die Aktivatorträger. „Wir sollten uns kurz beraten, wie wir vorgehen wollen. Wenn es euch recht ist, tun wir das gleich hier!"
    Die Männer und Frauen versammelten sich um mich, Indica, Dao-Lin, Kommandant Theonta, Chefwissenschaftler Chucan Tica, Domo Sokrat – er blieb der Einfachheit halber drunten in der Halle stehen und schwebte mit Hilfe seines Antigravs ein Stück in die Höhe, bis er mit uns auf Augenhöhe hing – sowie Trim Marath und Startac Schroeder, die beiden Monochrom-Mutanten.
    „Ich habe einen Plan ausgearbeitet, wie wir auf die Schnelle ein dreidimensionales System aus Beobachtungsund Messsonden errichten", sagte die Nexialistin Dr. Indica. „Neben Messungen innerhalb und wie außerhalb des Zyklons sollten wir auch den Funkverkehr von Traitanks auswerten, die in der Nähe des Sektors auftauchen."
    „Ich halte das für vergeudete Zeit, Indica", sagte ich und fing mir einen kurzen, überraschten Blick ein. „Die ortungstechnische Beobachtung bringt uns nicht weiter."
    „Wir brauchen Resultate. ESCHER braucht Resultate", hielt sie mir entgegen.
    „Ich habe einen besseren Plan, um das Phänomen der Entropischen Zyklone schnell zu erkunden. Ich nehme mir eine Space-Jet und fliege nach Kalifurn.
    Der Kontaktwald ist ahnungslos, jemand muss ihn warnen. Er wird den Planeten verlassen und sich in Sicherheit bringen. Oder ..."
    Ich sah, wie Trim Marath heftig den Kopf schüttelte. „Du solltest nicht allein fliegen, Atlan. Ich werde dich begleiten."
    „Keine Mutanten", sagte Chucan Tica, wie Hylmor ein Venusgeborener, aber körperlich das krasse Gegenteil zu dem dürren, asketisch wirkenden Ortungschef. „Es wäre dein sicherer Tod, Trim. Schon als du in die Nähe eines Zyklons kamst, bist du beinahe gestorben."
    „Es ist genug, wenn ich das Risiko allein auf mich nehme", stimmte ich ihm zu. „Und es ist das einzig sinnvolle."
    Indica schüttelte den Kopf. Sie war ganz und gar nicht mit dem Verlauf der Besprechung einverstanden. „Was wolltest du mit ›oder‹ sagen?"
    „Oder der Wald geht auf meinen Vorschlag ein und bleibt. Mein Zellaktivator und seine Fähigkeiten mentaler Abschirmung müssten reichen, die Phänomene des Zyklons zu überstehen."
    Indica verzog das Gesicht, als habe sie in eine saure Zitrone gebissen. „Wofür es natürlich keine Garantie gibt."
    „Hast du schon vergessen, was ich beim Anflug auf den Segarenis-Haufen spürte?", fragte Trim Marath leise.
    „Diese Gegenwart von etwas Furchtbarem, Leblosem? Diese totale Leere? Und dem willst du dich bewusst aussetzen?
    Nicht einmal ein Zellaktivator, ein Vitalenergiespeicher, kann dem standhalten, was ein Entropischer Zyklon mit sich bringt. Nein, du kannst das nicht vergessen haben."
    „Nur ein Aktivatorträger hat eine Chance", widersprach ich entschieden.
    „Wenigstens für kurze Zeit. Dao-Lin kommt nicht in Frage, sie ist noch zu geschwächt. Also bleibe ich übrig."
    Ein paar Augenblicke herrschte betretenes Schweigen.
    „Es ist Wahnsinn", flüsterte Indica und wich meinem Blick aus. „Du weißt das!"
    Sie waren alle dagegen, wie sie um mich herumstanden und äußerten es mehr oder minder lautstark. Nur Domo Sokrat schwieg. Der Haluter mit seinem Planhirn vermochte sich ein deutlicheres Bild über die eigentliche Gefahr zu machen, der ich mich aussetzte. Aber er wusste auch, dass uns keine andere Möglichkeit blieb,

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