2427 - Hilfe fÃŒr Ambriador
sicherheitshalber.
„Keine", antwortete das Modul.
Die Traitanks hatten also etwas entdeckt – oder glaubten es zumindest.
Und sie hatten ihre aktuelle Position noch nicht an die Terminale Kolonne weitergegeben.
Wahrscheinlich wollten die Kommandanten sich zuerst vergewissern, womit genau sie es zu tun hatten.
Sobald sie die MODUL ausmachten, würden sie umgehend Meldung erstatten. Und sollten sie gar in einen Kampf verstrickt werden, würden sie Verstärkung anfordern. Dann würde es an diesem Ort bald vor Traitanks nur so wimmeln, und damit war eine Entdeckung des Haluter-Stützpunkts so gut wie sicher.
„Waffen hochfahren!", befahl Ombar.
Er hätte all diese Aktionen selbst vornehmen können, doch das Modul schien mit seiner gleichnamigen Kapsel fast verwachsen zu sein. Dieser seltsame Friedensfahrer war der beste Pilot eines solchen Fluggeräts, den Polm Ombar je gesehen hatte.
Ihm graute vor dem, was gleich geschehen würde. Nicht vor dem Kampf selbst oder vor der Möglichkeit, dabei zu sterben. Hatte eine OREON-Kapsel im Kampf gegen einen Traitank überhaupt eine Chance? Oder besser: gleich gegen zwei der Kampfschiffe?
Durchaus, sagte sich Ombar. Was die Abwehrkapazität, die Sublicht-Beschleunigung und die maximale Überlichtgeschwindigkeit betrafen, war eine OREON-Kapsel trotz ihrer geringeren Größe einem Traitank mindestens ebenbürtig. Der paratronähnliche Schutzschirm stand der Fraktalen Aufriss-Glocke gegenüber; die Beschleunigung von 995 Kilometern pro Sekundenquadrat übertraf die eines Traitanks, die 950 Kilometer betrug, ebenfalls, und dass die Kampfschiffe einen Überlichtfaktor von 15 bis etwa 90 Millionen erreichten, wagte er zu bezweifeln.
Bei einem Gegenangriff dürfte es schwieriger werden, doch selbst in diesem Fall war die Kernschussweite einer Kapsel um fünf Millionen Kilometer größer. Also war ein Angriff gefahrlos möglich, solange sie die 15 Millionen Kilometer Abstand gegenüber den Überlichtgeschützen nicht unterschritten. Es war lediglich die Frage, ob die Energieleistung genügte, um eine Fraktale Aufriss-Glocke zu überladen.
OREON-Kapseln waren nun einmal keine Schlachtschiffe, weder von der Größe noch der Bewaffnung her.
Obwohl diese extrem variabel war: Je nach gewähltem Kampfmodus konnten die Waffensysteme der Friedensfahrer Lebewesen paralysieren, Materie ähnlich einer Kombination aus Intervallstrahler und Desintegrator mechanisch zerreißen oder Masse und Energie über Aufrisse bis 1000 Kilometern Durchmesser in den Hyperraum abstrahlen. Selbst bei einem Angriff mehrerer Traitanks dürften die Chancen also nicht schlecht stehen – sofern man sich möglichst schnell entfernte.
Nein, Ombar graute vor der grundsätzlichen Grenze, die sie im Begriff standen zu überschreiten. Sie waren Friedensfahrer und dienten somit dem Frieden, sie mischten sich nicht in die Auseinandersetzungen zwischen den Mächten der Ordnung und des Chaos ein. Doch wenn sie jetzt Traitanks vernichteten, um die geheime Basis der Galaktiker in Andromeda zu schützen ... Dieser Vorgang würde schwere Auswirkungen auf das Selbstverständnis und auf die Sicherheit aller Friedensfahrer haben.
Wir müssen es ja niemandem verraten, dachte er mit einem Anflug von Galgenhumor. Falls wir überhaupt lebend aus dieser Sache herauskommen ...
„Entfernung?", fragte er.
„Vier Millionen Kilometer. Jetzt gleichbleibend. Die Traitanks haben ihre Geschwindigkeit nicht angepasst."
Nicht angepasst, dachte Ombar. Was hat das zu bedeuten? Haben sie uns doch nicht geortet? Oder halten sie den Ortungsreflex womöglich gar nicht für ein Raumschiff, sondern für ein astrophysikalisches Phänomen, eine Raum-Zeit-Krümmung? Oder gar für einen Fehler in ihren Systemen?
Zahlreiche Gedanken gingen ihm in Sekunden durch den Kopf. Rechtfertigte der Kampf gegen die entstehende Negasphäre die Vernichtung dieser beiden Traitanks – oder, zutreffender: das Töten von intelligentem Leben?
Er hatte sich dem Frieden verschrieben.
Zugleich war er Revisor der Friedensfahrer, und als solcher verfolgte er jene, die Einrichtungen des Geheimbunds oder ihre OREON-Kapseln missbrauchten. Er schützte die Integrität der Friedensfahrer – teilweise mit aller Härte. Entweder, indem er die Projekte des betroffenen Friedensfahrers korrigierte oder ihn aus dem Geheimbund ausschloss. Der Verlust seiner OREON-Kapsel und das psionische Siegel, das der Ausgeschlossene erhielt, waren Strafe genug. Fortan erlangte er keinen
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