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2419 - Der neue Herr der SOL

Titel: 2419 - Der neue Herr der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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SOL dazu kam, in den Hypertakt-Modus zu wechseln und sich auf Gefechtsreichweite anzunähern, ergriff der Kugelraumer per Linearmanöver die Flucht.
    „Kennst du dieses Schiff? Oder den Typus?", fragte er Tekener. „Die Ähnlichkeit mit den beiden Modulen, die ihr als SZ-Eins und SZ-Zwei bezeichnet, ist erstaunlich. Hast du dafür eine Erklärung, Sideryt?"
    „Es handelt sich um ein modifiziertes Ultraschlachtschiff der Flotte meines Volkes. Diese Einheit kommt wie wir aus der Milchstraße."
     
    *
     
    Sich beim Anblick des terranischen Kugelraumers derart zu beherrschen, fiel Tek nicht leicht.
    Taptap, klopften seine Finger auf die Armlehne. Taptap ... Taptap ...
    Er hatte sich diese Marotte angewöhnt, weil sie Kirmizz auf die Nerven zu gehen schien. Freilich äußerte der Pilot sich nicht dazu; er war sehr darauf bedacht, sich keine Blöße zu geben.
    „Sollen wir versuchen, die Verfolgung aufzunehmen?", fragte Tek beiläufig. „Die Orterreflexe deuten nicht darauf hin, dass das geflohene Schiff ebenfalls über Hypertakt-Triebwerke verfügt."
    Wie auch, die SOL war einzigartig.
    Das wusste Kirmizz genauso gut. „Nein, vorerst besteht kein Anlass. Alarm wurde ja gegeben. Obgleich mir das Faktum, dass noch weitere Schiffe aus deiner Galaxis in Hangay unterwegs sind, zu denken gibt."
    Die orangefarbenen Augen blitzten. „Ich bin gewillt, das äußerst ernst zu nehmen. Vielleicht wäre man gut beraten, diese Milchstraße mehr im Fokus zu haben, als es bislang geschieht. Kurzum, wir erstatten Meldung nach SIRC."
    Seine alte Fehde mit dem hochnäsigen Progresswahrer, dachte Tek erleichtert.
    Er hätte ungern Jagd auf ein Schiff der LFT gemacht.
    Wer sich wohl an Bord befand? Perry selbst oder Atlan? Einer von beiden mit ziemlicher Sicherheit.
    Oh, es tat gut zu wissen, dass die Freunde den Sprung nach Hangay geschafft hatten!
    Umso mehr musste Tek danach streben, sich und die SOL irgendwie wieder aus der Gewalt der Terminalen Kolonne und des blauen Monsters zu befreien.
    Keine einfache Aufgabe ...
    SENECA stand unter Kuratel der Mobilen Rechenhirne und konnte nicht helfend eingreifen. Sinngemäß dasselbe galt für die wichtigsten Besatzungsmitglieder. Ein Teil wurde mental kontrolliert, vermutlich von Kirmizz selbst; das Gros der übrigen Mannschaft lähmte der suggestive Einfluss der Kolonnen-Motivatoren.
    Aber die Kontrolle war nicht flächendeckend. Weil nämlich insbesondere die Mom’Serimer nur höchst lückenhaft überwacht werden konnten!
    Von den kleinen, im ganzen Verbundschiff herumgeisternden Kerlen gab es einfach zu viele, inzwischen über 196.000.
    Für die Kolonnen-Truppen, Kirmizz eingeschlossen, stellte das kein großes Problem dar, sie nahmen die Bewohner der Scherbenstadt ohnehin nicht für voll. Tek konnte es ihnen nachempfinden, er hatte noch bis vor Kurzem denselben Fehler begangen.
    Selbstverständlich bestrichen die Motivatoren trotzdem Gruppen von Mom’- Serimern nach dem Zufallsprinzip in regelmäßigen Abständen mit ihren Impulsen, die jeglichen Gedanken an Widerstand im Keim erstickten. Das war sogar gut so. Hitzköpfe, die sich zu Verzweiflungstaten hinreißen ließen, hätten mehr geschadet als genützt.
    Jene, die unter parapsychischem Einfluss standen, waren durch schlafwandlerisches Verhalten schon äußerlich leicht erkennbar. Alle anderen, die zappelig wie eh und je agierten, identifizierte Tekener auf den ersten Blick.
    Und ganz im Gegensatz zu früher tauchte nur hin und wieder einer jener Mom’Serimer, die zu den tausend Praktikanten, zweihundert Korporalen oder fünfzig Kadetten der SOL zählten, im Umfeld der Zenrale auf.
    Bravo, sie dachten mit: Je seltener sie sich zeigten, desto weniger achtete die Gegenseite auf sie.
    Es war ganz so, als warteten die Mom’Serimer auf Hinweise, wie sie ihre relative Bewegungsfreiheit am besten ausnutzen konnten. Und der Smiler ließ sie ihnen seit geraumer Zeit zukommen.
    Er hatte kleine, verschlüsselte Botschaften verfasst und in Form primitiver Haftzettelchen abgelegt. An Orten, wo Sinco Venethos und der Rest der Bande mit Vorliebe stöberten – in den Bordarchiven und Bibliotheken. Eine regelrechte Schnitzeljagd hatte Tek veranstaltet.
    Da Kirmizz, Silathe und ihre Mor’Daer-Soldaten ihm gewiss nur sehr eingeschränkt über den Weg trauten, waren die „Einstiegs-Botschaften" als besonders knifflige Fragen nach historischen Details der SOL getarnt. Dass viele an Bord ein Faible für Geschichtsforschung hatten, war

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